Krisengebiet Lufthansa setzt Flüge über Irak nicht aus

Die Lufthansa sieht keinen Grund, die Überflüge über den irakischen Luftraum auszusetzen
Berlin Im Gegensatz zu anderen großen Airlines fliegt die Lufthansa weiter über den Irak. Die Lufthansa mache zwar einen Bogen über bestimmte Gebiete des Irak, nutze für Überflüge aber weiterhin die hochfrequentierten internationalen Flugstraßen über das Land, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Dienstag. Air France-KLM, die britische Virgin Atlantic, Air Berlin und die polnische LOT erklärten hingegen, das Krisenland zu umfliegen. Nach dem mutmaßlichen Abschuss der Malaysa-Airlines-Maschine über der Ukraine reagieren Airlines nervös auf Berichte über mögliche Gefahren und überprüfen ihre Flugrouten.
Die Lufthansa erklärte, auf Basis der eigenen Sicherheitsbewertungen und der vorliegenden Einschätzung von deutschen Sicherheitsbehörden sehe sie keinen Anlass, die Überflüge über den irakischen Luftraum auszusetzen. Sie überprüfe diese Praxis aber zusammen mit den verantwortlichen Behörden fortlaufend.
Auch Etihad fliegt weiter über den Irak. „Es gibt keine Hinweise, dass eine der Konfliktparteien die Möglichkeit oder die Absicht hat, Flugzeuge ins Visier zu nehmen, die den Irak überfliegen“, erklärte der Air-Berlin-Großaktionär. Die Sicherheitslage stelle sich völlig anders als über der Ukraine dar. Der Konkurrent Emirates hatte hingegen bereits am Montag erklärt, den irakischen Luftraum zu umfliegen.
Fluggesellschaften nutzen auf dem Weg zwischen Europa und den Golf-Staaten die Routen über den Irak. Im Irak kämpft die ehemals als Isis bekannte Gruppe Islamischer Staat gegen die von Schiiten geführte Regierung und hat weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Bei ihrem Vormarsch haben die Islamisten auch zahlreiche Waffen erbeutet.
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