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Nach ADAC-Skandal Beirat lobt Reformbemühungen

Vor genau zwei Jahren hatten die Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ den ADAC in eine tiefe Krise gestürzt. Deutschlands größter Verein hat damit viel Vertrauen verspielt. Aber der Neuanfang scheint gelungen.
13.01.2016 - 18:11 Uhr
Vor einem Jahr beschloss die ADAC-Hauptversammlung eine grundlegende Neuaufstellung. Quelle: dpa
Nach Skandal um Preisvergabe

Vor einem Jahr beschloss die ADAC-Hauptversammlung eine grundlegende Neuaufstellung.

(Foto: dpa)

München Der unabhängige Beirat des ADAC hat die Reformbemühungen des Autoclubs als vorbildlich gelobt. Der Beirats-Vorsitzende, der Unternehmer und Unicef-Deutschland-Chef Jürgen Heraeus, sagte am Mittwoch in München: „Die versprochenen Reformen sind gewissenhaft, konsequent und nachhaltig vorangetrieben worden.“ Große Schritte seien schon getan. Der Beirat sei zuversichtlich, dass das ganze Reformwerk Ende dieses Jahres umgesetzt sei.

Vor genau zwei Jahren hatten die Manipulationen beim Autopreis „Gelber Engel“ Deutschlands größten Verein in eine tiefe Krise gestürzt. Die Mitgliederwahl war jahrelang gefälscht worden, zudem kamen Dienstflüge mit Rettungshubschraubern und andere Vorfälle ans Licht. Der damalige ADAC-Präsident, der Geschäftsführer und der Pressechef nahmen ihren Hut, und vor einem Jahr beschloss die ADAC-Hauptversammlung eine grundlegende Neuaufstellung.

Heraeus sagte, der Beirat sei überall auf „unglaubliche Offenheit“ gestoßen: „Es gab keinen Widerstand, sondern die allgemeine Erkenntnis, dass die Umsetzung der Vorschläge notwendig ist.“ Im Mittelpunkt steht die strikte Trennung des Vereins mit der Pannenhilfe und anderen Mitglieder-Leistungen von den wirtschaftlichen Aktivitäten des ADAC wie Schutzbrief-Versicherung, Autokrediten und Verlag, die 1,1 Milliarden Euro Umsatz machen und künftig in einer eigenständigen AG gebündelt werden. Die Gewinne der AG fließen an den Verein und eine gemeinnützige ADAC-Stiftung, die damit zum Beispiel Unfallforschung und Luftrettung finanziert.

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Trotz Skandal noch immer der mit Abstand größte Automobilclub Deutschlands: der ADAC. Mit 18,5 Millionen Mitgliedern ist der Allgemeine Deutsche Automobil-Club sogar der größte seiner Art in Europa. Mindestens 49 Euro pro Jahr kostet eine Mitgliedschaft. Das, was die meisten ADAC-Mitglieder sich davon versprechen - Hilfe im Fall einer Panne - gibt es auch bei anderen Automobilclubs. Und das manchmal sogar günstiger.

(Foto: dpa)
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Automobilclub von Deutschland (AvD)

Mitglieder:  ca. 200.000 

Leistungen :  Notruf-Hotline  (24 Stunden besetzt/ im Inland kostenlos / im Ausland Ortstarif), Pannenhilfe (2000 Einsatzfahrzeuge / Vor-Ort-Service in Deutschland und weltweit), Bergung nach Panne: weltweit, Übernachtung / Mietwagen bei Fahrausfall: ja / ja; Weltweiter Krankenrücktransport: ja; Verkehrsrechtsberatung; AvD Notfallortung (Notruf- und Pannenortung); AvD Winter-Sicherheits-Check;

Bonusprogramme:  10 Prozent Rabatt bei Berge&Meer; 5 Prozent Rabatt bei  Reisen über die AvD Reisewelt ; bis zu 50 Prozent Rabatt bei 500 Partnershops der AvD Bonuswelt, 10 Prozent auf Sicherheitstraining des DVR

Kosten:  64,90 Euro/Jahr. Die Mitgliedschaft ist personenbezogen, Partner: 22 Euro

Webseite: www.avd.de

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Mobil in Deutschland

Leistungen: Pannenhilfe (1700 Einsatzfahrzeuge von Vertragspartnern), Bergung nach Panne, je nach Tarif innerhalb Deutschlands oder weltweit. Übernachtung und Bahnfahrt bei Fahrausfall, Mietwagen nur für Premium-Mitglieder. Rechtsauskunft. Basis-Mitgliedschaft: Nur ein Fahrzeug. Premium: Alle auf das Mitglied zugelassenen Fahrzeuge.

Bonusprogramme: Rabatte bei verschiedenen, wechselnden Partnern. 10 Prozent bei Europcar, Sondertarif für Rechtsschutzversicherung der D.A.S.

Kosten: 24 Euro für Gültigkeit in Deutschland, 54 Euro für Gültigkeit weltweit (66 Euro inklusive Partner).

Webseite: www.mobil.org

Foto: Mobil in Deutschland

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ACE Autoclub

Mitglieder: 580.000    

Leistungen: Pannenhilfe (2000 Einsatzfahrzeuge von Vertragspartnern), Bergung nach Panne in Europa und den Mittelmeeranrainern. Übernachtung und Mietwagen bei Fahrausfall, Krankenrücktransport.

Bonusleistungen: CCI-Card mit besonderen Konditionen auf Campingplätzen, Smartphone-, Kredit- und Reiseangebote. Kreditkarte mit Cashback (im ersten Jahr kostenlos).

Kosten: 62,80 Euro. Bis zum 30. Lebensjahr 31,40 Euro. Die Mitgliedschaft schließt Partner und Familie mit ein.

Webseite: www.ace-online.de/

Bild: K.Tschovikov, ACE Auto Club Europa

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Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD):

Mitglieder: 112.000  

Leistungen: Pannenhilfe und Abschleppen ohne finanzielle Obergrenze, eigene, rund um die Uhr besetzte Notrufzentrale, Geltungsbereich in Europa und den Mittelmeeranrainern, Schutz für alle auf das Mitglied zugelassenen Fahrzeuge, egal wer damit fährt, Krankenrücktransport und Fahrzeugrückführung

Reise: Über das ARCD Reisebüro drei Prozent auf viele Buchungen bei verschiedenen Reiseveranstaltern, spezielle Clubreisen-Angebote.

Kosten: 79,80 Euro pro Jahr. 72,80 Euro für Bedienstete des öffentlichen Dienstes oder vergleichbarer Einrichtungen. 29,80 Euro für Partnermitglieder, Auszubildende, BFD-Leistende und Studenten.

Webseite: www.arcd.de

Bild: ARCD

(Foto: dpa)
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Bruderhilfe e.V. Automobil- und Verkehrssicherheitsclub (BAVC):

Mitglieder: 36.000  

Leistungen: Weltweit: Krankenrücktransport; Suchen, Retten und Bergen; Überführung und Bestattung; Europaweit: 24-Stunden-Notrufservice; Pannen- und Unfallhilfe, Fahrzeugbergung; Mietwagen, Übernachtungs- oder Fahrtkosten nach Fahrzeugausfall; Schutz für alle auf das Mitglied zugelassenen Fahrzeuge, egal wer damit fährt

Bonus: Sonderkonditionen bei Autokauf, Reisen, Hotel-, Mietwagen-, Mobilfunktarifen, Versicherungen; Beihilfen bei Motorschaden (bis zu 154 Euro), Rechtsberatung (bis zu 100 Euro), Tierkollision (bis zu 300 Euro);Europaweite Tourenplanung, Kfz-Bewertungen, Prüfen von Werkstattrechnungen.

Kosten: Basisschutz: Einzel 31 Euro / Partner 15 Euro / Junior 18 Euro / Fahranfänger im ersten Jahr kostenfrei ---- Erweiterter Schutz: Einzel 53,50 Euro / Familien 69,50 Euro / Junior 40,50 Euro / Junge Familie: 60,50Euro Webseite: www.bavc-automobilclub.de

Bild: BAVC

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Automobil-Club Verkehr (ACV)

Mitglieder: 300.000     

Leistungen: Pannenhilfe (1000 Service-Partner), gültig innerhalb Europas, Übernachtung und Mietwagen bei Fahrausfall, Krankenrücktransport. Bergung nach Unfall und Hilfe bei Insolvenz des Reiseveranstalters. Rechtsberatung, Möglichkeit für Mitglieder, einen Kredit in Anspruch zu nehmen bei Panne oder Krankheit im Ausland, finanzielle Beihilfe bei u.a. Verkehrsfluchtschaden, Parkschaden bis 256 Euro, finanzielle Beihilfe bei Tierschaden bis max. 154 Euro, finanzielle Beihilfe bei Glasbruchschaden, Schmorschaden und Marderbissschaden bis max. 52 Euro, Gesondertes Paket für Wohnmobile (gegen Aufpreis).

Bonusprogramme: Rabatte bei DEVK Versicherungen für Kfz-, Lebens-, Rechtsschutz-, und  Sachversicherungen. Rabatte bei Reiseveranstaltern wie Berge&Meer oder HRS.

Kosten: 59,76 Euro, Wohnmobil plus: 99 Euro, Partner-Mitgliedschaft: 21 Euro, Single-Mitgliedschaft: 48 Euro, Junge-Leute-Mitgliedschaft (für 17- bis 25-Jährige): 35,40 Euro.

(Foto: dpa - picture alliance)

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, sagte, der steuergünstige Vereinsstatus dürfte mit dieser Struktur dauerhaft gesichert sein. Sie erfülle alle Vorgaben.

Heraeus betonte, die Struktur könne Vorbild sein für viele Vereine in Deutschland. Es gebe keine unzulässige personelle Verflechtung mehr. Die Umsetzung sei auf gutem Weg. Rund 2000 der fast 9000 ADAC-Mitarbeiter müssten vom Verein zur AG oder zur Stiftung wechseln, aber bis Jahresende sollte alles unter Dach und Fach sein.

Transparency-Deutschland-Chefin Hedda Müller sagte, der Reformprozess sei beispielhaft, müsse aber konsequent fortgesetzt werden. Der ADAC sei auf gutem Weg, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Die alte Praxis, Produkte zu testen und gleichzeitig gewinnbringend selbst zu verkaufen, habe der ADAC auf den Prüfstand gestellt, die Umsetzung sei im Gange. Zum Beispiel teste er weiterhin Werkstätten, betreibe aber keine Vertragswerkstätten mehr.

  • dpa
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