Luxus-Uhrenmarke Maurice Lacroix steht zum Verkauf

DKSH will die Uhrenmanufaktur noch in diesem Jahr veräußern.
Zürich Die Holding DKSH will für den Uhrenhersteller Maurice Lacroix noch in diesem Jahr einen Käufer finden. Die Schweizer Manufaktur stellt jährlich etwa 90.000 mechanische Uhren her. Die Uhren werden mittlerweile mit einem Rabatt angeboten. Bei Amazon gibt es beispielsweise auf eine Herrenarmenbaduhr mit einem Listenpreis von 8760 Dollar einen Abschlag von 66 Prozent. Durchschnittlich kosten die Uhren von Maurice Lacroix zwischen 1000 Franken und 5000 Franken. Die Rabatte bei Amazon betragen in diesem Bereich 20 Prozent bis 49 Prozent.
„Es ist eine solide Marke. Aber sie operieren in einem wettbewerbsintensiven Preissegment und es fehlt ihnen die Einzelhandelsstärke der größeren Uhrenkonzerne”, sagte Jon Cox, Analyst bei Kepler Cheuvreux in Zürich. Er schätzt den Wert von Maurice Lacroix auf mehr als 100 Millionen Franken bei einem Umsatz von jährlich rund 70 Millionen Franken.
DKSH mit Sitz in Zürich bietet international Dienstleistungen zur Marktexpansion mit Schwerpunkt Asien an. Das Unternehmen will aus der Uhrenherstellung aussteigen und sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, wie Vorstandschef Jörg Wolle erläuterte. In den letzten Jahren seien mehrere Interessenten für Maurice Lacroix an DKSH herangetreten und er sei zuversichtlich, dass die Marke ein neues Zuhause unter dem Dach einer größeren Gruppe finden werde, fügte er an.
DKSH verbuchte in seiner Konsumgütersparte im ersten Halbjahr einen Einmalaufwand in Höhe von 59,4 Millionen Franken im Zusammenhang mit Abschreibungen und Kosten im Luxusgeschäft. Vorausgegangen waren „viele Jahre mit einer überdurchschnittlichen Profitabilität“ in diesem Geschäft, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die Restrukturierung soll den Gewinn im Jahr 2016 stärken, hieß es weiter.
Der Aktienkurs gab um bis zu 5,1 Prozent nach und notierte zuletzt mit einem Minus von 3,9 Prozent. Der operative Gewinn von DKSH im ersten Halbjahr war um 6,2 Prozent auf 139,5 Millionen Franken gestiegen. Das verfehlte die Analystenerwartung von 142,8 Millionen Franken. Die Nachfrage nach Konsumgütern in Thailand war zurückgegangen. In dem Markt erzielt DKSH rund ein Drittel vom Umsatz.
Zum Luxusbereich des Unternehmens zählen auch die Marke Glycine sowie ein Joint-Venture mit Davidoff. Vorstandschef Wolle zu Folge wird der Bereich entweder als Ganzes oder in Teilen verkauft. Die Swatch Gruppe, der größte Schweizer Uhrenhersteller, ist nach Angaben von einer Sprecherin nicht am Kauf von Maurice Lacroix interessiert: „Wir haben alle Marken, die wir benötigen”, sagte sie.
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