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Nahverkehr ZF und Bahn-Tochter DB Regio wollen autonome Kleinbusse auf die Straße bringen

Im Ausland fahren die autonomen Shuttles von ZF schon länger. Jetzt will die Firma mit DB Regio Deutschland erobern. Geschätztes Marktvolumen: 30.000 Kleinbusse.
07.10.2021 - 15:58 Uhr Kommentieren
ZF ist bereits seit mehreren Jahren im Geschäft mit autonom fahrenden Kleinbussen aktiv. Quelle: via REUTERS
ZF-Shuttle

ZF ist bereits seit mehreren Jahren im Geschäft mit autonom fahrenden Kleinbussen aktiv.

(Foto: via REUTERS)

Frankfurt Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen steigt gemeinsam mit der Deutschen Bahn in das Geschäft mit autonomen Kleinbussen in Deutschland ein. Zusammen mit der Bahn-Tochter DB Regio will ZF hochautomatisierte und autonom fahrende Shuttle-Busse auf die Straße bringen. Das gaben beide Unternehmen am Donnerstagmittag bekannt. Die Experten von DB Regio schätzen den Bedarf solcher fahrerlosen Kleinbusse bis 2035 auf über 30.000 Stück.

Die Shuttle-Busse sollen sowohl in Städten zum Einsatz kommen als auch ländliche Regionen besser anschließen, in denen der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) bisher nur mangelhaft ausgebaut ist. Erste Projekte gibt es bereits: So fördert das Land Baden-Württemberg unter dem Namen RABus solche Shuttle-Dienste in Mannheim und in der Region Friedrichshafen.

„Mit ZF hat DB Regio Bus einen starken Technologiepartner an der Seite, um den ÖPNV mit elektrischen, autonomen und flexiblen Shuttle-Bussen zu stärken“, sagte Frank Klingenhöfer, Vorstand von DB Regio Bus. ZF ist bereits seit mehreren Jahren im Geschäft mit autonom fahrenden Kleinbussen aktiv.

Fahrzeuge der Tochtergesellschaft 2getthere sind zum Beispiel in abgeschlossenen Arealen in Singapur, New York, Abu Dhabi oder am Flughafen in Amsterdam unterwegs. Laut Torsten Gollewski, Leiter der Einheit Autonomous Mobility Systems bei ZF, haben diese Shuttles in Summe mehr als 100 Millionen Kilometer absolviert und dabei mehr als 14 Millionen Menschen sicher befördert.

Nun will ZF diese Technologie in die Fläche bringen – auf die normale Straße. „Die zentrale Frage ist, wie wir verhindern können, dass Mobilität in Zukunft nur noch für Privilegierte verfügbar sein wird“, sagte Gollewski mit Blick auf verstopfte Straßen und die Belastungen für die Umwelt.

Autonome Busse sollen künftig schneller fahren

Aus technischer Sicht müssen die beiden Unternehmen allerdings eine große Herausforderung bewältigen: Auf öffentlichen Straßen gibt es viel mehr unkalkulierbare Störungen und Hindernisse als in einem abgeschlossenen und eng überwachten Raum. Eine mögliche Lösung wären separate Fahrspuren etwa in Metropolen, auf denen sich die autonomen Fahrzeuge bewegen können.

Die Deutsche Bahn setzt einen autonomen Shuttle-Bus seit 2017 im bayerischen Bad Birnbach ein. Dort wurde der etwas abgelegene Bahnhof mit dem Zentrum über einen autonom fahrenden Kleinbus verbunden. Bisher haben 60.000 Fahrgäste diesen Service genutzt.

Seit 2017 sammelt die Deutsche Bahn in dem bayerischen Kurort Erfahrungen mit autonomen Shuttlediensten. Quelle: dpa
Autonomer Kleinbus in Bad Birnbach

Seit 2017 sammelt die Deutsche Bahn in dem bayerischen Kurort Erfahrungen mit autonomen Shuttlediensten.

(Foto: dpa)

Aktuell sind diese Busse allerdings mit maximal 40 Kilometer pro Stunde unterwegs. In Bad Birnbach wird zudem der Verkehr über ein modernes Leitsystem auf 30 Kilometer pro Stunde heruntergebremst, wenn der Bus unterwegs ist. So soll die Sicherheit gewährleistet werden, ohne den Verkehrsfluss zu stark zu behindern. Zudem ist noch eine Person an Bord, die notfalls eingreifen kann.

Jetzt gelte es, Shuttles auf den Markt zu bringen, die in Zukunft mit höheren Geschwindigkeiten im Überlandverkehr unterwegs sein könnten, so Klingenhöfer. ZF will die Fahrzeuge beisteuern und deren Wartung übernehmen. Gemeinsam mit der Bahn werden mögliche Strecken festgelegt und geplant. DB Regio wiederum soll für den Betrieb des kompletten Angebots verantwortlich sein.

Mehr: Warum VW, Daimler und BMW beim automatisierten Fahren erfolgreicher als die Tech-Konzerne sind

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