Modebranche Luxusplattform Mytheresa steht zum Verkauf

Luxusplattform Mytheresa steht zum Verkauf.
Düsseldorf Es ist erst fünf Jahre her: Damals verkauften das Münchener Gründer-Ehepaar Botschen den Luxusmode-Onlineshop Mytheresa an den US-Warenhauskonzern Neiman Marcus. Diese Allianz könnte bald zu Ende gehen. Denn jetzt hat Neiman Marcus gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC angezeigt, dass der Konzern für das Online-Modehaus „einen Prozess begonnen habe, um strategische Alternativen zu prüfen“.
Eine Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen, schreibt die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“. Der US-Konzern ist angeschlagen und sucht nach Möglichkeiten, seinen Schuldenberg abzubauen. So dürfte er sich durch den Verkauf von Mytheresa einen ansehnlichen Erlös erhoffen, um Neiman Marcus zu sanieren.
Mytheresa geht es gut: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2018/19, das am 30. Juni endet, erreichte das Münchener Online-Luxusmodehaus einen Umsatz von 272 Millionen Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen Ebitda von rund 15 Millionen Euro.
Die Luxusmode-Plattform wurde 2006 von Susanne und Christoph Botschen in München gegründet. Anfangs war Mytheresa nur ein kleiner Onlineableger der Luxusmodeboutique Theresa in der bayerischen Landeshauptstadt. Inzwischen arbeiten 500 Mitarbeiter im Onlinegeschäft des Unternehmens, dessen stationärer Laden in der Münchener City in Mytheresa Store umbenannt wurde. Mytheresa führt heute über 200 Luxusmarken von Balmain, Off-White bis Versace.
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Als Käufer kommen Finanzinvestoren ebenso wie strategische Investoren infrage. Zu den möglichen strategischen Interessenten werden das britische Luxusportal Farfetch sowie das britische Portal Yoox Net-a-Porter gehandelt. Für das Berliner Online-Modehaus Zalando wäre Mytheresa zwar eine Abrundung des Angebots nach oben. Doch Zalando konzentriert sich eher darauf, aus eigener Kraft organisch zu wachsen.
Der Online-Modemarkt wächst stark. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz mit Kleidung in Deutschland nach Angaben des Onlinehandelsverbands BEVH um rund acht Prozent auf knapp 12,7 Milliarden Euro.
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