Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Neue Strategie bei LVMH Der chinesische Tick

Der Luxuskonzern LVMH will mit seinen Uhren in China expandieren. Chef Jean-Claude Biver setzt auf die finanzkräftige Mittelschicht im Land – und vollzieht eine radikale Wende. Die Botschaft: Im Gehäuse ist die Ewigkeit.
16.07.2015 - 21:26 Uhr Kommentieren
Das Unternehmen hat das Kerngeschäft lange vernachlässigt. Quelle: Bloomberg
Uhr der LVMH-Marke Tag Heuer:

Das Unternehmen hat das Kerngeschäft lange vernachlässigt.

(Foto: Bloomberg)

Frankfurt Er ist kein Mann leiser Töne. Jean-Claude Biver stellt sich vor den neuen Laden der Schweizer Luxusuhrenmarke Hublot in Frankfurt und hält lautstark eine launige Rede. Am Ende zerschneidet der großgewachsene Manager das blaue Eröffnungsband und bindet es sich lachend um den Kopf.

Genauso energiegeladen wie vor wenigen Wochen bei der Eröffnung der neuen Filiale, baut er als Chef die Uhrensparte des französischen Luxuskonzerns LVMH um. „Wir sind in China mit unseren Marken Tag Heuer und Hublot noch viel zu klein“, sagte Biver im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Wir müssen das Geschäft massiv ausbauen.“

Biver, der vor eineinhalb Jahren den Posten bei LVMH übernahm, fliegt jeden Monat einmal nach China, um das Geschäft voranzutreiben. Bald will er eine weitere Hublot-Boutique in Peking eröffnen und setzt auf die Werbewirkung des chinesischen Starpianisten Lang Lang als Markenbotschafter. Und bis Ende des Jahres startet er noch mit zwei bis vier neuen Geschäften von Tag Heuer in China.

Um die Grafik zu vergrößern, klicken Sie auf die Lupe.
Infografik: Umsätze mit Luxusuhren im Vergleich mit denen von LVMH

Um die Grafik zu vergrößern, klicken Sie auf die Lupe.

Luxus und Langlebigkeit

Dabei flaut das Chinageschäft derzeit ab. Der Schweizer Uhrenkonkurrent Richemont (Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre) klagt über den nachlassenden Boom bei seiner Marke Piaget. Antikorruptionsgesetze bremsen das Geschäft. Jean-Claude Biver kümmert das bisher wenig: „Wir erzielen nur etwa fünf Prozent unseres Umsatzes in China.“ Er hofft vielmehr auf die wachsende finanzkräftige Mittelschicht in dem Land, die sich etwas Luxus aus dem Westen leisten will.

Denn der Weltmarkt für Luxusuhren ist umkämpft. Im vergangenen Jahr stagnierte er bei 35 Milliarden Euro, wie die Unternehmensberatung Bain & Company und der italienische Luxusverband Altagamma berechnet haben. „Der Luxusmarkt findet zu einer neuen Normalität“, analysiert Josef Ming, Konsumgüterexperte von Bain & Company.

Eine Normalität, die auch Biver antreibt, auf den veränderten Weltmarkt zu reagieren. Der 65-jährige Schweizer Manager, der vor gut einem Jahr an die Spitze der Uhrensparte aufstieg, baut derzeit die Fertigung der Marke Zenith um.

„Als ich kam, hatte die Marke keine klare Botschaft“, erzählt er. Dann fand er sie: Ewigkeit in einem Gehäuse. Denn die klassischen Zenith-Uhrwerke könnten nie sterben, solange es einen Menschen mit einem Schraubenzieher gebe. Die Konsequenz für ihn lautet: „Wir können keine wichtigen Bauteile mehr von Lieferanten beziehen, weil die ja nicht ewig existieren.“ Deshalb will er sich von Zenith-Lieferanten trennen und noch mehr in eigenen Manufakturen fertigen.

Neue Strategien und neues Management
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Neue Strategie bei LVMH - Der chinesische Tick
0 Kommentare zu "Neue Strategie bei LVMH: Der chinesische Tick "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%