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Lufthansa-Chef Carsten Spohr denkt über Eurowings-Fusion nach

Lufthansa-Chef Carsten Spohr will mit Airline-Rivalen kooperieren. So könnte die Billigtochter Eurowings mit einer anderen Fluglinie fusionieren, damit sie schneller wächst. Welche Kandidaten im Rennen sind.
04.07.2016 Update: 04.07.2016 - 15:28 Uhr
Der Lufthansa-Chef baut die Airline weiter um. Quelle: dpa
Carsten Spohr

Der Lufthansa-Chef baut die Airline weiter um.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die Lufthansa könnte künftig nach Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr ihre Billigflug-Tochter Eurowings mit einer anderen Fluglinie fusionieren. Es gebe einige Möglichkeiten, um Eurowings möglichst schnell auf eine kritische Größe zu führen, sagte Spohr am Montag.

„Eine Variante ist, dass wir Eurowings nicht mehr zu 100 Prozent besitzen, sondern mit einer anderen Airline zusammenbringen und dann konsolidieren.“ Es gebe zu viele Billig-Airlines in Europa. Andere Möglichkeiten für die Beschleunigung des Wachstums von Eurowings wären die Zusammenarbeiten mit Rivalen auf verschiedenen Ebnen. Mit Eurowings will die Lufthansa den Vormarsch von Niedrigkosten-Rivalen wie Ryanair und Easyjet stoppen.

Spätestens bei der nächsten Wirtschaftskrise erwartet Spohr Bereinigungen auf dem eng besetzten europäischen Airline-Markt. „Es gibt in Europa viele Gesellschaften, die zu klein sind zum Überleben und zu groß, um zu verschwinden.“

Auf diese Situation sei das Plattform-Konzept der Eurowings ausgerichtet, das mehrere Formen der Zusammenarbeit ermöglicht. Diese reichten vom Leasing über Beteiligungsmodelle bis zu einer möglichen Fusion auf Augenhöhe mit einem anderen Billigflieger. Das Unternehmen sei grundsätzlich auf diese Möglichkeiten vorbereitet. „Wenn die Konsolidierung kommt, müssen wir bereitstehen“, sagte Spohr.

Als Beispiel nannte der Lufthansa-Chef die skandinavische SAS, die man sich in den vergangenen Monaten zum wiederholten Male angeschaut habe. Letztlich seien bei dem Unternehmen „mit drei Eigentümern und 30 Gewerkschaften“ die Synergien für eine Übernahme zu gering erschienen, so dass man über andere Formen der Partnerschaft nachdenken müsse. Für die SAS käme insbesondere die Übernahme der Eurowings-Marke über ein Franchise-System in Frage.

Die Partner Sunexpress und Tuifly absolvieren bereits für Eurowings Flüge mit ihren eigenen Jets und Besatzungen im sogenannten „Wet Lease“. Erster weiterer Kandidat ist laut Spohr die belgische Minderheiten-Beteiligung Brussels Airlines, über deren Komplettübernahme Lufthansa bis Oktober entscheiden muss. Sie würde in diesem Fall in die Eurowings integriert.

Ebenfalls interessant seien die Fluggesellschaften des Thomas-Cook-Konzerns, meinte Spohr. Er sehe jedenfalls keinen Grund, das Kooperations-Interesse der Eurowings auf die deutsche Tochter Condor zu beschränken. Die anderen Thomas-Cook-Gesellschaften seien in Skandinavien und Großbritannien ebenfalls in interessanten Märkten unterwegs.

Das sind Europas größte Billigflieger
SunExpress
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Die 1989 gegründete türkische Airline hat eine Flotte von 64 Fliegern und erwirtschaftet jährlich 1,1 Milliarden Euro Umsatz. In Deutschland fliegt die Airline unter anderem Hannover, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig und München an.

Quelle: CAPA, Unternehmensangaben

Stand (Größe der Flotte): Mai 2016

(Foto: dpa)
Transavia
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Die niederländische Tochter von Lufthansa-Rivale Air France bietet seit dem 30. Mai zwölf innerdeutsche Flüge pro Woche zwischen München und Berlin-Schönefeld an. Insgesamt verfügt die Airline über 66 Flieger und setzt 1,1 Milliarden Euro im Jahr um.

(Foto: Reuters)
Pegasus
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Zuletzt konnte der türkische Billigflieger beeindruckende Wachstumszahlen vorweisen. Zwischen 2005 und 2014 hat sich der Umsatz verdreifacht. Mittlerweile beträgt er 1,1 Milliarden Euro. Zehn Prozent der internationalen Flüge aus der Türkei gehen auf das Konto der Airline. Die Flotte besteht aus 67 Fliegern.

(Foto: PR)
Wizz Air
4 von 10

Die Ungarn haben die niedrigsten Kosten in Europa, die nach Ryanair höchste Gewinnmarge und in ihrer osteuropäischen Heimat wenig Konkurrenz. Allerdings verschreckt Wizz mit ihrem extremen Geizservice, bei dem selbst Handgepäck an Bord extra kosten kann und fliegt meist nur kleine Städte an. Trotzdem setzt Wizz mit 67 Flugzeugen 1,4 Milliarden Euro um.

(Foto: Reuters)
Eurowings
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Die Lufthansa-Tochter hat von der wohlhabenden Mutter die Vielflieger und das starke Bonusprogramm geerbt. Dazu hat Eurowings nach der Mutter die wertvollsten Startzeiten im wirtschaftlich starken Deutschland. Die Flotte verfügt aktuell über 89 Flieger. Der Umsatz beläuft sich auf 1,9 Milliarden Euro.

(Foto: dpa)
Norwegian
6 von 10

Die Skandinavier beherrschen mit Norwegen den wohlhabendsten Flugmarkt in Europa. Dazu haben sie die beste Risikostreuung. Das Problem: Die Airline ist außerhalb Skandinaviens oft zu klein und bestenfalls noch in Großbritannien und Teilen Spaniens eine bekannte Marke, nicht aber in Deutschland und Frankreich. Trotzdem setzen die Norweger mit 98 Flugzeugen 2,4 Milliarden Euro um.

(Foto: Reuters)
Vueling
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Im extrem umkämpften spanischen Markt hat Vueling dank ihrer Heimat Barcelona noch die beste Stellung. Die Konzernmutter IAG mit British Airways (BA) lässt ihrer Billigtochter viel Freiheit. Dazu erflog sich Vueling dank Serviceneuerungen einen guten Ruf. Vueling ist trotz allem etwas klein und nur in Spanien, Italien und Frankreich bekannt. Den großen Sprung in die hochpreisigen Märkte in Nordeuropa hat die Linie bisher gescheut. Mit 105 Flugzeugen setzen die Spanier jährlich zwei Milliarden Euro um.

(Foto: )

Bei den eigenen Eurowings-Gesellschaften will Lufthansa die Stückkosten bis 2020 um weitere 28 Prozent senken. Die Billigtochter soll im Konzern überproportional wachsen, um den europäischen Billigfliegern wie Ryanair oder Easyjet zu begegnen. Allein in diesem Jahr wächst ihr Sitzkilometer-Angebot um 19 Prozent, während die klassischen Drehkreuz-Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines nur um 2,5 Prozent zulegen. Auch in den anderen Konzernteilen werde der harte Sparkurs weiter verfolgt.

Nach der Lösung des Tarifkonflikts mit den Flugbegleitern setzt Spohr auch bei den Piloten auf einen Verhandlungserfolg. Er sei optimistisch, dass die derzeit laufenden Gespräche mit der Vereinigung Cockpit Ende Juli wieder in Verhandlungen mündeten. Es seien aber noch zahlreiche Details zu regeln. Die Piloten haben im Laufe des Konflikts bereits 13 Mal gestreikt.

  • dpa
  • rtr
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