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NRW fordert Lufthansa-Beteiligung Politik will Air-Berlin-Mitarbeitern mit Transfergesellschaft helfen

Die letzte Flugwoche von Air Berlin beginnt. Das Schicksal tausender Mitarbeiter der insolventen Fluglinie ist ungewiss. NRW will sich an einer Transfergesellschaft beteiligen – und übt Druck aus auf die Lufthansa.
23.10.2017 Update: 23.10.2017 - 13:36 Uhr 4 Kommentare

Fachkräftemangel: Air-Berlin-Piloten als Lokführer

Düsseldorf Es ist die letzte Flugwoche von Air Berlin. Am Samstag ist es dann vorbei mit der insolventen Fluggesellschaft. 4000 Mitarbeitern von Air Berlin droht am Ende der Woche die Kündigung. Eine Transfergesellschaft könnte Abhilfe schaffen, der Vorschlag kommt vom Insolvenzverwalter Frank Kebekus. An dieser Transfergesellschaft soll sich auch die öffentliche Hand beteiligen, also die Länder Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin.

Die Gespräche laufen bereits, am heutigen Montag treffen sich Vertreter des Bundes und der betroffenen Länder erneut und beraten in Berlin über die Beschäftigten der insolventen Fluggesellschaft. Vorab sprach sich NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in einem Interview mit „WDR5“ für eine Transfergesellschaft aus.

Diese Strecken streicht Air Berlin
Spottpreis für Flüge in die USA
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Air Berlin versucht offensichtlich, Geld in die leeren Kassen zu bekommen: Für einen Hin- und Rückflug in die USA muss man gerade einmal 333 Euro bezahlen – ein Spottpreis. Wer das Angebot wahrnehmen möchte, sollte sich allerdings beeilen. Denn die insolvente Airline streicht einige Langstreckenflüge - zum Großteil sind das Flüge in die Vereinigten Staaten.

(Foto: Screenshot)
Berlin - Abu Dhabi
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Als erstes fliegen allerdings Flüge in die Vereinigten Arabischen Emirate aus dem Angebot. Im Gegensatz zu diesem Solarflieger wird Air Berlin zukünftig in Abu Dhabi nicht mehr landen - zumindest nicht, wenn die Maschine in Berlin gestartet ist. Bisher wurden zwei Mal täglich Direktflüge von der deutschen Hauptstadt aus angeboten. Nun wird der erste am 17. September und der zweite am 1. Oktober gestrichen. Die Strecke war die defizitärste: Pro Monat wurden hier Verluste in Höhe von einer Millionen Euro verursacht.

(Foto: Reuters)
Berlin - Chicago
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Als nächstes ist die Strecke Berlin – Chicago dran. Bisher war ein Flug einmal pro Tag möglich. Das ist in Zukunft nicht mehr so: Die Strecke soll zum 30. September wegfallen. Ab dann muss Air Berlin den Flugraum anderen überlassen.

(Foto: AP)
Berlin – Los Angeles
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Ab dem 1. Oktober sind zwischen Berlin und Los Angeles bei Air Berlin keine Flüge mehr zu buchen. Eigentlich sollte diese Strecke vier Wochen später zu Beginn des Winterflugplans gestrichen werden, nun geht alles schneller. Bisher flog die Airline drei Mal pro Woche Los Angeles an.

(Foto: AP)
Berlin - San Francisco
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Genauso ergeht es der Strecke Berlin – San Francisco: Auch die Streichung dieser Strecke wurde um vier Wochen auf den 1. Oktober vorgezogen. Bisher war San Francisco für Air Berlin-Kunden vier Mal pro Woche buchbar. Der Blick auf die Golden-Gate-Bridge bleibt also anderen Flugpassagieren vorbehalten.

(Foto: Reuters)
Düsseldorf - Boston
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Von Düsseldorf aus wird nur ein Langstreckenflug gestrichen: Ab dem 1. Oktober können Air Berlin-Kunden von der NRW-Landeshauptstadt aus nicht mehr nach Boston fliegen. Bisher war das täglich möglich. Auch diese Streichung wurde um vier Woche nach vorne verlegt. Über der Skyline werden dann also keine Air Berlin-Maschinen mehr zu sehen sein.

(Foto: Reuters)
Berlin - New York
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In Berlin bleiben nur zwei Langstrecken-Ziele, die Air Berlin noch anbietet: Nicht von den Streichungen betroffen sind Flüge nach New York, die weiterhin täglich starten sollen…

(Foto: Reuters)

„Wir wollen eine Transfergesellschaft auch in NRW“, sagte Laumann. Denn der Standort Düsseldorf sei im großen Umfang mit mehr als 1000 Flugbegleiter betroffen. „Wir werden uns an der Transfergesellschaft beteiligen“, sagte Laumann. Doch Laumann fordert auch, dass sich neben Air Berlin auch die Lufthansa an der Transfergesellschaft beteiligen soll. Die Remanenzkosten, also die Sozialversicherungskosten, müssten aus der Konkursmasse kommen, sagt Laumann.

Und da die Lufthansa günstig an Teile von Air Berlin gekommen sei, müsse sich auch die größte deutsche Airline beteiligen. Bisher lehnt die Lufthansa eine Beteiligung an der Auffanggesellschaft ab. Der deutsche Marktführer übernimmt die Air-Berlin-Teile Niki und die Luftfahrtgesellschaft Walter.

Schokoherzen auf Ebay – für 2000 Euro
Ausverkauf im Internet
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Die Schokoherzen sind das bekannteste Erinnerungsstück an Air-Berlin-Flüge. Im Netz sind sie aber längst nicht einzige Produkt der Airline, das unter den Hammer kommt.

(Foto: AFP)
Kugelschreiber
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Wer sich mit Air Berlin verschriftlichen möchte, muss bei dieser Auktion mindestens sechs Euro bieten.

(Foto: Screenshot)
Stadt Land Fluss
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Für zehn Euro bekommt man nicht nur 20 Stadt-Land-Fluss-Blätter mit Air Berlin-Logo, sondern auch einen Bleistift extra.

(Foto: Screenshot)
Wasserball
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Ebenfalls noch vergleichsweise günstig zu haben: Der Air Berlin-Wasserball für gerade einmal 13 Euro.

(Foto: Screenshot)
Schlüsselband
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War auch schon mal günstiger: Das Air-Berlin-Schlüsselband für knapp 16 Euro.

(Foto: Screenshot)
Anstecknadel
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Wer es mit einer originalen Anstecknadel des Bordpersonals etwas edler mag, muss zumindest 36,50 Euro überbieten.

(Foto: Screenshot)
Teddybär
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Für knapp 40 Euro kann man einen neuen Kuschelbuddy im Air Berlin-Look dazugewinnen.

(Foto: Screenshot)

Wie stark der Steuerzahler in NRW betroffen sei, könnte Laumann noch nicht genau festlegen, er beziffert die Kosten für die Transfergesellschaft für NRW auf fünf bis sieben Millionen Euro. Es sei nur „recht und billig“, dass eine Fluggesellschaft wie Air Berlin, die ihrem Manager Millionen zusichere, sich auch beteilige. „Der Staat darf sich nicht erpressen lassen“, sagte Laumann. „Wenn man weiß, wie der Manager bezahlt wird, müssen Bund und Länder hart bleiben.“ Der Ex-Lufthansa-Chef und jetziger Berlin Vorstandschef Thomas Winkelmann hatte sich sein Spitzengehalt plus Mindestbonus per Bankbürgschaft sichern lassen.

Die Gewerkschaft Verdi pocht auf eine Auffanggesellschaft für die Mitarbeiter von Air Berlin. „Wir haben große Sorge um die Beschäftigten“, sagte eine Verdi-Sprecherin am Montag anlässlich eines Treffens mehrerer Bundesländer. Die Mitarbeiter müssten in gute, neue Arbeitsplätze vermittelt werden.

Vorteile für Beschäftigte in Transfergesellschaft
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4 Kommentare zu "NRW fordert Lufthansa-Beteiligung: Politik will Air-Berlin-Mitarbeitern mit Transfergesellschaft helfen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Diesmal war es ja eine Insolvenz in Fremdverantwortung - weder Airberlin noch der Insolvenzverwalter ziehen die Fäden - das wird durch Lufthansa erledigt.
    Ob das so ganz legal ist...???

  • Sehr geehrte Frau Edelgard Kah,

    Sie haben wirklich Recht mit Ihrem vollkommen berechtigten Einwand.

    Indes: Schlecker mit 27.000 MA wollten via Insovenzverwalter 75 Mio in die Insolvenzmasse einpflegen über eine Transfergesellschaft.

    In welchem Sumpf die Spohr Truppe da herumstapft will man nicht mehr wissen.

    mfg S Puntila

  • Sehr geehrte Frau Freund,

    in einem Konkursverfahren ist es die ureigene Aufgabe des Konkursverwalters, neben den Vermögensgegenständen auch die Interessen der Belegschaft zu sehen und akzeptable Lösungen zu suchen und zu finden. Bei Air Berlin ist er dieser Aufgabe offensichtlich nicht nachgekommen. Und ich kann mich auch nicht entsinnen, dass er von der Bundesregierung oder von gewerkschaftlicher Seite dazu ermahnt worden wäre.

    Umso seltsamer finde ich, dass dann plötzlich im nachhinein der Steuerzahler zur Kasse gebeten werden soll. Die Lufthansa macht das Geschäft ihres Lebens und für ihre soziale Verantwortung kommen dann die Müllmänner mit ihren Steuerzahlungen auf?

  • Erfreulich, dass NRW eine Beteiligung von LH an der Transfergesellschaft von AB fordert.

    LH sollte sich dabei nicht Lumpen lassen angesichts der proaktiven Beteiligung von LH an der Insolvenz von AB.

    Und falls nicht: der Spohr kann gehn, der Spohr wird seine Schuldigkeit getan haben - so oder so.

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