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Nach Kritik an Arbeitsbedingungen „Ich bekomme einen satten Lohn“ – Amazon belohnt Mitarbeiter für positive Tweets

Sie sind „Botschafter für Amazon“: Mitarbeiter des US-Konzerns twittern Lobpreisungen für ihre Arbeitsbedingungen. Dafür bekommen sie einen kleinen Bonus.
28.08.2018 - 03:35 Uhr Kommentieren
Amazon gibt seinen Mitarbeitern einen Bonus, damit sie die Arbeitsbedingungen auf Twitter verteidigen. Quelle: AP
Lagerhalle in Baltimore

Amazon gibt seinen Mitarbeitern einen Bonus, damit sie die Arbeitsbedingungen auf Twitter verteidigen.

(Foto: AP)

New York Amazon antwortet auf Kritik an den schlechten Arbeitsbedingungen – niedrige Löhne, exzessive Überstunden, mangelhafte Ausbildung – in den Lagerhäusern jetzt auf eine ungewöhnliche Weise: Die eigenen Mitarbeiter twittern positive Botschaften gegen die Anschuldigungen.

Da ist zu Beispiel der Arbeiter in Jacksonville (Florida), der dort im Akkord Pakete packt. Die Luftqualität in der Lagerhalle sei „sehr gut“, behauptet er. Eine andere Mitarbeiterin lobt zwei offiziell genehmigte halbstündige Pausen während einer Zehnstundenschicht als „Sonderleistung“.

Die Mitarbeiter nennen sich auf Twitter „Botschafter“ und betonen unter anderem auch, dass es ihnen entgegen vieler Kritiken durchaus erlaubt sei, aufs Klo zu gehen und sie von ihrem Gehalt auch leben könnten. „Mr. Bezos zahlt mir einen sehr satten Lohn“, schreibt einer der Mitarbeiter.

Der Konzern gibt nicht bekannt, wie viele seiner Mitarbeiter in seinem Auftrag positive Botschaften twittern, teilte aber mit, dass es sich in um reale Angestellte handle. Ihnen werde jedoch nicht vorgeschrieben, was sie twittern sollen, heißt es bei Amazon weiter. Als Bonus bekommen sie angeblich Geschenkgutscheine im Wert von 50 Dollar.

Die Tweets sind wichtig für den US-Konzern: Potentielle Mitarbeiter werden von negativer Berichterstattung abgeschreckt und suchen sich anderswo Arbeit. In Anbetracht der derzeit boomenden US-Wirtschaft ist das nicht ganz so schwer. Amazon braucht aber vor allem während der hektischen Zeit des Vorweihnachtsgeschäfts so viele Zeitarbeiter wie möglich. „Es ist wichtig, dass wir die Leute außerhalb unserer Paketzentren über die wahren Arbeitsbedingungen unterrichten“, heißt es bei Amazon laut der„New York Times“.

Bernie Sanders, US-Senator aus Vermont und ein unverblümter Kritiker von Amazons Arbeitsbedingungen sagte dem Blatt in einem Statement: „Wenn Amazon seinen Arbeitern ein Existenzminimum zahlen würde und sie mit Respekt behandelte, dann müssten sie nicht dutzende Menschen dafür bezahlen, den ganzen Tag zu twittern“. Mitarbeiter in Amazon-Lagerhallen erhalten einen Stundenlohn zwischen 10 und 13,50 Dollar (11,57 Euro).

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