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Mega-Deal der Reedereien Hapag Lloyd und Chiles CSAV fusionieren

Hapag-Lloyd und der chilenische Konkurrent CSAV schließen sich zusammen. Durch die Fusion der Reedereien entsteht das weltweit viertgrößte Unternehmen der Branche. Auch über den Hauptsitz wurde bereits entschieden.
16.04.2014 Update: 17.04.2014 - 04:11 Uhr Kommentieren
Der Mega-Deal ist perfekt: Hapag Lloyd und CSAV schließen sich zusammen. Quelle: dpa

Der Mega-Deal ist perfekt: Hapag Lloyd und CSAV schließen sich zusammen.

(Foto: dpa)

Hamburg Die Container-Reedereien Hapag-Lloyd und CSAV aus Chile haben sich zu einem neuen Schwergewicht in der weltweiten Schifffahrtsbranche zusammengeschlossen. Sie haben am Mittwoch in Hamburg einen bindenden Vertrag über die Zusammenlegung des Containergeschäfts unterzeichnet. Der Hauptsitz des Unternehmens bleibt Hamburg. Zudem werde Hapag-Lloyd für das Lateinamerika-Geschäft eine Regionalzentrale in Chile aufbauen.

Durch den Zusammenschluss entsteht das weltweit viertgrößte Unternehmen der Branche. Es kommt auf einen Gesamtumsatz von rund 12 Milliarden Dollar (8,7 Mrd Euro). Die Waren in mehr als jährlich rund sieben Millionen TEU (Standardcontainer) werden von mehr als 200 Schiffen transportiert.

Bei Hapag-Lloyd wird sich auch die Aktionärsstruktur ändern: Die Compañía Sud Americana de Vapores (CSAV) wird zunächst mit 30 Prozent beteiligt. Nach Abschluss der Transaktion ist eine Kapitalerhöhung von 370 Millionen Euro beschlossen, an der sich CSAV mit 259 Millionen Euro beteiligen wird. Entsprechend steigt ihr Anteil weiter auf 34 Prozent. Der Anteil der bisherigen Aktionäre, darunter der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, die Stadt Hamburg und der Touristikkonzern Tui, liegt dann bei rund 66 Prozent. Eine weitere Kapitalerhöhung über erneut 370 Millionen Euro soll über einen geplanten Börsengang erfolgen, der noch nicht terminiert ist.

Die Branche ist seit Jahren von einer Krise gekennzeichnet. Überkapazitäten, ein harter Konkurrenzkampf und niedrige Frachtraten prägen das Geschäft - und bringen Verluste. Beide Unternehmen wiesen für 2013 rote Zahlen aus - wie schon im Vorjahr. Allerdings wurden sowohl bei Hapag-Lloyd (2013: 97,4 Mio Euro) als auch CSAV (169 Mio Dollar) die Verluste deutlich zurückgefahren. Um im weltweiten Schifffahrtsmarkt schlagkräftiger agieren zu können, schlossen sich die Unternehmen zusammen.

Seit Monaten haben beide Reedereien daran gearbeitet, zu den Branchenriesen Maersk, MSC und CMA CGM aufzuschließen. Hapag-Vorstandschef Michael Berendt sprach am Mittwoch von einem Meilenstein in der Geschichte von Hapag-Lloyd. „Die Transaktion steigert den Wert des Unternehmens und damit auch den Wert der Anteile unserer Gesellschafter.“ CSAV-Chef Oscar Hasbún sieht das nun größere Unternehmen in einer erheblich verbesserten Wettbewerbsposition.

Der Finanzsenator der Hansestadt, Peter Tschentscher (SPD), sieht den Schifffahrtsstandort Hamburg durch die Fusion gestärkt. „Es ist vor allem auch für die Stadt ein Gewinn, den Zusammenschluss unter Hamburger Führung zu vollziehen und damit die Unternehmenszentrale am Ballindamm zu stärken“, teilte Tschentscher am Mittwochabend mit. Die Stadt ist über ihre Beteiligungsholding derzeit mit rund 37 Prozent an der Hapag-Lloyd AG beteiligt.

Hinter CSAV steht maßgeblich die Holding Quinenco der chilenischen Familie Luksic. Sie ist in der Lebensmittelindustrie ebenso engagiert wie in der Finanzbranche - und in der Schifffahrt.

Dem Zusammenschluss müssen die Wettbewerbsbehörden noch zustimmen. Eine weitere Bedingung ist den Angaben zufolge, dass nicht mehr als fünf Prozent der CSAV-Minderheitsaktionäre ihr Rückzugsrecht ausüben. Das wird sich bis zum 20. April endgültig entscheiden.

Drittgrößter Eigner von Hapag-Lloyd ist mit 22 Prozent derzeit noch die TUI. Durch den Zusammenschluss mit CSAV sinkt der TUI-Anteil auf 13,9 Prozent. Der Reisekonzern aus Hannover will jedoch schon länger aus der Schifffahrt aussteigen und strebt dies über einen Börsengang an. Der Gang der Traditionsreederei auf das Parkett war in den vergangenen Jahren mehrfach ins Auge gefasst worden, zuletzt Anfang 2011.

Das Bündnis der beiden Traditionsreedereien aus Hamburg und Valparaiso folgt einem Trend in der von Überkapazitäten geplagten Branche. Angesichts des scharfen Preiskampfs auf See setzen die Reedereien immer größere Schiffe ein, die Platz für inzwischen mehr als 18.000 Container haben. Zugleich schließen sich immer mehr Reedereien zusammen, um ihre Kapazitäten zu bündeln und so die Kosten zu senken. Im Sommer soll das Bündnis der dänischen Maersk Linie mit der in der Schweiz ansässigen Mediterranean Shipping (MSC) und der französischen CMA CGM an den Start gehen. Diese so genannte P3 Allianz könnte dann mehr als ein Drittel des Marktes kontrollieren. In China gibt es die so genannte Green Alliance. Hapag-Lloyd gehört bereits der G6 Allianz mit mehreren Reedereien aus Asien an.

  • dpa
  • rtr
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