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Luftfahrtbranche Ungebremstes Wachstum ist vorbei: Golf-Airlines ringen um ihre Strategie

Die einst so erfolgreichen arabischen Fluggesellschaften stellen die Weichen für die Zukunft. Denn die Jahre des ungebremsten Wachstums sind vorbei.
05.05.2019 - 12:54 Uhr Kommentieren
Die Airline vermeldete einen Jahresverlust von 1,3 Milliarden Dollar. Quelle: Bloomberg
Etihad-Flugzeug

Die Airline vermeldete einen Jahresverlust von 1,3 Milliarden Dollar.

(Foto: Bloomberg)

Dubai Der weltgrößte Anbieter von Langstreckenflügen, Dubais Fluggesellschaft Emirates, sorgt sich um die Zukunft der großen Drehkreuze. Der Grund: Der europäische Flugzeughersteller Airbus wird die Produktion seines Riesenjets A380 einstellen.

Sollte das größte Passagierflugzeug der Welt eines Tages ausgemustert werden, dürften die bisher schon stark überlasteten Flughäfen wie London-Heathrow erhebliche Probleme bekommen, fürchtet die Airline.

Statt einer A380 müssen dann mehrere kleinere Flieger starten und landen, um die gleiche Passagierzahl zu befördern. Das könnte das Geschäft von Emirates empfindlich bremsen. Dubai selbst hat durch den neuen Al-Maktoum-Airport kein Problem mit zusätzlichen Fliegern. Aber das hilft nur bedingt, wenn anderswo kein Platz ist. Die Fluggesellschaft aus dem Emirat Dubai setzt derzeit 108 dieser gewaltigen Flugzeuge ein und hatte 54 weitere bestellt.

Emirates überprüft Netzwerk

Weltweit setzt keine andere Fluggesellschaft so stark auf die Riesenmaschinen wie die Araber. Inzwischen rückt aber auch Emirates von dem Typ ab. Mitte Februar hat der Konzern entschieden, nur noch 14 weitere A380 zu kaufen. Stattdessen will das Unternehmen auf kleinere A350- und A330-Modelle von Airbus umsatteln. „Wir überprüfen derzeit unser ganzes Netzwerk“, sagte Emirates-Präsident Tim Clark am Rande der Messe Arabian Travel Market in Dubai.

Dabei räumte er auch ein, dass Emirates „nicht so stark gewachsen ist, wie wir wollten, wegen geopolitischer Faktoren in der Region und anderswo“. Das gebe seinem Flugkonzern nun Zeit, um für die nächsten fünf bis zehn Jahre zu planen. Ohne den Großraumjet A380, den laut Clark weder Airbus noch Triebwerkshersteller Rolls-Royce weiterentwickeln wollten. Die Volkswirtschaften am Golf sind seit einigen Jahren, als der Ölpreis stark fiel, unter Druck.

Allerdings macht Emirates-Chairman Scheich Ahmed bin Saeed al-Maktoum eher den zuletzt wieder deutlich gestiegenen Ölpreis für „ein sehr schwieriges Jahr“ verantwortlich. Zwar liegen noch keine Zahlen für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr vor, aber im ersten Halbjahr 2018 war der Gewinn um mehr als die Hälfte auf nur noch 296 Millionen Dollar gefallen.

Emirates sei nicht allein betroffen, aber er hoffe auf „Ölpreise von unter 60 Dollar“ je Barrel, zuletzt waren es 75 Dollar. Zudem hätten Wechselkursschwankungen einen negativen Effekt auf das Ergebnis von Emirates gehabt, so Scheich Ahmed. Er rechne aber mit „einem insgesamt guten Jahr“.
Der Partner von Emirates, der Billigflieger flydubai, meldete unterdessen Verluste für 2018 in Höhe von 43,5 Millionen Dollar. Grund dafür waren die um 112 Millionen Dollar gestiegenen Kerosinkosten. Die Airline prüft derzeit, statt der umstrittenen Boeing-737-Max-8-Flugzeuge Maschinen von Airbus anzuschaffen.

Der Ex-Chef von Etihad verteidigt seine Strategie

Der Rivale Etihad Airways aus Abu Dhabi vermeldete sogar einen Jahresverlust von 1,3 Milliarden Dollar. Das lag nicht zuletzt an Beteiligungen an inzwischen teilweise abgewickelten oder stark kriselnden Fluggesellschaften wie Air Berlin, Jet Airways und Alitalia. Der Mitte 2017 abgelöste Vorstandschef James Hogan, der für die Misere verantwortlich ist, verteidigt derweil seine Strategie: „Ich habe innerhalb von elf Jahren eine Marke aufgebaut, die von 300 Millionen auf 20 Milliarden Dollar Umsatz gekommen ist“, betonte Hogan jüngst auf einem Wirtschaftsforum in London.

Er würde heute bei Etihad nichts anders machen, als er seinerzeit gemacht habe. Hogans Aussagen sind insoweit interessant, als dass die Gläubiger von Air Berlin Etihad mit in die Haftung für die Pleite nehmen wollen. Etihads neue Führung hat unterdessen eine Abkehr von Hogans Akquisitionsstrategie verkündet. Sie musste für 2018 einen Rückgang ihrer Passagierzahlen von 18,6 Millionen auf 17,8 Millionen hinnehmen.

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