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Megacitys in Asien Das Geschäft mit dem Stau

Asiens Stadtplaner bekommen die Verkehrsprobleme nicht in den Griff. Doch Unternehmen finden neue Wege, wie Kunden ohne Auto oder Bahn schnell ans Ziel kommen – mit Gondeln oder digital vernetzten Motorrad-Taxis.
07.08.2015 - 20:03 Uhr Kommentieren
Die App GrabBike will den Verkehr in der thailändischen Hauptstadt vernetzen. Quelle: Imago
Stau in Bangkok

Die App GrabBike will den Verkehr in der thailändischen Hauptstadt vernetzen.

(Foto: Imago)

Bangkok Gelegentliche Todesangst gehört zum Weg ins Büro dazu: Wer in Bangkok mit einem Motorrad-Taxi ins Büro fährt, erlebt regelmäßig Schrecksekunden: Rote Ampeln gelten nur als Empfehlung, die Knie schrammen an Autos vorbei und zur Not wird die Fahrt auf dem Bürgersteig fortgesetzt. Trotzdem nehmen viele Bangkoker das Risiko in Kauf: Die Alternative hieße, im Stau zu stehen – oft stundenlang.

Seit Jahrzehnten rasen die Moped-Taxis durch die Innenstädte Südostasiens. Nun aber ereignet sich eine Revolution der Branche: Sie wird digitalisiert. Wie bei Uber sollen Smartphone-Apps Fahrer und Passagiere schneller zusammenbringen. In dieser Woche hat der asiatische Uber-Konkurrent Grabtaxi sein Projekt Grabbike in Bangkok vorgestellt. „Tausende Motorradfahrer werden bald Personen und Waren durch Bangkok transportieren“, sagt die Thailand-Chefin Juthasree Kuvinichkul. „Und das einfach durch den Stau hindurch.“

Grabtaxi gehört zu den neuen Unternehmen, die von der Niederlage der Verkehrsplaner gegen die Automassen profitieren wollen. Nicht mehr nur klassische Infrastruktur-Unternehmen wollen an Asiens Verkehrsprobleme verdienen. Neben Startups hoffen dank der Staus sogar Liftbauer auf glänzende Geschäfte.

Indonesien, das bevölkerungsreichste Land Südostasien, ist für die Anbieter ein beliebtes Experimentierfeld. Nicht ohne Grund: Die Hauptstadt Jakarta hat laut einer Studie des Motorenöl-Herstellers Castrol im internationalen Vergleich von 78 Metropolen das größte Stauproblem weltweit. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Autos liegt bei 8,3 Kilometern pro Stunde. Pendler verbringen in der Stadt in der Regel mehrere Stunden am Tag im Stau, eine U-Bahn gibt es nicht.

Der indonesische Gründer Nadiem Makarim sah in dem Problem ein Geschäftsmodell. Er war der erste, der Mopedfahrer via App mit Passagieren verband, die sich mithilfe der Roller an den im Verkehr feststeckenden Autos vorbeischlängeln wollen. Sein Programm mit dem Namen Go-Jek wurde bereits fast eine halbe Million Mal heruntergeladen, rund 10.000 Fahrer knattern für die Nutzer durch die Stadt.

Von Kairo bis Delhi verfolge man den Trend interessiert, sagt John Rossand, der Vorstand der ders Pariser Denkfabrik New Cities Foundation. Er rechnet mit vielen Nachahmern in Schwellenländern weltweit. Grabtaxi ist einer der Anbieter, der die Idee aufnahm und sie in der Region in den vergangenen Monaten rasant verbreitet hat. Seinen Service Grabbike gibt es neben Bangkok mittlerweile auch in Ho-Chi-Minh-Stadt, Hanoi und Jakarta.

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