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Kekshersteller Bahlsen dementiert Verlust-Gerüchte: „Wir müssen Schmerzen in Kauf nehmen“

Firmen-Patriarch Werner M. Bahlsen verspricht einen „ordentlichen Gewinn“ für 2019. Allerdings werden die Rahmenbedingungen zunehmend schwieriger.
19.01.2020 - 15:07 Uhr Kommentieren
„Auch wenn der endgültige Konzernabschluss noch nicht vorliegt, wissen wir, dass wir 2019 mit einem ordentlichen Gewinn abschließen werden.“ Quelle: Michael Löwa für Handelsblatt
Werner Michael Bahlsen

„Auch wenn der endgültige Konzernabschluss noch nicht vorliegt, wissen wir, dass wir 2019 mit einem ordentlichen Gewinn abschließen werden.“

(Foto: Michael Löwa für Handelsblatt)

Düsseldorf Wie gut oder schlecht steht es um den Keksriesen Bahlsen aus Hannover wirklich? Zuletzt haben mehrere externe Führungskräfte das Unternehmen verlassen. Strafzölle in den USA und Währungsprobleme aufgrund des Brexits verhageln die Zahlen.

Doch Firmen-Patriarch Werner M. Bahlsen dementiert gegenüber dem Handelsblatt nun entschieden Gerüchte, man sei 2019 erneut in die roten Zahlen gerutscht, nachdem man schon 2018 negativ abgeschlossen hat: „Das stimmt nicht. Auch wenn der endgültige Konzernabschluss noch nicht vorliegt, wissen wir, dass wir 2019 mit einem ordentlichen Gewinn abschließen werden.“ Das „Manager Magazin“ hatte vorher orakelt, das jüngste  Geschäftsjahr sei wieder mit einem Minus zu Ende gegangen.

Zugleich gab der 70-Jährige aber zu: „Der Umsatz ist weiter gesunken. Das hat einen wesentlichen Grund: Zum 1. November haben wir das Werk für Handelsmarken in Schneverdingen verkauft. Die Produktpalette passte nicht mehr in unsere Strategie.“ Bahlsen weiter: „Dennoch war 2019 ein erfolgreiches Jahr, weil wir viele wichtige strategische Entscheidungen umgesetzt haben, die unsere Profitabilität deutlich steigern.“

Das Keks-Reich hat trotzdem derzeit mit Problemen zu kämpfen: Der deutsche Heimatmarkt ist weitgehend gesättigt, neue finanzstarke Konzern-Konkurrenz wie etwa Ferrero droht aus dem Ausland anzugreifen. In großen Märkten wie den USA und Großbritannien hat man mit schwieriger werdenden Rahmenbedingungen zu tun: „Deshalb sind wir in den USA auch in den roten Zahlen“, gibt Bahlsen zu. „Das wollen wir gar nicht verschweigen. Das ist schmerzhaft, wie übrigens für viele andere Unternehmen auch. Aber es wird auch ein Amerika nach Trump geben.“

Außerdem sorgen personelle Abgänge in der Firmen-Führung in Hannover derzeit für Unruhe. Werner M. Bahlsen gegenüber dem Handelsblatt weiter: „Wir gucken uns Märkte strategisch an: Wo wollen wir mittelfristig hin? Dazu müssen wir auch Schmerzen in Kauf nehmen.“

Zu Zahlen wolle man zwar „grundsätzlich nichts“ sagen, so der Patriarch weiter, ließ sich dann aber doch entlocken: „Wir haben die Eigenkapitalquote, die nach der Teilung 1999 bei 14 Prozent lag, auf knapp 50 Prozent erhöht. Das heißt: Dieses Unternehmen verdient Geld. Trotzdem wissen wir, dass wir in Zukunft eine Reihe von großen Themen vor uns haben“, so Bahlsen, der sich mittlerweile auf den Posten des Verwaltungsratspräsidenten zurückgezogen hat.

95 Prozent der Unternehmensanteile hat er an seine vier Kinder abgetreten. Verena, der Zweitjüngsten, wurden zuletzt auch Ambitionen auf den Chefposten  unterstellt. Im vergangenen Jahr geriet sie wegen Äußerungen zu früheren Zwangsarbeitern, die Bahlsen in der Nazi-Zeit beschäftigt hatte, in einen schweren Shitstorm.

Mehr: Branchenausblick: Selbst die krisenfeste Konsumgüterbranche steht vor großen Herausforderungen.

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