Kommentar Edekas unkluges Wachstum

Edeka versteht sich besser aufs Geldverdienen als Tengelmann.
Hamburg Taktisch ist das Wachstum eher unklug. Zwei Prozent mehr Umsatz auf 47,2 Milliarden Euro im Jahr 2014 bedeuten schließlich einen weiteren Marktanteilsgewinn für Edeka.
Dabei will der genossenschaftliche Händler den Konkurrenten Kaiser’s Tengelmann schlucken – wären da nicht die Kartellwächter. Die warnen schon länger vor zu viel Marktmacht und haben konsequenterweise den Zukauf verboten. Edeka-Chef Markus Mosa hat daher eine Ministererlaubnis beantragt.
Am Montag nannte Mosa nicht nur die Zahlen für 2014. Er deutete auch an, wo seine Argumentation gegenüber Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verlaufen soll. „Uns ist bewusst, dass es mehr Argumente braucht als nur den Erhalt von Arbeitsplätzen“, sagte er.
Tengelmann-Eigner Karl-Erivan Haub hatte mehrfach betont, durch den Verkauf könnten die Arbeitsplätze in den meisten der 451 Filialen erhalten bleiben. Die Gewerkschaft Verdi hingegen fürchtet um die Tarifbindung.
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Gabriel muss innerhalb der kommenden vier Monate entscheiden, ob er den Deal trotz der schweren Bedenken des Kartellamts gegenüber dem Marktführer Edeka genehmigen will.
Falls nicht, erwägt Mosa nach eignen Worten den Rechtsweg. Er wolle die Rechtslage exemplarisch klären lassen, kündigte er an.
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