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Logistik Bahn-Streik zwar beendet doch GDL droht mit erneuten Arbeitskämpfen

Bei der Deutschen Bahn läuft der Normalbetrieb wieder an. Doch weiterhin gibt es keine Einigung mit der GDL – und diese will eins drauflegen.
25.08.2021 - 07:34 Uhr Kommentieren
Die Züge in Deutschland rollen wieder planmäßig. Quelle: dpa
Ende des Streiks

Die Züge in Deutschland rollen wieder planmäßig.

(Foto: dpa)

Berlin Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nach dem Ende der zweiten Streikrunde an diesem Mittwoch mit weiteren Arbeitskämpfen gedroht. „Der Stillstand bei der Angebotsverbesserung führte bereits zwei Mal zum Stillstand der Züge in Deutschland und wird es weiterhin tun“, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit.

„Der Arbeitgeber wäre gut beraten, die GDL nicht weiter herauszufordern und die Auswirkungen klein zu reden“, hieß es von GDL-Chef Claus Weselsky. Einen Zeitpunkt für mögliche weitere Streiks nannte er zunächst nicht.

Der Arbeitskampf der GDL war am frühen Mittwochmorgen gegen 2.00 Uhr planmäßig beendet worden. Er hatte seit Samstag zunächst den Güterverkehr betroffen und war am Montagmorgen auch auf den Personenverkehr ausgeweitet worden.

„Das hat gesessen. War schon der erste Streik erfolgreich, so haben die Beschäftigten im zweiten Arbeitskampf noch einmal kräftig nachgelegt“, teilte die GDL mit. Die Gewerkschaft geht eigenen Angaben zufolge von mehr als 10 000 Streikteilnehmenden über die gesamte Dauer des zweiten Arbeitskampfes aus. Die Bahn wiederum zählte lediglich knapp 8500 Streikende, wie aus dem internen Abschlussbericht hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

So oder so: Der Arbeitskampf führte dazu, dass nur jeder dritte Fernzug planmäßig fahren konnte. Im Regionalverkehr hielt die Bahn rund 40 Prozent des Angebots aufrecht, allerdings mit regional großen Unterschieden.

Wieder das komplette Fahrangebot verfügbar

Am Mittwoch nahm die Deutsche Bahn dann wieder Kurs auf einen Normalbetrieb. „Der Bahnverkehr ist am Morgen nach Ende des GDL-Streiks weitgehend normal gestartet“, teilte die Deutsche Bahn in Berlin mit. Am Mittwoch solle im Fern- und im Regionalverkehr sowie bei den S-Bahnen wieder das komplette Fahrplanangebot fahren.

Bahn-Sprecher nach GDL-Streik: „Wir bleiben bei unserer Linie“

Am Dienstag und in der Nacht zu Mittwoch wurde nach Angaben der Bahn daran gearbeitet, dass etwa 860 Züge im Fern- sowie rund 21.000 Züge im Regional- und S-Bahnverkehr wieder nach dem normalen Fahrplan verkehren können. Reisende sollten sich aber über die Fahrplanauskunft im Internet und in der App vorab informieren, ob es eventuell Abweichungen gebe, teilte die Bahn weiter mit.

Im Güterverkehr befanden sich laut DB Cargo streikbedingt bis zu 220 Züge im Rückstau. Seit der Nacht zu Mittwoch liefen die Güterverkehre wieder an. „Wir rechnen mit einer sehr dynamischen Auflösung der Streikfolgen in den nächsten Stunden“, sagte ein Sprecher.

Alle vom 23. bis einschließlich 25. August bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom GDL-Streik betroffen seien, behalten laut Bahn ihre Gültigkeit und könnten bis einschließlich 4. September flexibel genutzt werden. In dem Tarifstreit gibt es Uneinigkeit darüber, wann die Beschäftigten Einkommenserhöhungen bekommen sollen. Gerungen wird auch um eine mögliche Corona-Prämie sowie die Betriebsrenten.

GDL will keine Nullrunde hinnehmen

Der Streik hatte in der Nacht zu Montag im Personenverkehr begonnen, im Güterverkehr schon am Samstag. Eine Bilanz der GDL steht noch aus. Es war ihr zweiter Arbeitskampf in diesem Monat. Weitere Streiks sind möglich.

Die GDL rivalisiert mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Mitglieder bei der Bahn. Anders als die EVG will sie in diesem Jahr keine Nullrunde hinnehmen. Der EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter Hommel forderte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf, sich aus dem Tarifkonflikt bei der Bahn herauszuhalten. Zwar gehe es der GDL „nur bedingt um materielle Forderungen, sondern um politische Ziele“, heißt es in Hommels Schreiben an den Politiker.

„Dennoch sind wir davon überzeugt, dass diese Tarifrunde ausschließlich durch die Verhandlungspartner selbst gelöst werden muss.“ Scheuer hatte den GDL-Streik kritisiert und die Gewerkschaft aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Mehr: Die Bahn streikt: Dürfen Pendler jetzt aufs Homeoffice ausweichen?

  • dpa
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