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Luftfahrt Deutschlands Flughäfen geraten wegen des Coronavirus in ernste Schwierigkeiten

Die wirtschaftliche Lage der Betreiber verschärft sich zunehmend. Der Flughafenverband hat aus diesem Grund Gespräche mit Berlin aufgenommen.
09.03.2020 - 04:00 Uhr Kommentieren
Fraport hat angekündigt, künftig sparen zu wollen. Quelle: dpa
Frankfurter Flughafen

Fraport hat angekündigt, künftig sparen zu wollen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die Orgie an Flugstreichungen der europäischen Airlines macht den Flughäfen in Deutschland immer mehr zu schaffen. „Die wirtschaftliche Lage der Flughäfen verschärft sich aufgrund der Verkehrseinbrüche von Woche zu Woche“, sagt Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Man habe deshalb Gespräche mit der Regierung aufgenommen. „Unser wichtigstes und dringlichstes Anliegen sind kurzfristig und breit umsetzbare Regelungen zur Kurzarbeit“, so Beisel.

Der Verband fordere eine gesetzlich verankerte Verordnungsermächtigung durch die Bundesregierung, mit der schnell die notwendigen Sonderregelungen in Kraft gesetzt werden können, die schon in anderen Krisen die Beschäftigung gesichert habe, so Beisel.

Am Montag soll zu diesem Thema der Koalitionsausschuss tagen. Ebenfalls am Montag will sich eine Spitzenrunde im Bundeswirtschaftsministerium mit dem Coronavirus und den Folgen für die Reise- und Touristikbranche befassen.

Flughäfen haben in Krisen wie der aktuellen ein Problem. Die Airports betreiben große Infrastruktureinrichtungen, die nicht einfach heruntergefahren werden können wie etwa der Flugbetrieb. Die Fixkosten laufen weiter, gleichzeitig fehlen aber die Einnahmen aus den Gebühren und auch dem Einzelhandel und der Gastronomie. „Anpassungsmaßnahmen lassen sich bei den Flughäfen schwieriger umsetzen als bei den Airlines“, sagt Beisel vom Verband ADV.

Die aktuelle Situation bezeichnet der Hauptgeschäftsführer als einmalig. Die Abwärtsentwicklung übersteige alle bisher gemachten Erfahrungen, wie etwa die wirtschaftlichen Einbrüche in Zusammenhang mit den Terroranschlägen am 11. September 2001, mit der Ausbreitung der Epidemie Sars oder auch mit der Weltwirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009. „Airlines streichen ihre Flugpläne massiv zusammen und lassen Flugzeuge am Boden. Von den Verkehrseinbrüchen durch das Coronavirus sind mittlerweile alle Flughafenstandorte betroffen. Damit stehen die Flughäfen vor enormen Herausforderungen, die sich bisher täglich verschärfen“, warnt Beisel.

Der Flughafenbetreiber Fraport spürte am größten deutschen Airport in Frankfurt bereits im Januar erste Folgen von Corona. Die Zahl der Passagiere sank um 0,7 Prozent. Die Ursache damals war unter anderem der fehlende Verkehr von und nach China. Im Februar und März dürfte sich diese Entwicklung massiv beschleunigt haben.

Das Unternehmen hat deshalb ein Sparprogramm gestartet. So werden alle größeren Kostenpositionen auf den Prüfstand gestellt. Zudem sollen die Beschäftigten auf freiwilliger Basis unbezahlten Urlaub nehmen oder ihre Arbeitszeit reduzieren.

Neueinstellungen soll es nur noch in begründeten Ausnahmefällen geben. „Die Auswirkungen der Corona-Epidemie treffen uns in einer Phase, in der besonders der deutsche Luftverkehr ohnehin mit großen Herausforderungen kämpft“, hatte Fraport-Chef Stefan Schulte kürzlich gesagt.

Keiner könne die Dauer und den Umfang der Flugstreichungen verlässlich voraussagen. Über die finanziellen Folgen will das Unternehmen – soweit möglich – an diesem Freitag bei der Vorlage der Bilanz 2019 berichten.

Mehr: Das Coronavirus forciert die Auslese unter Europas Airlines.

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