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Lufthansa-Tochter Verdi will über Tarifvertrag bei Eurowings verhandeln

Wenn zwei Gewerkschaften im Betrieb konkurrieren, muss im Konfliktfall festgestellt werden, welche die stärkere ist. Bei Eurowings könnte schon im Herbst der erste Testfall für das neue Tarifeinheitsgesetz anstehen.
15.07.2016 Update: 15.07.2016 - 16:27 Uhr
Seit 2008 hat ausschließlich Ufo bei der Lufthansa-Tochter neue Tarifverträge für die Flugbegleiter abgeschlossen. Quelle: Reuters
Eurowings

Seit 2008 hat ausschließlich Ufo bei der Lufthansa-Tochter neue Tarifverträge für die Flugbegleiter abgeschlossen.

(Foto: Reuters)

Frankfurt Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings droht ein Konkurrenzkampf zwischen den Gewerkschaften Verdi und Ufo. Der Konflikt könnte bei weiterer Zuspitzung Streiks heraufbeschwören und zum ersten Testfall für das neue Tarifeinheitsgesetz werden. Ihre Gewerkschaft habe die Geschäftsführung der Fluggesellschaft Eurowings GmbH in Düsseldorf schon vor Wochen zu Tarifverhandlungen für die Flugbegleiter aufgefordert, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle am Freitag. Die Arbeitgeber hätten jedoch mit einer Hinhaltetaktik reagiert.

Stattdessen verhandelt die vom Deutschen Gewerkschaftsbund unabhängige Kabinengewerkschaft Ufo über einen neuen Tarifvertrag und den Bestandschutz für die bisherigen Mitarbeiter. Es sei bereits in einer Tarifvereinbarung festgehalten, dass diese zur Lufthansa-Mutter wechseln könnten und auch bei einem Verbleib keine Nachteile erleiden, sagte der Ufo-Tarifexperte Nicoley Baublies der Deutschen Presse-Agentur. Für neue Mitarbeiter soll bis September ein Tarifvertrag nach Billigflieger-Maßstäben ausgearbeitet werden. Seit 2008 hat ausschließlich Ufo bei der Lufthansa-Tochter neue Tarifverträge für die Flugbegleiter abgeschlossen.

„Ufo will Eingriffe in die Arbeitnehmerrechte tarifieren, ohne die Mehrheit der Belegschaft hinter sich zu haben“, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Behle. In den vergangenen Jahren habe sich bei Eurowings die Mehrheitssituation zugunsten von Verdi verschoben, was man im Falle eines Konflikts auch notariell feststellen lassen wolle. Dieser Schritt würde nach dem Tarifeinheitsgesetz notwendig, wenn eine der Gewerkschaften zu einem Arbeitskampf aufruft. Nur die im Betrieb mitgliederstärkere Gewerkschaft dürfte über den Tarifvertrag verhandeln und streiken. Auch Ufo beansprucht für sich, bei Eurowings mehr Mitglieder zu haben als die Konkurrenz. „Wir sehen das ganz entspannt“, meinte Baublies, der das Vorgehen während der Schlichtung bei der Konzernmutter Lufthansa verabredet hatte.

Bei Eurowings wäre im Fall eines Streiks nur ein kleinerer Teil der Flotte betroffen, weil von der Eurowings GmbH nur 23 der mehr als 90 Flieger selbst betrieben werden. Die übrigen Maschinen und Besatzungen stammen von anderen Gesellschaften mit Germanwings an der Spitze. Dort gelten andere Tarifverträge.

Die Eurowings GmbH zeigte sich in einer Stellungnahme zu Gesprächen mit Verdi über die Tarifbedingungen für das Kabinenpersonal bereit. Erste Sondierungsgespräche hätten bereits stattgefunden und sollten ab Mitte August fortgesetzt werden. „Allerdings hat Eurowings bestehende Tarifverträge mit der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) und will die Tarifeinheit im Unternehmen wahren“, erklärte ein Sprecher.

Das sind Europas größte Billigflieger
SunExpress
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Die 1989 gegründete türkische Airline hat eine Flotte von 64 Fliegern und erwirtschaftet jährlich 1,1 Milliarden Euro Umsatz. In Deutschland fliegt die Airline unter anderem Hannover, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig und München an.

Quelle: CAPA, Unternehmensangaben

Stand (Größe der Flotte): Mai 2016

(Foto: dpa)
Transavia
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Die niederländische Tochter von Lufthansa-Rivale Air France bietet seit dem 30. Mai zwölf innerdeutsche Flüge pro Woche zwischen München und Berlin-Schönefeld an. Insgesamt verfügt die Airline über 66 Flieger und setzt 1,1 Milliarden Euro im Jahr um.

(Foto: Reuters)
Pegasus
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Zuletzt konnte der türkische Billigflieger beeindruckende Wachstumszahlen vorweisen. Zwischen 2005 und 2014 hat sich der Umsatz verdreifacht. Mittlerweile beträgt er 1,1 Milliarden Euro. Zehn Prozent der internationalen Flüge aus der Türkei gehen auf das Konto der Airline. Die Flotte besteht aus 67 Fliegern.

(Foto: PR)
Wizz Air
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Die Ungarn haben die niedrigsten Kosten in Europa, die nach Ryanair höchste Gewinnmarge und in ihrer osteuropäischen Heimat wenig Konkurrenz. Allerdings verschreckt Wizz mit ihrem extremen Geizservice, bei dem selbst Handgepäck an Bord extra kosten kann und fliegt meist nur kleine Städte an. Trotzdem setzt Wizz mit 67 Flugzeugen 1,4 Milliarden Euro um.

(Foto: Reuters)
Eurowings
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Die Lufthansa-Tochter hat von der wohlhabenden Mutter die Vielflieger und das starke Bonusprogramm geerbt. Dazu hat Eurowings nach der Mutter die wertvollsten Startzeiten im wirtschaftlich starken Deutschland. Die Flotte verfügt aktuell über 89 Flieger. Der Umsatz beläuft sich auf 1,9 Milliarden Euro.

(Foto: dpa)
Norwegian
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Die Skandinavier beherrschen mit Norwegen den wohlhabendsten Flugmarkt in Europa. Dazu haben sie die beste Risikostreuung. Das Problem: Die Airline ist außerhalb Skandinaviens oft zu klein und bestenfalls noch in Großbritannien und Teilen Spaniens eine bekannte Marke, nicht aber in Deutschland und Frankreich. Trotzdem setzen die Norweger mit 98 Flugzeugen 2,4 Milliarden Euro um.

(Foto: Reuters)
Vueling
7 von 10

Im extrem umkämpften spanischen Markt hat Vueling dank ihrer Heimat Barcelona noch die beste Stellung. Die Konzernmutter IAG mit British Airways (BA) lässt ihrer Billigtochter viel Freiheit. Dazu erflog sich Vueling dank Serviceneuerungen einen guten Ruf. Vueling ist trotz allem etwas klein und nur in Spanien, Italien und Frankreich bekannt. Den großen Sprung in die hochpreisigen Märkte in Nordeuropa hat die Linie bisher gescheut. Mit 105 Flugzeugen setzen die Spanier jährlich zwei Milliarden Euro um.

(Foto: )
  • dpa
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