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Lebensmittel Das soziale Start-up Share erobert jetzt auch den Lebensmittel-Discounthandel

Beim Kauf der Produkte von Share geht ein Teil der Erlöse an soziale Projekte. Jetzt kooperiert das Unternehmen mit Aldi Süd – und schafft so den Durchbruch.
09.10.2021 - 14:26 Uhr Kommentieren
Share-Produkte gibt es nun auch bei Aldi Süd, Decathlon, Müller und Rossmann. Quelle: Share
Share-Produkte

Share-Produkte gibt es nun auch bei Aldi Süd, Decathlon, Müller und Rossmann.

(Foto: Share)

Düsseldorf Wer ökologisch einkaufen will, muss lange nicht mehr spezielle Bioläden aufsuchen. Nachhaltiges Shampoo, Bioschokolade und Fairtrade-Kaffee lassen sich mittlerweile in fast allen Geschäften finden. Das Social-Start-up Share sorgt nun aber auch dafür, dass Lebensmittel, die einen sozialen Nutzen haben, in jedem Einkaufswagen landen können.

Share schloss gerade erst eine Kooperation mit Aldi Süd, Rossmann, Müller und dem Sportartikelhändler Decathlon ab. Die Lebensmittel des Start-ups, wie etwa nachhaltige Schokoriegel, Mineralwasser, Mehl, Nudeln und Seife, für deren Erlös das Unternehmen Mahlzeiten und Hygieneartikel spendet, etablieren sich somit noch breiter im Massenmarkt. Gestartet ist Share 2018 mit Produkten bei Rewe und dm, später kamen Shell, Ikea und das Bistro der Deutschen Bahn hinzu.

Mit Aldi Süd dringt das Start-up nun erstmals in den Lebensmittel-Discountmarkt ein – und kooperiert somit mit einem weiteren der bedeutendsten Unternehmen der Branche. Sowohl der neue Partner Aldi Süd als auch Rewe gehören nach Marktanteil zu den vier größten Lebensmittelhändlern in Deutschland. Zusammen mit Edeka und der Schwarz-Gruppe decken sie fast 75 Prozent des Marktanteils ab.

„Wir sind mit Share eine feste Kooperation eingegangen“, sagt Julia Adou, Leiterin der Corporate Responsibility bei Aldi Süd. In den Regalen seien nun „zum Teil bestehende Artikel aus dem Share-Sortiment zu finden, teilweise wird es jedoch auch exklusive Produkte extra für Aldi Süd geben“. Gestartet wird mit dem Nussriegel im Regal des Kassenbereichs.

Insgesamt bietet Share 100 verschiedene Artikel an. Von einem Schokoriegel etwa, der 1,65 Euro kostet, geht beim Kauf ein Centbetrag an soziale Projekte. Ziel ist es, durch den Erlös eines Riegels eine Mahlzeit für eine andere Person zu finanzieren.

Das Start-up arbeitet unter anderem mit den Vereinten Nationen, der Berliner Tafel oder der Aktion gegen den Hunger zusammen. Über das Mineralwasser werden Brunnen in Liberia finanziert, mit dem Verkauf der Schokolade Kinder und schwangere Frauen in Senegal verpflegt, wie im Impact-Report zu lesen ist.

Spenden in Höhe von zwei Millionen Euro

„Das Gesamtvolumen an Spenden beläuft sich dieses Jahr voraussichtlich auf rund zwei Millionen Euro“, heißt es auf Anfrage. Im vergangenen Jahr sei die Mitarbeiterzahl von 60 auf 80 gestiegen und der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich gewachsen.

Für Iris Braun, Co-Gründerin von Share, sind für den Erfolg ihrer sozialen Marke vor allem langfristige Kooperationen wichtig. „Wir wollen zeigen, dass da wirklich Einsatz dahintersteckt.“ Sozial sein, erklärt die Gründerin, sei nicht nur Menschen vorbehalten, die besser verdienen, sondern könne auch in der breiten Bevölkerung stattfinden.

Iris Braun ist Co-Gründerin von Share. Quelle: Share
Iris Braun

Iris Braun ist Co-Gründerin von Share.

(Foto: Share)

Eine Studie von McKinsey zeigt, dass von 1000 europaweit Befragten 23 Prozent 2021 mehr Geld für umweltfreundliche Produkte ausgeben wollen. Allerdings ergab die Studie auch, dass 34 Prozent für Lebensmittel weniger ausgeben wollen.

Maike Gossen, Expertin für nachhaltigen Konsum am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, hält es für sinnvoll, nachhaltige Produkte auch in Discountern anzubieten und somit neben nachhaltigkeitsaffinen Konsumentinnen und Konsumenten auch den Mainstream zu erreichen.

„Die Marktmacht großer Handelsunternehmen zu nutzen, um nachhaltigen Produkten zur Sichtbarkeit zu verhelfen, ist eine Strategie, die bereits von Labeln wie Fairtrade praktiziert wird“, erklärt die Expertin. „Wenn soziale Label oder nachhaltige Produkte allerdings zusätzlichen Konsum induzieren, weil der Nachhaltigkeitsaspekt den Kauf legitimiert, ist das kritisch zu betrachten.“ Bei Verbrauchsgütern wie von Share, die keine Luxusgüter sind, sehe sie nicht, „dass materialistischer Überkonsum entsteht“.

Für Share bleibt es jedenfalls nicht nur beim Einzelhandel und den Drogeriemärkten. Im Dezember will das Start-up ein neues Produktsortiment mit dem Brillen-Onlinehandel Mister Spex starten. Sie wollen zusammen eine Brillenkollektion herausbringen. Mit jeder gekauften Brille soll eine weitere Brille an einen Menschen gespendet werden, der sie sich sonst nicht leisten könnte.

Mehr: Wie die Pandemie unser Konsumverhalten beeinflusst

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