Luftfahrt Lufthansa-Gruppe sagt Chinaflüge wegen des Coronavirus bis Ende Februar ab

Der Konzern setzt die Flüge nach China länger als bisher geplant aus.
Frankfurt Die sich ausbreitende Lungenkrankheit Corona beeinträchtigt den Luftverkehr immer stärker. Die Lufthansa-Gruppe mit den Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss und AUA hat nun vorerst alle Flüge nach China bis Ende Februar abgesagt.
Ausnahme bleibt Hongkong. Die Metropole wird weiterhin angesteuert. Peking und Shanghai werden dagegen bis zum 28. Februar aus dem Flugplan gestrichen, Nanjing, Shenyang und Qingdao sogar bis zum 28. März.
Die Sicherheit der Passagiere und Mitarbeiter habe für die Lufthansa Group oberste Priorität, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Man werde die Situation weiterhin laufend beobachten und stehe mit den zuständigen Behörden in Kontakt.
Welche wirtschaftlichen Folgen die Entscheidung hat, wurde nicht gesagt. Die Lufthansa Group fliegt wöchentlich 54 Mal zum chinesischen Festland.
Gleichzeitig dürften die Buchungszahlen auf diesen Verbindungen aber zuletzt massiv eingebrochen sein, denn immer mehr Regierungen haben Reisewarnungen ausgesprochen. Die Ankündigung, die Flüge nun länger auszusetzen als geplant, dürfte also letztlich sogar mögliche Verluste auf diesen Strecken begrenzen.
Nach Berechnungen des Informationsdienstleisters OAG Aviation werden diese Woche rund 25.000 Flüge von, nach und innerhalb von China ausfallen. Die damit gestrichene Kapazität entspreche dem indischen Luftverkehrsmarkt, machte OAG die massiven Folgen des Coronavirus deutlich.
Wie schwer es ist, das Virus trotz der massiven Flugbeschränkungen in den Griff zu kriegen, zeigt ein Vorfall an Bord einer Swiss-Maschine. Wie die Lufthansa-Tochter am Montag mitteilte, gab es auf einem Flug von New York nach Zürich einen Verdachtsfall.
Ein Kabinenmitarbeiter, der nicht im Dienst war, habe entsprechende Symptome gezeigt. Am Ziel in Zürich seien die Behörden informiert worden. Der Kabinenmitarbeiter sei von den restlichen Fluggästen und Besatzungsmitgliedern isoliert und nach der Landung umgehend in ein Krankenhaus gebracht worden.
Passagiere, die in der Nähe von ihm gesessen hätten, seien ebenfalls untersucht worden. Die restlichen Fluggäste hätten aber wie geplant einreisen oder weiterfliegen können, erklärte Swiss.
Mehr: Mehr als hundert Deutsche wurden aus dem chinesischen Wuhan in die Heimat evakuiert, eine deutsche Ärztin ist geblieben. Sie berichtet über die Lage in der Krisenregion.
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