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Lokführerstreik Zug-Dirigenten im Kriseneinsatz

Nicht nur Reisende, auch Unternehmen müssen wegen des Lokführerstreiks improvisieren. Die Bahn will die Folgen für den Güterverkehr so gering wie möglich halten. Auf die Netzleitzentrale kommt also viel Arbeit zu.
05.11.2014 - 17:34 Uhr Kommentieren

Pendler sind die Leidtragenden im GDL-Bahn-Konflikt

Frankfurt Auf dem Bildschirm an der Wand flackern rote Linien und blaue Pfeile. Höchste Konzentration, aber keine Hektik herrscht in der zentralen europäischen Leitstelle von DB Schenker Rail in Frankfurt - trotz des bisher härtesten Streiks der Lokführer bei der Deutschen Bahn. „Wir sind vorbereitet“, sagt Markus Hunkel, Vorstand Produktion von DB Schenker Rail. Etwa die Hälfte des Schienengüterverkehrs will die Bahn aufrechterhalten.

Der Streik trifft den Güterverkehr ausgerechnet in der Zeit mit den meisten Transporten im Jahr und an den stärksten Tagen der Woche - Mittwoch, Donnerstag und Freitag, wie der Leiter der Leitstelle, Stig Kyster-Hansen berichtet. Auf dem Bildschirm an der Wand kann er genau verfolgen, wo sich gerade welcher Zug befindet, dargestellt durch blaue Pfeile. Vor allem sogenannte zeitkritische Verkehre sollen trotz des Ausstands von Mittwochnachmittag bis Montagmorgen aufrechterhalten werden, also zum Beispiel Lieferungen von dringend benötigten Teilen für die Produktion in der Autoindustrie.

Bei 17,5 Prozent liegt der Marktanteil der Schiene im Güterverkehr in Deutschland. Das ist auf den ersten Blick nicht viel. Einige Branchen sind allerdings massiv auf die Bahn angewiesen. So laufen etwa 65 Prozent aller Eisenerztransporte in Deutschland über DB Schenker Rail, ein Drittel der Kohle und 33 Prozent des Mineralöls sowie bis zu 70 Prozent der Teileversorgung für die Autoproduktion. Verschiedene Kraftwerke in Deutschland sind den Angaben zufolge zu 100 Prozent auf Transporte der DB angewiesen.

Man werde alles tun, um in enger Kommunikation mit den Kunden die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, sagt Hunkel. Dringend benötigte Lieferungen sollen Vorrang haben, um drastische Auswirkungen auf wichtige Industriezweige soweit wie möglich zu vermeiden.

Zugleich müssen Züge, deren Lokführer streiken, auf Abstellgleise oder Rangierbahnhöfe dirigiert werden. Betroffene Züge aus dem Ausland sollen soweit wie möglich erst gar nicht über die Grenze fahren. Fast 60 Prozent der DB-Güterzüge fahren nach Bahn-Angaben über mindestens eine Grenze. Insgesamt sind werktags im Schnitt etwa 5000 Züge von DB Schenker Rail in Europa unterwegs.

Viel Arbeit also für die Mitarbeiter in der Leitstelle, dem European Operations Center, in der Nähe des Frankfurter Flughafens. Für den Streik gibt es ein spezielles Krisenteam, das die Folgen managen soll. Erfahrungen mit Arbeitsniederlegungen der Lokführer haben sie inzwischen reichlich: Es ist der sechste Ausstand in diesem Jahr - allerdings der bisher härteste. Er soll nach dem Willen der Lokführergewerkschaft GDL 109 Stunden dauern.

  • dpa
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