Nach dem Amoklauf OEZ München bemüht sich um Normalität

Gedenken an die Opfer vor dem Olympia Einkaufszentrum.
Düsseldorf Seit Montagmorgen um 10 Uhr hat das Olympia Einkaufszentrum (OEZ) in München wieder für Kunden geöffnet. „Die meisten Geschäfte haben den Betrieb wieder aufgenommen“, sagt Robert Heinemann, Senior Director Center Management von der Betreibergesellschaft ECE. Doch es wird kein Tag wie jeder andere, nicht nur die Blumen vor dem Eingang signalisieren, dass der Weg zur Normalität weit ist.
Die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse ist noch frisch: Am vergangenen Freitagabend hatte ein 18-Jähriger zunächst in und vor einem Schnellrestaurant gegenüber dem Einkaufszentrum acht Menschen erschossen, im Anschluss hatte er im OEZ einen Passanten getötet, bevor er sich auf der Flucht vor der Polizei selbst umgebracht hatte.
„Unsere Mieter müssen heute ihre Läden nicht öffnen, es war aber von fast allen der Wunsch, so schnell wie möglich wieder zur Realität zurückzukehren“, so ECE-Manager Heinemann. Lediglich rund zehn Läden blieben zunächst geschlossen, könnten im Laufe des Tages aber ebenfalls wieder den Betrieb aufnehmen. Die Polizei hatte der ECE bereits am Samstagabend die Erlaubnis erteilt, das Kaufhaus wieder zu öffnen.
Auch auf Facebook, wo der Betreiber über die Wiedereröffnung informiert hatte, habe man größtenteils positives Feedback erhalten, so Heinemann. Nicht alle können so schnell wieder umschalten: Für Krankmeldungen einiger Zentrums-Mitarbeiter habe ECE volles Verständnis, heißt es.
Vor der Wiedereröffnung gab es um 9.30 Uhr einen Gedenkgottesdienst für die Opfer, Verletzten und deren Angehörige. Rund 200 Personen haben nach Schätzungen der ECE daran teilgenommen. Zudem liegt im OEZ ein Kondolenzbuch aus. Um traumatisierte Angestellte kümmert sich den ganzen Tag ein Kriseninterventionsteam (KIT).