Nach Gewinneinbruch: Puma-Chef krempelt Konzern um
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Nach GewinneinbruchPuma-Chef krempelt Konzern um
Der Sportartikel-Hersteller hat im zweiten Quartal knapp 30 Prozent weniger Gewinn gemacht. Zeit für einen Umbau des Unternehmens, findet Puma-Chef Koch. Ein neues Modell soll die Strukturen des Konzerns vereinfachen.
München Die Produkte nicht begehrt genug, die internen Strukturen nicht ausreichend effizient: Puma -Chef Franz Koch baut nach gut einem Jahr im Amt und schwachen Geschäftszahlen den fränkischen Sportartikel-Hersteller um. So soll die Raubkatzen-Marke wieder an alte Erfolge anknüpfen, als sie den viel größeren Rivalen Nike und Adidas immer wieder mit Innovationen und hohen Wachstumsraten die Show stahl. Davon ist Puma derzeit allerdings weit entfernt. Die Konsumflaute in Europa im Zuge der Schuldenkrise wirkt sich stärker als bei der Konkurrenz aus. Auch die Fußball-Europameisterschaft mit dem guten Abschneiden der Puma-Teams Italien und Tschechien konnte den Trend nicht drehen. Koch musste bereits in der Vorwoche sogar die Umsatz- und Gewinnprognose für dieses Jahr senken.
Umsatzkönige im deutschen Sportmarkt
Sieben Prozent mehr als in 2010, und somit 155 Millionen Euro setzte Runners Point in 2011 um.
Der Outdoor-Ausrüster konnte seine Umsätze von 2010 auf 2011 um 9 Prozent steigern. Rund 250 Millionen Euro setzte Globetrotter im letzten Jahr um.
Rund 440 Millionen Euro nahm Karstadt 2011 im Sportbereich ein. Im Vergleich zu 2010 sind das drei Prozent weniger.
Auch in der Sportabteilung von Kaufhof gingen die Umsätze zurück. Sie schrumpften von 2010 auf 2011 um sechs Prozent. Mit 500 Millionen Euro macht das Unternehmen unter den Sporthändlern dennoch den dritten Platz.
Rund 1,49 Milliarden Euro setzte Sport 2000 im letzten Jahr in Deutschland um. Das sind drei Prozent weniger als noch in 2010.
Vier Prozent weniger als in 2010 hat Intersport im vergangenen Jahr umgesetzt. Mit 2,7 Milliarden Euro ist das Unternehmen aber immer noch mit großem Abstand an der Spitze.
Die übrigen Sporthändler machten insgesamt zwei Prozent Umsatz weniger als in 2010 und landen zusammen bei 2,34 Milliarden Euro.
Puma teilte am Donnerstag mit, mit einem neuen Modell die Konzernstrukturen vereinfachen zu wollen. Verwaltungsaufgaben würden zentralisiert, die Organisationseinheiten in Europa von 23 auf sieben reduziert. Auch der Einkauf solle regionaler gestaltet werden, um die Bearbeitungszeiten von Kundenaufträgen zu verkürzen und die Produktverfügbarkeit zu verbessern. Die eigenen Shops stehen auf dem Prüfstand: Unrentable Geschäfte sollen geschlossen werden. Ziel der Maßnahmen sind niedrigere Kosten. Ein Zielwert wurde allerdings nicht genannt. Der Umbau wird zunächst bis zu 100 Millionen Euro kosten. Dieser Betrag wird im zweiten Halbjahr verbucht. Damit wird der Jahresgewinn deutlich unter dem Niveau von 2011 liegen, als es gut 230 Millionen Euro waren.
Koch kann sich für den Umbau Gefolgsleute suchen. Denn der für das Tagesgeschäft zuständige Geschäftsführer Klaus Bauer (57) wird seinen Vertrag nicht über 2012 hinaus verlängern. Sein Nachfolger wird der 50-jährige Michael Lämmermann, bislang Bereichsleiter Finanzen. Zudem scheidet der Marketing-Chef Antonio Bertone (39) zum Jahresende aus. Sein Nachfolger steht noch nicht fest. Allerdings muss Koch alle Veränderungen im Verwaltungsrat durchkriegen, dem der langjährige Firmenchef Jochen Zeitz vorsteht, der die jetzigen Strukturen maßgeblich geschaffen hat.
Das zweite Quartal brachte Licht und Schatten für Puma: Der Gewinn brach um gut 29 Prozent auf 26,7 Millionen Euro ein. Hier wirkten sich vor allem höhere Kosten für Marketing und die Entwicklung neuer Produkte negativ aus. Der Umsatz kletterte dagegen um knapp zwölf Prozent auf 752,9 Millionen Euro. Die wichtige Rohertragsmarge blieb mit 49,1 Prozent stabil.
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Während Puma in Amerika und Asien hohe Umsatzzuwächse erreichte, ging es in Europa währungsbereinigt um drei Prozent nach unten. Schlecht lief der Absatz von Schuhen. Textilien und vor allem Accessoires verkauften sich indes besser.
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