Klage gegen Procter & Gamble Großer Streit um Mini-Intimrasierer

An Intimrasierern für Frauen wollen viele Unternehmen mitverdienen.
Hamburg Es ist eine Haarspalterei: Das kleine Unternehmen Vabelle Cosmetics aus Köln legt sich mit dem US-Riesen Procter & Gamble (P&G) an. Es geht um ein delikates Produkt: einen Intimrasierer für Frauen, der in die Handtasche passt.
Im Frühjahr dieses Jahres hat P&G ein solches Minimodell seiner Damen-Rasiererserie „Venus“ auf den Markt gebracht. Dabei hat P&G offenbar in einer PR-Kampagne behauptet, es handle sich um den „ersten Rasierer, der perfekt in eine Handtasche passt.“
„Zur Fairness gehört es dazu, bei der Wahrheit zu bleiben. Jeder weiß, dass nur der erste Mann auf dem Mond bekannt ist. Beim Thema Intimrasierer im Miniformat haben wir gegenüber P&G die Nase vorn“, meint jedoch Vabelle-Geschäftsführer Oliver Gothe. P&G verzichtete daher auf die Werbeaussage.
Gothe jedoch geht das nicht weit genug. Angeblich taucht die Aussage noch ab und an auf. Daher habe Vabelle beim Landgericht Frankfurt Klage eingereicht und verlange von P&G eine Vertragsstrafe von 50.000 Euro, teilte Vabelle dem Handelsblatt mit. „Ein Unternehmen wie P&G muss nach Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung schnell und sorgfältig handeln. Wenn sich eine falsche Werbebotschaft verselbstständigt, haben kleinere Wettbewerber nur noch geringe Chancen, sich durchzusetzen“, ließ er seinen Anwalt mitteilen.
Eine P&G-Sprecherin bestätigte, es gebe eine rechtliche Auseinandersetzung mit Vabelle, wollte aber keine Details nennen. Ganz ungelegen dürfte dem Mittelständler der Vorfall nicht kommen. Immerhin sichert die Klage, deren Aussicht ungewiss ist, eins: Aufmerksamkeit für den eigenen Rasierer. Eine gütliche Einigung, so heißt es bei P&G, habe Vabelle jedenfalls abgelehnt.
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