
Nivea-Dosen: Der Kosmetikkonzern Beiersdorf hat knapp zehn Prozent mehr Gewinn in 2012 gemacht.
Hamburg Die Frischekur für die "alte Dame" Beiersdorf zahlt sich langsam aus. Der Konzernumbau und die Konzentration auf Schwellenländer führten im vergangenen Jahr zu einem Gewinnplus von zehn Prozent, der Umsatz des Traditionsanbieters von Marken wie Nivea und Eucerin legte um sieben Prozent zu. Dennoch will Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich die Dividende nicht weiter nach oben schrauben.
Der seit knapp einem Jahr amtierende Heidenreich kündigte am Dienstag bei der Vorlage des Geschäftsberichts an, das Unternehmen werde im laufenden Jahr stärker als der Markt wachsen und die Umsatzrendite verbessern. Zugleich versicherte er: "Wir sind auf einem guten Kurs."
Zum Ende des Infineon-Geschäftsjahrs (30. September 2012) wechselte auch der Vorstandschef. Reinhard Ploss übernahm von Peter Bauer den Posten.
Bauer hatte 2011/12 insgesamt 2,9 Millionen Euro verdient und damit etwas deutlich weniger als 2011 (3,7 Millionen Euro).
Der Chef des Chemiekonzerns, Kurt Bock, verdiente mit 5,29 Millionen Euro im Jahr 2012 nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Er hatte sein Amt im Mai 2011 angetreten.
Marijn Dekkers, Niederländer an der Spitze des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer, hat im Jahr 2012 insgesamt 5,06 Millionen Euro verdient, nach 4,49 Millionen Euro im Vorjahr.
Ende April hatte Stefan Heidenreich beim Kosmetikkonzern Beiersdorf das Amt des Vorstandschefs übernommen. Im Jahr 2012 verdiente er 2,6 Millionen Euro.
Das Adidas-Ergebnis fiel 2012 vor allem wegen eines schwachen Geschäfts der Marke Reebok nicht so rosig aus. Adidas-Chef Herbert Hainer verdiente 2012 insgesamt 4,18 Millionen Euro und damit 28 Prozent weniger als 2011 (5,14 Millionen Euro).
Bei Thyssen-Krupp kämpft Vorstandschef Heinrich Hiesinger mit der Aufarbeitung diverser Skandale und Fehlinvestitionen. Im Geschäftsjahr 2011/2012 (bis 30. September) verdiente er 3,85 Millionen Euro.
Der Vorstandschef des Pharmakonzern verdiente 2012 insgesamt 5,52 Millionen Euro und damit fast ein Drittel mehr als 2011 (4,2 Millionen Euro).
Der Österreicher verdiente im Geschäftsjahr 2011/2012 insgesamt 7,87 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren es 8,74 Millionen Euro.
Ende 2013 gibt René Obermann sein Amt an den jetzigen Finanzvorstand Timotheus Höttges weiter. Obermann verdiente 2012 insgesamt 3,78 Millionen Euro und damit nahezu unverändert so viel wie 2011 (3,85 Millionen Euro).
Der Linde-Chef hat gesagt, kein Interesse an einer Vertragsverlängerung zu haben. Im Jahr 2012 verdiente er bei dem Industriegase-Spezialisten 6,9 Millionen Euro, fast genau so viel wie ein Jahr zuvor.
Der dänische Chef des Konsumgüter- und Klebstoffkonzerns Henkel, Kasper Rorsted, hat im Jahr 2012 insgesamt 6,18 Millionen Euro verdient, ein sattes Plus von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,79 Millionen Euro).
Zur Jahresmitte 2012 hatte Peter Terium den Spitzenposten beim Energiekonzern RWE angetreten. Er verdiente im Jahr 3,8 Millionen Euro, ein sinnvoller Vergleich zum Vorjahr ist nicht möglich.
Der VW-Chef erhält rund 14,5 Millionen Euro für das abgelaufene Jahr (2012) und damit 5,5 Millionen weniger, als ihm nach den zuletzt gültigen Kriterien zugestanden hätten.
Damit will VW verhindern, erneut ins Zentrum einer Diskussion um hohe Managementbezüge zu geraten wie 2011, als Winterkorn mehr als 17 Millionen Euro verdiente.
Der Daimler-Vorstandschef hat im vergangenen Jahr inklusive Aktienoptionen 8,15 Millionen Euro verdient. Das war etwas weniger als 2011 (8,65 Millionen Euro).
Geschäftsberichte / Hostettler, Kramarsch & Partner
Anleger stimmten ihm dabei zu. Nach volatilem Start kletterte die Beiersdorf-Aktie zwischenzeitlich um fünf Prozent auf ein Rekordhoch von 70,19 Euro und war damit Dax-Spitzenreiter. Positiv wurden vor allem die ehrgeizigen Zukunftspläne aufgenommen. Beiersdorf setzt sich das Ziel, seine Marken Nivea, Eucerin und La Prairie in drei bis fünf Jahren in der Kosmetik-Spitzenliga zu etablieren. Dies gefalle dem Markt, sagte ein Händler.
Angesichts der schwächelnden westeuropäischen Märkte will sich der Hamburger Konzern nun noch stärker auf Schwellenländer konzentrieren und damit dem Beispiel der Konkurrenten Unilever und L'Oreal folgen, die dort seit längerem punkten.
Olay (Oil of Olaz), USA
Avon, USA
L'Oréal, Frankreich
Neutrogena, USA
Nivea, Deutschland
Lancôme, Frankreich
Dove, Großbritannien
Estée Lauder
Bioré, Japan
Shiseido, Japan
Brand Finance / Markenwerte 2012, errechnet u.a. auf Basis von Umsatzerwartungen, Kundenbindung und durchsetzbaren Preisen
Problemzonen bleiben die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, USA und China. "Wir sind in den USA zu klein, haben dafür noch keine Lösung", sagte Heidenreich. Zu Zukäufen will sich Heidenreich trotz eines guten Finanzpolsters nicht drängen lassen, diese führten auch "zu Ablenkung".
In China, wo der Fehlkauf der lokalen Haarpflegemarke C-Bons die Umsatzrendite der gesamten Kosmetiksparte drückte, macht der Beiersdorf-Chef Fortschritte aus. Im kommenden Jahr will der Konzern mit weltweit 17.000 Mitarbeitern dort die Gewinnschwelle knacken.

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