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Nahrungsmittelkonzern Danone macht sein Werk in Rosenheim dicht

Weil die Auslastung stark gesunken ist, kündigt der Konzern den 160 Mitarbeitern. Die Franzosen investieren lieber woanders in milchfreie Joghurts.
23.01.2020 - 16:08 Uhr Kommentieren
Das Unternehmen schließt ein Werk. Quelle: Reuters
Danone-Produkt

Das Unternehmen schließt ein Werk.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Seit den 30er-Jahren besteht die Käserei im bayerischen Rosenheim. Im heutigen Danone-Werk stellt das Unternehmen vor allem körnigen Frischkäse und Quark her. Doch der Appetit auf Produkte der Marken Gervais und Danone hat offenbar nachgelassen. „Die Auslastung des Rosenheimer Werks ist in den vergangenen zehn Jahren um rund 70 Prozent gesunken“, heißt es bei Danone. Deshalb ziehen die Franzosen die Reißleine und machen das Milchfrischewerk in Rosenheim im Juli 2021 dicht.

Der französische Konzern nennt als Grund den Trend zu veganer Pflanzenmilch. Es sei notwendig, sich an die rasant verändernden Verbrauchertrends anzupassen. Doch auch die Konkurrenz ist stärker geworden. Der dänische Wettbewerber Arla etwa ist mit seiner Frischkäsemarke „Buko“ und der mageren Quarksorte „Skyr“ nach eigenen Angaben sehr erfolgreich.

Betroffen von der Schließung des Danone-Werks in Rosenheim sind 160 Mitarbeiter. Für diese sollen möglichst Arbeitsplätze in der Region oder an anderen Danone-Standorten gefunden werden, sagte eine Sprecherin gegenüber dem Handelsblatt. Derzeit werde mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandelt.

„Die Schließung dieses traditionsreichen Werks ist ein herber Schlag für die ganze Region“, teilte Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer in einer Stellungnahme mit. Auch rund 300 heimische Milchviehbetriebe verlören damit einen verlässlichen Abnehmer.

Sie seien jetzt unmittelbar in ihrer Existenz bedroht. „Danone wird auch die Milchbauern, die das Werk beliefern, dabei unterstützen, neue Milchabnehmer zu finden“, versprach Richard Trechman, Geschäftsführer der Danone GmbH auf einer Betriebsversammlung.

Grund für die Schließung des Rosenheimer Werks ist wohl auch, dass die Anlagen nur mit hohem finanziellen Aufwand hätten modernisiert werden können. Stattdessen investiert Danone einen zweistelligen Millionenbetrag in sein anderes Werk für Frischmilchprodukte in Ochsenfurt. Das wurde bereits im Dezember angekündigt.

Dort sind derzeit 220 Mitarbeiter beschäftigt. Ein weiterer Fokus soll in Ochsenfurt auf neuen, nachhaltigen Verpackungen liegen. Darüber hinaus soll das Werk bis 2025 CO2-neutral arbeiten.

Neben klassischen Joghurts und Desserts wie „Activia“ und „Dany“ sollen in Ochsenfurt künftig auch nicht gekühlte Milchprodukte und pflanzenbasierte Produkte hergestellt werden. Die Nachfrage nach veganen Produkten steigt weiter. Dagegen stagniert der Konsum von Milchprodukten.

Die Deutschen verzehrten 2019 pro Kopf im Jahr etwa 18 Kilogramm Joghurt- und Sauermilcherzeugnisse und 8,9 Kilogramm Frischkäse und Quark, so Schätzungen des Statistischen Bundesamts. Der Absatz von Joghurt sinkt seit vielen Jahren, der von Frischkäse steigt nur leicht.

Danone beschäftigt in 140 Ländern etwa 100.000 Mitarbeiter. Zahlen zum Umsatz in Deutschland kommuniziert der Konzern nicht.

Mehr: Wie ein Gründer aus Israel eine milchfreie Joghurt-Alternative erfand.

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