Modekette H&M erzielt schon im Sommer wieder operativen Gewinn

Laut dem Konzern habe man während der vergangenen Monate auf eine starke Kostenkontrolle geachtet.
Stockholm Der schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) rechnet bereits für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal (bis Ende August) wieder mit schwarzen Zahlen im operativen Geschäft. Nach vorläufigen Ergebnissen kommt der Konzern auf einen Vorsteuergewinn von rund 2 Milliarden Schwedischen Kronen (192 Millionen Euro), wie er am Dienstag in Stockholm mitteilte. Insgesamt gelinge die Erholung in der Coronakrise bei H&M besser als erwartet, hieß es.
Die Kollektionen seien bei den Kunden gut angekommen, teilte der Konzern weiter mit. Zudem habe H&M in der Pandemie schnelle Entscheidungen getroffen und auf eine starke Kostenkontrolle geachtet.
Dennoch bekamen die Schweden die Folgen der Pandemie auch im dritten Geschäftsquartal zu spüren. Die Erlöse sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 50,9 Milliarden Schwedische Kronen. In den jeweiligen Landeswährungen belief sich der Rückgang auf 16 Prozent. Im zweiten Quartal war der Umsatz im Jahresvergleich noch um die Hälfte eingebrochen.
Zu Beginn des Quartals seien noch etwa 900 der insgesamt über 5000 zum Konzern gehörenden Läden vorübergehend geschlossen gewesen, hieß es in der Mitteilung. Bis Ende August sei diese Zahl auf gut 200 Filialen geschrumpft.
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Optimismus bei Anlegern
An der Börse kamen die Zahlen gut an: Die Aktie schnellte über 13 Prozent in die Höhe. "Sehr gute Nachrichten und weit über den Schätzungen", kommentierte Anne Critchlow, Analystin von Societe Generale. "Nach den Ergebnissen des zweiten Quartals warnte das Management, dass höhere Abschläge das Ergebnis um etwa zwei bis drei Prozentpunkte beeinträchtigen würden, aber es scheint sich nun ein leicht positiver Effekt ergeben zu haben, hieß es bei Analysten von Carnegie.
H&M hatte im zweiten Quartal bei einem Umsatzeinbruch von rund 50 Prozent einen Verlust vor Steuern von 6,48 Milliarden Kronen verbucht. Der Vorstand steuerte mit Kostensenkungen gegen. Konzernchefin Helena Helmersson befürchtete, dass Preisabschläge auch im dritten Quartal belasten könnten. Analysten erwarteten ebenfalls, dass sich der Konzern nur langsam erholen werde.
Seine ausführlichen Zahlen für das dritte Quartal will H&M am 1. Oktober veröffentlichen. Der größte Wettbewerber von H&M, die Zara-Mutter Inditex, wird am Mittwoch ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen, die britische Next und John Lewis berichten am Donnerstag.
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