Das 1843 gegründete Unternehmen ist nach Harrods der zweitgrößte Warenhausbetreiber in Großbritannien. Mit nur vier Filialen macht es einen Umsatz von umgerechnet 1,5 Milliarden Euro. Bei der Inszenierung der Ware und der Zusammenstellung des Sortiments greift das Unternehmen schneller als viele Konkurrenten aktuelle Trends auf. Im vergangenen Jahr beispielsweise griff es die Bewegung der geschlechterlosen Mode auf und präsentierte unter dem Titel „Agender“ auf einer Pop-up-Fläche über drei Etagen Männer- und Frauenkleidung gemeinsam. Aufmerksamkeit erzielt hat auch das „Body Studio“, das Unterwäsche und Bademoden selbstbewusst zelebriert, zusammen mit einem Beauty Salon und einem Café. In den Mittelpunkt stellt Selfridges stets den Kunden, auch in der Vernetzung mit Online. So konnten sich Kunden beispielsweise Instagram-Fotos auf Geschenkpapier drucken lassen.
Die italienische Kette entstand aus einem 1865 gegründeten Kleidungsgeschäft in Mailand. Heute macht sie mit elf Warenhäusern einen Umsatz von 870 Millionen Euro. Sie gehört zur thailändischen Central Group, die auch an der deutschen KaDeWe Group beteiligt ist. Das Unternehmen versucht mit ungewöhnlichen Kooperationen im Bereich Kunst das Image vom italienischen Lebensgefühl zu transportieren. So bekommen beispielsweise Kundenkarteninhaber vergünstigten Eintritt in Ausstellungen. Kunst spielt auch in den Geschäften eine große Rolle, bis hin zur Schaufenstergestaltung. Beim Sortiment setzen die Häuser ganz stark auf Luxus und haben den Anteil der Eigenmarken deutlich zurückgefahren. Der Fokus wird auf eine starke Inszenierung der Ware in der Filiale gelegt, auf einen eigenen Onlineshop verzichtet La Rinascente bewusst.
Auch die US-Kette hat eine lange Geschichte. Ihre Ursprünge liegen in einem 1901 eröffneten Schuhladen schwedischer Einwanderer in Seattle. Heute jedoch setzt Nordstrom weniger auf Tradition als auf innovative Ideen. Als eines der ersten Unternehmen der US-Branche hat es den Onlinehandel als Chance begriffen und macht heute fast einen Viertel des Umsatzes im E-Commerce. Viel Erfolg hat es mit viralen Marketingaktionen in Instagram oder Facebook, es Youtube-Stars exklusive Kollektionen entwerfen, die dann auch in den Filialen angeboten werden. Ein zweites wichtiges Standbein hat Nordstrom mit einem Off-Price-Konzept entwickelt. Die Zweitmarke Nordstrom Rack, die auf preisbewusste Kunden zielt, hat bereits 200 Läden und soll bis 2020 auf 300 Läden ausgebaut werden. So schafft das Unternehmen es, den Umsatz gegen den Markttrend weiter zu steigern.
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Nachtrag : Der Einzelhandel wird totberaten von Schaumschlägern !
Wenn die wüsten wie es geht würden sie Läden aufmachen und sich tod und dämlich verdienen-
Jede Provinzkleinstadt , so auch meine , rühmt sich damit eine Umweltzone eingerichtet zu haben ! Und der Einzelhandel fährt voll drauf ab !
Hat man denen in`s Gehirn ge...... ?
-Öko - Bio - Autofrei und " Kundenfrei !!
@ Lana Ebsel
Der einzige Ausweg für die darbenden Kaufhäuser ist back to the roots, d.h. es muss sich finanziell wieder lohnen, dass man den Weg zu ihnen auf sich nimmt
Nicht weit von mir entfernt befindet sich ein großes Outlet-Center. Immer, wenn ich dort vorbeifahre, sind die Parkplätze gut gefüllt. Das expandierende Online-Shopping kann also nicht alleine daran Schuld sein, dass die Kaufhäuser darben.
Diese befinden sich im Gegensatz zu den Outlet-Centern jedoch meistens in direkter City-Lage, und hier haben wir folgende Nachteile:
1. oftmals unzureichende Parkplätze bzw. Wucher-Parkgebühren von Städten, über denen der Pleitegeier kreist
2. Fahrverbote in den Cities und andere Restriktionen für Autofahrer
3. Staus in den Innenstädten, die einem die An- und Abreise zum Shopping vermiesen
4. oftmals exorbitante Mieten für die Kaufhaus-Konzerne (direkte Innenstadt-Lage)
Sie sehen: an einigen dieser Punkte können die Kaufhäuser selbst gar nicht mal viel ändern...
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Kommentare sind keine Werbeflächen“ http://www.handelsblatt.com/netiquette
Rabatte sind natürlich Kundentäuschung, aber das Problem der Warenhäuser ist sehr wohl ihr normalerweise viel zu hoher Preis, wenn man also schon Phantasiepreise nennt muss der Rabatt sein, besser wäre es von vorneherein einen realistischen Preis anzugeben.
Den persönlichen Berater hatte ich früher auch wenn ich zu Karstadt ging, das war der Verkäufer dem ich nur sagen musste was ich wollte und er zog nach einem Blick auf mich das mir passende aus dem Regal, z.B. eine Hose in richtiger Grösse weil er damals noch erfahren und fair bezahlt war statt Sklave im Zeitarbeitsjob, insofern ist der persönliche Berater kein Fortschritt sondern bloss die Wiederherstellung alter Gewohnheiten. Lieferservice ist vor allem bei sperrigen Artikeln (Möbel, Matratzen...) notwendig und sollte im Preis inbegriffen sein, das war früher ebenfalls üblich und wurde nur im Zuge der Gier gestrichen und zum Problem eines jeden Kunden gemacht.
John Lewis macht sicher viel richtig, aber Mittelklasse sind die Preise von 30$ pro NoName T-Shirt bestimmt nicht, selbst wenn man die derzeit doppelte Überbewertung des Dollars miteinrechnet. Edel-Outlets die billigen Plastik-Schund verkaufen haben wir in Hülle und Fülle.
Gute Preise hat man inzwischen eher bei kleinen Läden die Öko oder zumindest lokal produzierte Waren verkaufen, gerade einen imprägnierten Baumwoll-Anorak mit Innenfutter für 95 EUR gekauft der tausendmal besser ist als die 300 EUR Polyamidklamotten der Marken.
"Ein persönlicher Berater, der mich durch das Kaufhaus führt." Wie verzweifelt muss man sein, um an so etwas zu glauben? Es grenzt bereits an Verblödung. Der einzige Ausweg für die darbenden Kaufhäuser ist back to the roots, d.h. es muss sich finanziell wieder lohnen, dass man den Weg zu ihnen auf sich nimmt. Alles andere ist das sich etwas Vormachen von Beratern, die sich zu fein dafür sind die Wahrheit beim Namen zu nennen.