Logistik Die Deutsche Post verdient mehr und erhöht die Dividende – trotz Coronavirus

Der Dax-Konzern steigert 2019 den Umsatz um 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro.
Troisdorf Die Deutsche Post will ihre von den Folgen der Ausweitung der Coronakrise gebeutelten Aktionäre mit einer höheren Dividende versöhnen. Der Bonner Konzern zahle für 2019 eine Dividende von 1,25 (Vorjahr: 1,15) Euro je Anteilsschein, teilte die Post am Dienstag in Troisdorf mit.
Der Dax-Konzern hatte 2019 den Umsatz um 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro gesteigert, der operative Ertrag (Ebit) kletterte auf 4,1 (3,16) Milliarden Euro. Unter dem Strich und nach Minderheiten blieb ein Gewinn von 2,6 Milliarden Euro.
In Frankfurt kommen die Zahlen gut an: Zum Handelsstart notiert das Papier der Deutschen Post am Dienstagmorgen drei Prozent im Plus, am frühen Mittag führen die Bonner die Gewinnerliste im Dax mit einem Plus von 7,1 Prozent an.
Im laufenden Jahr kommen indes Belastungen durch die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus und das Aus der Produktion des Elektro-Transporters Streetscooter auf die Post zu, wie die Bonner bereits Ende Februar verkündet hatten.
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Trotz der Epidemie hat das Express-Geschäft in der Volksrepublik Anfang März wieder zugelegt, sagte Finanzchefin Melanie Kreis in einer Analysten-Konferenz. Die Post sehe durch die Coronakrise negative Effekte auf ihr operatives Ergebnis (Ebit) von etwa 60 bis 70 Millionen Euro für den Monat Februar gegenüber dem ursprünglichen internen Planwert. Der Konzern werde nach aktuellem Stand wohl eher am unteren Ende dieser Spanne landen, sagte Kreis.
Post-Chef Frank Appel betonte, der Konzern sei mit seinem globalen Netzwerk breit aufgestellt und könne deshalb Krisen in einzelnen Regionen der Welt abfedern. China ist mit Blick auf den Umsatz für die Post der viertgrößte Markt weltweit. In Europa spüre der Konzern bislang noch keine Abkühlung, sagte Appel.
Appel hatte deshalb die Prognose eines operativen Ertrags von mindestens fünf Milliarden Euro für 2020 mit einem dicken Fragezeichen versehen. „Auch unser Unternehmen kann sich nicht von der weltwirtschaftlichen Situation entkoppeln“, bekräftige Appel nun: „Noch ist es aber zu früh, die konkreten finanziellen Auswirkungen abschätzen zu können.“
Auch anderen Logistik-Konzernen machen die Folgen der Krise zu schaffen, beeinträchtigt diese doch den Welt-Handel und globale Lieferketten. Das Geschäft sei gebremst worden, räumte der Finanzchef des weltgrößten Paket-Konzerns UPS, Brian Newman, vergangene Woche ein.
Mehr: Gewinnwarnungen bei deutschen Unternehmen: Coronavirus wird zum Konjunkturproblem.
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