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Kommentar Click & Meet: Lasst die Läden offen – sonst profitieren wieder nur Amazon und Zalando

Für viele Geschäfte ist das Einkaufen mit Termin zumindest ein Hoffnungsschimmer. Es ist nicht richtig, das Instrument gleich wieder zu verbieten.
19.03.2021 - 03:59 Uhr Kommentieren
Gerade erst haben die Konsumenten das Einkaufen mit Termin kennengelernt. So mancher Laden muss allerdings bereits wieder schließen. Quelle: dpa
Click & Meet

Gerade erst haben die Konsumenten das Einkaufen mit Termin kennengelernt. So mancher Laden muss allerdings bereits wieder schließen.

(Foto: dpa)

Einkaufen in der Pandemie ist kompliziert geworden. Zumindest für jene Kunden, die vor Ort shoppen wollen. Sei es, weil sie vom Onlinehandel die Nase voll haben oder weil es ihnen einfach wichtig ist, dass Schuhe und Klamotten richtig passen. Ihnen bleibt derzeit nichts anderes übrig, als vorab Termine in den Geschäften zu vereinbaren. Click & Meet nennt sich das Konzept.

Eine Idee, mit der sich Kaufleute und Käufer gerade erst anfreunden, die aber schon wieder vor dem Aus steht. Vielerorts infizieren sich so viele Menschen mit dem Coronavirus, dass die Läden bereits nach ein paar Tagen mit Click & Meet erneut schließen müssen.

Das darf nicht sein. Denn das Einkaufen mit Anmeldung ist für viele Händler zumindest ein Hoffnungsschimmer. Sie mussten schon das wichtige Weihnachtsgeschäft abschreiben, haben zum Teil noch die Lager voller Winterware und müssen jetzt befürchten, dass sie noch nicht einmal den wichtigen Start ins Frühjahr mitnehmen dürfen.

Der Mehrzahl der Ladenbesitzer ist zuzutrauen, Click & Meet verantwortungsbewusst umzusetzen. Viele haben überzeugende Konzepte, damit Beschäftigte und Kunden gesund bleiben, selbst wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 liegt – jenem Schwellenwert also, vor dem die Kaufleute sich so fürchten.

Natürlich rettet Click & Meet den Handel nicht. Der Aufwand ist groß, der Ertrag vielerorts bescheiden – zumindest bislang. Bei Geschäften, die das Konzept anbieten, lagen die Umsätze dem Handelsverband HDE zufolge in der vergangenen Woche um 25 Prozent unter dem Vorjahr. Schon damals hatte Corona die Konsumlaune getrübt. Aber es ist ein Signal an die Kunden, dass sie wieder willkommen sind und sich, bei Einhaltung aller Regeln, in den Geschäften sicher fühlen dürfen.

Das Hin und Her verwirrt die Konsumenten

Dazu kommt: Das Hin und Her bei den Ladenschließungen verwirrt die Kunden, davon berichten Unternehmer bundesweit. Es ist ja kaum noch nachzuvollziehen, wer zu welchem Zeitpunkt in welchem Umfang öffnen darf – und wer nicht. Mal entscheidet die Grenze zwischen Staaten, mal zwischen Bundesländern – und sogar auf kleinstem Raum zwischen Stadt und Landkreis können jeweils andere Regeln gelten.

Außerdem existieren zahlreiche Ausnahmen: Buchhandlungen werden anders behandelt als Confiserien und Baumärkte anders als Reisebüros. Ständig ist alles im Fluss, das schreckt selbst jene Käufer ab, die ganz bewusst die Geschäfte vor Ort unterstützen wollen.

Von dem ganzen Chaos im stationären Handel profitieren vor allem die Internetriesen, Konzerne wie Amazon oder Zalando. Denn die haben immer geöffnet, Tag und Nacht und bei jedem Inzidenzwert. Sie haben bewiesen, dass ihnen die Pandemie nichts anhaben kann – und das wissen die Leute.

Daher ist wichtig, den Läden vor Ort eine Chance zu geben. Sicher: Es mag wieder eine Zeit kommen, in der das Virus so heftig wütet, dass sich Deutschland zu Hause verkriechen muss. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann darf an der behutsamen Öffnung der Geschäfte nicht gerüttelt werden.

Mehr: Clever, mutig, innovativ: Diese Händler wachsen in der Pandemie schneller als Amazon und Ebay

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