Lebensmittelindustrie Symrise übernimmt kanadische Giraffe Foods und will Lebensmittelgeschäft ausbauen

Der Aromen- und Duftstoffhersteller will in diesem Jahr erneut deutlich schneller als der Markt wachsen.
Düsseldorf Der Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise übernimmt den kanadischen Anbieter Giraffe Foods. Das teilte der Konzern aus dem niedersächsischen Holzminden am Montag mit. Giraffe Foods stellt Saucen, Dips, Dressings, Sirupe und Getränke her. Zum Kaufpreis machte der Dax-Neuling Symrise keine Angaben. Der Deal soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
„Mit der Akquisition nutzen wir eine strategische Chance, unser Portfolio auf dem attraktiven Markt für maßgeschneiderte Geschmackslösungen zu erweitern“, wird Jean-Yves Parisot, Vorstand Flavor & Nutrition von Symrise, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Die Übernahme soll durch eine Kreditlinie finanziert werden. Symrise übernimmt die Firma von der Investmentgesellschaft Graham Partners und der Gründerfamilie Powell.
Durch die Übernahme will Symrise seine Marktposition in einer schnell wachsenden Kundengruppe in Nordamerika stärken. Zudem erweitert der Konzern sein Angebot in den Bereichen Geschmack, Ernährung und Gesundheit. Symrise steht auf zwei Säulen: In der „Flavor & Nutrition“ genannten Sparte produziert der Konzern Geschmacksstoffe für Lebensmittel und Getränke sowie Inhaltsstoffe für Tierfutter, im Segment „Scent & Care“ geht es vornehmlich um Düfte und Zusätze für Körperpflegeprodukte, Kosmetik und Reinigungsmittel.
Giraffe Foods zählt zu den führenden Anbietern für die Herstellung von maßgeschneiderten Geschmackslösungen. Kunden beauftragen die US-Firma mit der Entwicklung spezifischer Saucen, Dressings oder Sirupe. Giraffe Foods steigerte seinen Jahresumsatz zuletzt um mehr als 25 Prozent auf rund 80 Millionen kanadische Dollar (rund 55 Millionen Euro).
Die 250 Mitarbeiter werden übernommen
Symrise übernimmt im Zuge der Transaktion die beiden Produktionsstätten sowie ein Logistikzentrum und die rund 250 Mitarbeiter von Giraffe Foods. Die Anleger reagierten erfreut auf den Zukauf: Die Aktie von Symrise stieg am Vormittag um 1,5 Prozent auf gut 126 Euro.
Symrise ist im Herbst in den Leitindex Dax aufgestiegen. Für 2021 rechnet der Konzern mit einem organischen Umsatzwachstum von um die neun Prozent. In der öffentlichen Wahrnehmung steht Symrise mit seinen 10.000 Beschäftigten kaum im Fokus, obwohl Verbraucher im Schnitt 20- bis 30-mal pro Tag mit Produkten des Unternehmens in Berührung kommen. Symrise stellt mehr als 30.000 Duft- und Geschmacksstoffe her. Zu den Kunden zählen die großen Konsumgüterkonzerne Danone, Unilever, L’Oréal oder Henkel.
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