Lachender Dritter? Rossmann könnte Schlecker auf den Pelz rücken

Die Drogeriekette Rossmann könnte sich aus der Deckung wagen.
Burgwedel/Ehingen Lange hat sich der schillernde Erfinder der Drogeriekette Rossmann nicht aus der Deckung gewagt. „Wir haben einen guten Wettbewerb“, sagte Dirk Roßmann im Dezember auf die Frage, ob die Probleme beim Konkurrenten Schlecker seinem Unternehmen am Ende in die Hände spielen könnten. Mit der Zahlungsunfähigkeit der früheren Nummer eins im deutschen Drogeriegeschäft wittert er nun die Chance, das eigene Filialnetz an entscheidenden Punkten auszubauen - und der Kette dm näher auf den Pelz zu rücken.
Er könne sich vorstellen, immerhin bis zu 80 Läden an guten Lagen wie Bahnhöfen zu übernehmen, sagte Roßmann auf die Nachricht von der Schlecker-Pleite. Danach verordnete er sich vorerst Funkstille. Von Kaufabsichten sei noch keine Rede, zunächst müsse der Start des Insolvenzverfahrens beim Erzrivalen aus Ehingen abgewartet werden, sagte ein Sprecher - und warb um Verständnis für die Zurückhaltung des Chefs.
Roßmann hat den Anspruch, die umkämpfte Branche weiter aufzumischen. Bei der Bilanzvorlage im Frühjahr 2011 ging der 65-Jährige in die Offensive: „Ich denke, dass Rossmann in absehbarer Zeit die Nummer zwei sein wird.“
Als Nummer eins hatte er dabei freilich nicht den bisherigen Branchenprimus Schlecker, sondern den Karlsruher Konkurrenten dm im Sinn. Nach Informationen des Handelsverbands Deutschland (HDE) lagen dm und Schlecker beim Bruttoumsatz des deutschen Netzes bereits 2010 mit 4,07 Milliarden Euro gleichauf. dm verzeichnete 2010/11 einen Sprung auf 4,5 Milliarden Euro im Inland.
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