Klebstoffhersteller Kostendruck lastet trotz steigender Umsätze auf Henkel

Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) wuchs um 20,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Düsseldorf Für den Konsumgüterkonzern Henkel wachsen nach einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Halbjahr die Bäume nicht in den Himmel. Der Hersteller von Pritt, Persil und Loctite erwartet seinem Chef Carsten Knobel zufolge bis zum Jahresende Gegenwind durch höhere Rohstoffpreise und angespannte Lieferketten – beides werde die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf erheblich belasten.
Knobel will im Fall der Rohstoffe mit Preiserhöhungen gegensteuern. Seine Erwartungen für den organischen Umsatz schraubte Knobel für das Gesamtjahr in die Höhe, bei der Umsatzrendite ist er nun jedoch vorsichtiger. Aktien des Dax-Konzerns gaben um zeitweise mehr als drei Prozent nach.
Von Januar bis Juni schraubte Henkel den Umsatz um 4,7 Prozent auf rund zehn Milliarden Euro in die Höhe, ohne Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe wuchsen die Erlöse sogar um 11,3 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wuchs um 20,1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Rund lief es für den Dax-Konzern vor allem im Klebstoffgeschäft, das von der steigenden Nachfrage wichtiger Kundengruppen wie etwa der Auto- oder Verpackungsindustrie profitierte. Auch Konkurrent Beiersdorf hatte in der Sparte deutliche Zuwächse vermeldet.
Knobel erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent für 2021 (zuvor: vier bis sechs Prozent). Die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll bei 13,5 bis 14,5 Prozent landen - bisher hatte Henkel hier 14,0 bis 15,0 Prozent vorausgesagt. Vor allem bei Klebstoffen will Henkel bis ins kommende Jahr hinein die Preise anheben.
Auch Konkurrent Beiersdorf hatte den höheren Kostendruck durch die Rohstoffpreise beklagt.
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