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Logistik Deutsche Post kauft Getränkelogistiker Hillebrand für 1,5 Milliarden

Erstmals seit Jahren kauft die Post wieder ein Großunternehmen. Für 1,5 Milliarden Euro verstärkt sie sich in der Spirituosen- und Getränkelogistik.
17.08.2021 - 15:00 Uhr Kommentieren
Der Logistiker Hillebrand hat sich auf den Transport von Wein und Spirituosen spezialisiert. Quelle: dpa
Weinflaschen

Der Logistiker Hillebrand hat sich auf den Transport von Wein und Spirituosen spezialisiert.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Die Deutsche Post hat am Dienstag einen Übernahmevertrag für den Mainzer Spirituosen- und Getränkelogistiker J. F. Hillebrand unterzeichnet, der den Bonner Dax-Konzern 1,5 Milliarden Euro kosten wird. Die zugekaufte Firma, deren Wurzeln auf das Jahr 1844 zurückgehen, ist schwerpunktmäßig im Seefrachtgeschäft tätig und verschifft jährlich rund 500.000 Standardcontainer (TEU) an Spirituosen – etwa Whiskey von irischen Brennereien zu den Lägern von Großhändlern und Supermarktketten.

Hillebrand bewegt zudem knapp die Hälfte aller Weineinfuhren nach Deutschland. Hinzu kommt eine Landverkehrspedition, die in Fachkreisen jedoch als weniger bedeutend eingeschätzt wird. Zuletzt erzielte der Speziallogistiker einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro.

Mit dem Zukauf übernimmt die Deutsche Post 2700 Mitarbeiter in 90 Ländern. Verkäufer ist die belgische Private-Equity-Firma Cobepa, die Hillebrand 2006 erworben hatte. Ihr zahlt die Deutsche Post nun fast das 23-Fache des Betriebsgewinns (Ebit) von 2019, der im Vor-Corona-Jahr bei 66,4 Millionen Euro lag.

Hillebrand selbst hatte zuletzt allerdings das Geschäft durch Zukäufe ausgeweitet. Im vergangenen Jahr erwarben die Mainzer die britische Firma Braid, die Logistikdienstleistungen für Wein, Olivenöl und ungefährliche Chemikalien anbietet. Auch die Frankfurter Firma 3W-Logistik ging 2019 an Hillebrand, kurz danach das US-Unternehmen Royal Logistics. Vor drei Monaten erwarb man zudem den französischen Spirituosenlogistiker Vignobl.

Größter Deal seit 16 Jahren

Für die Deutsche Post ist die Übernahme der größte Deal seit 16 Jahren. Damals hatte sich der Logistikriese den britischen Lagereilogistiker Exel einverleibt und dafür 5,5 Milliarden Euro ausgegeben. Seither kamen nur noch kleine Spezialfirmen – meist im Paketgeschäft – hinzu. Viele Firmentöchter, wie zuletzt das Lagereigeschäft in China, wurden zudem veräußert. 2020 gab es bei der Deutschen Post keinen Zukauf.

Die Übernahme von Hillebrand sei eine einmalige Gelegenheit, das Geschäft um hochwertige Seefrachtdienstleistungen mit starken Margen und hohem Cashflow zu erweitern, sagte Post-Finanzchefin Melanie Kreis. „Wir gehen davon aus, dass sich diese Transaktion vom ersten Tag an positiv auf das Ergebnis und den Cashflow auswirken wird.“ Die Aktie legte gut ein Prozent zu.

Der Zusammenschluss muss in einigen Ländern noch von den Kartellbehörden genehmigt werden, unter anderem in der EU und den USA. Diese Genehmigungen würden in den kommenden Monaten erwartet, hieß es in Bonn. Für die Übernahme seien die eigenen Finanzmittel ausreichend..

Mehr: Deutsche Post profitiert vom boomenden Welthandel

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