Lufthansa-Tochter Verdi droht auch bei Eurowings-Airline LGW mit Streiks

Die einstmalige Air-Berlin-Tochter LGW will die Station Tegel im kommenden Jahr schließen.
Frankfurt/Berlin Die Gewerkschaft Verdi vergrößert im Tarifstreit mit der Lufthansa-Tochter Eurowings das Konfliktfeld. Einen Tag nach einer allgemein gehaltenen Streikdrohung für die rund 1000 Flugbegleiter der Eurowings-Kerngesellschaft rückte Verdi-Verhandlungsführer Volker Nüsse die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) in den Fokus, die ebenfalls für Eurowings unterwegs ist.
Bei den Verhandlungen um eine Beschäftigungsgarantie und die Gehälter von rund 350 Flugbegleitern verweigere das Unternehmen weitere Verhandlungen, erklärte Verdi am Freitag in Berlin. Bereits Ende Oktober seien Verhandlungen über einen Sozialplan für rund 200 Flugbegleiter der Station Tegel gescheitert. Die einstmalige Air-Berlin-Tochter LGW wolle die Station im kommenden Jahr schließen.
Die Beschäftigten empfänden die Haltung des Managements angesichts ihres Einsatzwillens als „Verhöhnung“, kritisierte Nüsse. Er verlangte ein klares Bekenntnis zur LGW. „Das bedeutet eine angemessene Vergütung und die Akzeptanz von Mitbestimmung und Gewerkschaft.“ Es drohten weitere Arbeitskampfmaßnahmen.
Eurowings warf der DGB-Gewerkschaft eine „grundlos eskalierende Verhandlungsführung“ vor, mit der sie zunehmend ihren Ruf als verlässlicher Sozialpartner aufs Spiel setze. Es sei offensichtlich, dass dies im Konkurrenzkampf zur Kabinengewerkschaft Ufo begründet sei, mit der bereits konkrete Lösungen für die LGW-Beschäftigten finalisiert seien, meinte ein Unternehmenssprecher.
Es bleibe aber klares Ziel von Eurowings, mit allen Sozialpartnern zu Lösungen zu kommen. Dies sei aber nur am Verhandlungstisch möglich.
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