Lebensmittel per Mausklick: Steak aus dem Internet statt Supermarkt?
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Lebensmittel per MausklickSteak aus dem Internet statt Supermarkt?
Noch kaufen nur wenige Menschen in Deutschland Mehl, Butter, Gemüse oder Fleisch per Mausklick im Internet. Das wird sich in Zukunft ändern – davon sind Fachleute überzeugt. Stirbt aber dann der Supermarkt aus?
23.01.2016 - 11:46 Uhr
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Fleisch
Experten rechnen damit, dass die deutschen in Zukunft mehr frische Lebensmittel im Internet ordern.
Frankfurt/Main Der Händler deponiert das im Internet bestellte Gemüse in einer Poststation mit Kühlaggregat vor dem Haus. Der Supermarkt bringt die bestellten Lebensmittel zu einem vereinbarten Ort oder stellt sie im Geschäft zum Abholen bereit - So sehen Fachleute die Zukunft des Lebensmitteleinkaufs.
Zwar wird in Deutschland Studien zufolge bislang erst ein Prozent des Umsatzes mit Lebensmitteln per Mausklick erwirtschaftet. „Wir rechnen aber damit, dass der Online-Einkauf von Lebensmitteln schon bald ganz selbstverständlich zu den alltäglichen Einkaufkanälen gehören wird“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Nestlé Deutschland AG, Béatrice Guillaume-Grabisch.
„Alle großen Firmen, die im Internetbusiness tätig sind, drängen in diesen Markt der Online-Lebensmittellieferung hinein und investieren gerade Milliarden“, sagt der Geschäftsführer vom Zukunftsinstitut Workshops, Andreas Steinle.
Hanni Rützler vom Zukunftsinstitut in Wien ist überzeugt: „Wir werden uns unsere Getränke, unser Klopapier und unsere Standardprodukte künftig schicken lassen.“ Knackpunkt seien in der mobilen Arbeitswelt die Lieferadresse sowie Produkte wie Fleisch, Obst und Gemüse. „Bei frischen Lebensmitteln wollen die Leute selber sehen und entscheiden.“ Ob sich der Kauf solcher Produkte im Internet rechne, hänge von der Qualität und der Organisation ab. „Da wird erst eine neue Kultur entstehen mit völlig neuen Serviceangeboten.“
Welche Produkte die Deutschen im Internet suchen
Do-it-yourself-Produkte
(Bauern, Garten, Heimwerken, Basteln)
über Google: 47 Prozent
über Amazon: 31 Prozent
über Ebay: 25 Prozent
(Alle Daten hat das Marktforschungsunternehmen Konzept & Markt in seiner Studie zum Online-Shopping erhoben.)
Elektro-Geräte (Haushalt, Büro, Unterhaltung)
über Google: 46 Prozent
über Amazon: 46 Prozent
über Ebay: 22 Prozent
Kfz-Teile & Zubehör
über Google: 43 Prozent
über Amazon: 20 Prozent
über Ebay: 32 Prozent
Lebensmittel (und andere Dinge des täglichen Bedarfs)
über Google: 37 Prozent
über Amazon: 26 Prozent
über Ebay: 10 Prozent
Medien (Bücher, CDs, DVDs, Spiele etc.)
über Google: 32 Prozent
über Amazon: 57 Prozent
über Ebay: 18 Prozent
Medikamente & Arzneimittel
über Google: 33 Prozent
über Amazon: 6 Prozent
über Ebay: 4 Prozent
Mode, Schuhe, Accessoires
über Google: 28 Prozent
über Amazon: 22 Prozent
über Ebay: 16 Prozent
Reisen, Hotels, Flüge
über Google: 39 Prozent
über Amazon: 3 Prozent
über Ebay: 3 Prozent
Sport- & Outdoorartikel
über Google: 35 Prozent
über Amazon: 26 Prozent
über Ebay: 16 Prozent
Tiernahrung & Zubehör
über Google: 26 Prozent
über Amazon: 10 Prozent
über Ebay: 7 Prozent
Wein & Spirituosen
über Google: 21 Prozent
über Amazon: 8 Prozent
über Ebay: 6 Prozent
Die persönlichen Poststationen mit Kühlung nennt Zukunftsforscher Steinle als Beispiel. Denn neben der schnellen Auslieferung sei in Zeiten immer flexiblerer Arbeitszeiten die größte Schwierigkeit, dass Verbraucher und Lieferant zusammen kommen. „Muss bei Lieferung zu Hause sein“ und „zu umständlich“ sind dann auch zwei der wichtigsten Gründe gegen den Online-Lebensmitteleinkauf, die Verbraucher in einer neuen repräsentativen Studie im Auftrag der Nestlé AG nennen. Und: „Supermarkt ganz in der Nähe.“