L'Oréal und Procter & Gamble Anti-Aging wird zum Umsatzbringer

L'Oréal setzt auf die „Best Agerinnen“.
Berlin „Das Schönste an den meisten Männern ist die Frau an ihrer Seite“, soll der frühere US-Außenminister Henry Kissinger einst gesagt haben. Und mal Hand aufs Herz, liebe Frauen: Wer ist das nicht gern möglichst lange? Dafür sorgen will die Kosmetikbranche, die eifrig an Anti-Aging-Rezepten tüftelt. Vitamine, Antioxidantien, Q10.
Billig sind die Produkte oft nicht, Abnehmer gibt es aber genug. Denn die Frauen, die auch im Alter in ihre Schönheit investieren wollen, werden mehr und in der Branche zu einer immer wichtigeren Zielgruppe.
Die Rede ist von den sogenannten Best Agern. Dem Duden nach zählt dazu eine „Person, die zur anspruchsvollen, konsumfreudigen Kundengruppe der über 40- beziehungsweise 50-Jährigen gehört.“ Und davon gibt es hierzulande immer mehr: Allein die Anzahl der Menschen ab 67 Jahre wird laut Statistischem Bundesamt bis zum Jahr 2040 voraussichtlich auf mindestens 21,5 Millionen steigen – 42 Prozent mehr als im Jahr 2013. Für die Industrie also: mehr als erfreulich.
Denn auf dem Gesamtmarkt „Personal Care“, der neben „dekorativer Kosmetik“ auch Hygieneartikel wie Duschgel und Zahnpasta beinhaltet, ist mehr als jeder zweite Käufer 50 Jahre oder älter. Der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge gibt er für diese Produkte im Schnitt 164 Euro pro Jahr aus. Das sind elf Euro mehr als jüngere Käufer (18 bis 49 Jahre).
Außerdem profitieren Parfümerien und Warenhäuser. Mit Premiumartikeln im Anti-Aging-Segment wurde dort in Deutschland 2015 ein Umsatz von mehr als 202 Millionen Euro erzielt, wie das Marktforschungsinstitut Information Ressources GmbH (Iri) ermittelt hat. Sabine Hefter, Iri-Direktorin für Premium-Kosmetik sagt, diese Produkte seien in den vergangenen Jahren nicht nur immer gefragter und zu einem stetig wachsenden Markt geworden: „Anti-Aging ist der stabilste Umsatzposten überhaupt“. Und das auch in weniger „guten Jahren“.
Gemessen an der gesamten Pflegeproduktpalette, zu denen Körperlotions oder normale Tagescremes zählen, machen diese Produkte Hefter zufolge mehr als die Hälfte des Marktanteils aus. Verwundern dürfte das nicht, denn „die Industrie tut ja auch was dafür“.
Ein Beispiel dafür ist der französische Kosmetikkonzern L'Oréal.