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Modeindustrie Diesel-Gründer Renzo Rosso greift zu: Jil Sander wird italienisch

Die von Heidemarie Jiline Sander gegründete Modemarke wechselt erneut den Besitzer. Renzo Rossos italienische Holding OTB kauft das Label von der japanischen Onward Holdings.
05.03.2021 - 16:03 Uhr Kommentieren
Für ihn ist Jil Sander ein „zeitloser Diamant“. Quelle: Stephanie Füssenich für Handelsblatt Magazin
Diesel-Gründer Renzo Rosso

Für ihn ist Jil Sander ein „zeitloser Diamant“.

(Foto: Stephanie Füssenich für Handelsblatt Magazin)

Rom Jil Sander wird wieder europäisch. Die Mode- und Kosmetikmarke, einst Ende der 60er-Jahre von der deutschen Designerin Heidemarie Jiline Sander gegründet, gehört ab sofort zur OTB-Holding von Diesel-Gründer Renzo Rosso. Die Italiener kaufen das Label komplett von der japanischen Onward Holdings, zur der Jil Sander seit 2008 gehörte.

„Ich habe auf Jil Sander immer mit Respekt und Bewunderung geschaut“, erklärte OTB-Präsident Rosso in einer Mitteilung. Obwohl Eigentümer und Kreativdirektion häufig wechselten, sei die Marke immer der Vision ihrer Gründerin treu geblieben: „Einer großen Aufmerksamkeit für Schönheit und Produktqualität und dem unverwechselbaren minimalistischen Ansatz.“ Für Rosso ist die Marke ein „zeitloser Diamant“. Bis Ende März soll der Verkauf abgeschlossen sein, zum Preis äußerten sich beide Seiten nicht.

OTB (Abkürzung für: Only the Brave) aus dem norditalienischen Breganze in der Provinz Vicenza vereint Marken wie Diesel, Mari, Viktor & Rolf und Brave Kid unter einem Dach. Im Coronajahr 2020 machte die Gruppe einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, ein Minus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn vor Abzug von Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 176 Millionen Euro.

Im Vergleich zur gesamten Branche ist OTB damit noch vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen: Im Schnitt lag der Umsatzverlust der Textilindustrie laut dem Industrieverband Confindustria bei 27 Prozent.

Die letzten verfügbaren Finanzdaten von Jil Sander stammen aus dem Finanzjahr, das im Februar 2020 endete. Darin kommt die Marke auf einem Umsatz von umgerechnet rund 87 Millionen Euro, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent.

Viele Besitzerwechsel

Gründerin Sander hatte das Unternehmen schon 1999 an die italienische Prada-Gruppe verkauft und die Firma kurz darauf verlassen. Nach verlustreichen Jahren wechselte das Modehaus 2006 schon wieder den Besitzer, der britische Finanzinvestor Change Capital Partners griff zu. Nur zwei Jahre später wurde Jil Sander dann japanisch – für einen Kaufpreis von damals 167 Millionen Euro.

Nun ist die Marke wieder italienisch, zum zweiten Mal. Für die Modeindustrie des Landes ist der Deal erneut ein starkes Zeichen inmitten der Pandemie. Erst im Dezember fusionierten der für seine Luxus-Daunenjacken bekannte Hersteller Moncler und die Herren-Modemarke Stone Island miteinander.

In den vergangenen Jahrzehnten sind viele der ursprünglich italienischen Marken in den Portfolios der beiden großen Luxus-Giganten aus Frankreich gelandet. Gucci, Brioni und Bottega Veneta gehören längst zu Kering, Fendi und die Schmuck- und Parfümsparte von Bulgari zu LVMH.

Auch Sander selbst, mittlerweile 77 Jahre alt, ist übrigens noch immer im Geschäft: Jüngst hat die Designerin eine neue Frühjahrskollektion mit dem japanischen Label Uniqlo aufgelegt, mit dem sie schon vorher zusammengearbeitet hat.

Mehr: Italiens Chef des Industrieverbands im Interview: „Erst impfen, dann reformieren“

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