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Online-Boom bleibt ungebrochen Wenn der Traktor nur einen Maus-Klick entfernt ist

Dem Online-Handel scheinen kaum noch Grenzen gesetzt zu sein: Selbst der Treckerkauf im Netz ist kein Problem mehr. Der stationäre Handel muss den Wandel einleiten, denn die digitale Konkurrenz wächst rasant.
20.05.2017 - 13:07 Uhr Kommentieren
Kommt der Mähdrescher bald schon per Over-Night-Express? Quelle: dpa
Online-Handel im Wandel

Kommt der Mähdrescher bald schon per Over-Night-Express?

(Foto: dpa)

Düsseldorf Beim Siegeszug des Onlinehandels scheint kein Ende in Sicht. Immer mehr Branchen geraten in den Sog des schnellen Kaufs mit wenigen Klicks. Selbst Landmaschinen sind inzwischen im Angebot, sagt der Präsident des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH), Oliver Prothmann. Mit Lebensmitteln wird gerade eine der wichtigsten deutschen Einzelhandelsbranchen von dem Trend erfasst. Aber auch eher exotische Sparten – etwa Anbieter von Luxusartikeln wie Uhren, Schmuck oder hochwertiger Mode – können sich nicht mehr in ihren angestammten Nischen verschanzen.

Wohin die Entwicklung insgesamt gehen wird, ist derzeit noch unklar. Selbst Online-Experten wie Prothmann räumen klassischen Ladengeschäften eine realistische Überlebenschance ein: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir irgendwann 80 Prozent Onlinehandel haben.“ Er rechne nicht damit, dass auch nur ein Gleichstand zwischen dem Onlinehandel und dem stationären Handel in den nächsten Jahren erreicht werde.

Bei diesen Händlern kauft die Welt ein
Platz 92: Otto
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Die Otto Group ist auf Rang 92 der kleinste deutsche Händler in der Rangliste der 250 größten Handelsunternehmen. Im Jahr 2015 hatte der Konzern einen Einzelhandelsumsatz von 10,6 Milliarden Dollar erzielt. Die 250 Händler in der nun veröffentlichten Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte kamen zusammen auf einen Umsatz von 4,3 Billionen Dollar.

Quelle: Deloitte Global Powers of Retailing 2017

(Foto: dpa)
Platz 22: Rewe
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Auf dem 22 Rang steht Rewe mit einem Einzelhandelsumsatz von 43,6 Milliarden Dollar. Die Supermarktkette besitzt Filialen in insgesamt elf Ländern.

(Foto: dpa)
Platz 18: Edeka
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Obwohl die Supermarktkette nur in Deutschland vertreten ist, schneidet das Unternehmen besser ab als Rivale Rewe. Edeka landet im aktuellen Ranking mit einem Einzelhandelsumsatz von 52,5 Milliarden Dollar auf dem 18 Platz.

(Foto: dpa)
Platz 13: Metro AG
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Der Handelskonzern hat Filialen in 31 Ländern und erzielte im Einzelhandel einen Umsatz von 68 Milliarden Dollar. Für die Top Ten reicht das aber nicht mehr. Das deutsche Unternehmen fiel von Rang acht auf Rang 13 zurück. Schuld daran waren der Verkauf von Kaufhof und der Rückzug aus dem Großhandelsgeschäft in mehreren Ländern.

(Foto: dpa)
Platz 10: Amazon
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Obwohl die US-amerikanische Firma eigentlich ein Internetunternehmen ohne Verkaufsläden ist, schafft sie es in die Top Ten. Amazon ist mit einem Umsatz von 79,3 Milliarden Dollar die Nummer zehn der größten Einzelhändler der Welt.

(Foto: dpa)
Platz 9: Tesco
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Englands größte Supermarktkette ist der größte Verlierer in den Top Ten. Mit einem Einzelhandelsumsatz von 81 Milliarden Dollar landet sie gerade noch auf Platz 9. Im Jahr 2015 ist der Umsatz um fast 13 Prozent abgestürzt. Das Unternehmen ist in insgesamt zehn Ländern vertreten.

(Foto: AP)
Platz 8: Aldi
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Nur wenn man ihren Umsatz zusammenzählt, erreichen Aldi Süd und Aldi Norddie Top Ten der größten Einzelhändler der Welt. Doch sie schaffen ein Kunststück, das kein anderer Händler zustande bringt: Sie erwirtschaften zwei Drittel ihres geschätzten Umsatzes von 82,2 Milliarden Dollar im Ausland. In 17 Ländern sind sie aktiv.

(Foto: AFP)

Als sicher gilt jedoch ein weiterer Anstieg des Geschäfts im Netz. „Der Onlinehandel bleibt Wachstumstreiber im deutschen Einzelhandel“, glaubt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Deutschland (HDE), Stephan Tromp: „Von Wachstumsgrenzen keine Spur.“ Bereits mehr als drei von vier Verbrauchern in Deutschland (76 Prozent) kaufen gelegentlich oder auch am liebsten im Internet ein. Nur noch etwa jeder Vierte steht dem Shoppen per Mausklick nach den Ergebnissen einer Befragung des Handelsforschungsinstituts IFH eher ablehnend gegenüber.

Laut einer in Düsseldorf vorgelegten HDE-Prognose wird der Online-Anteil am gesamten deutschen Einzelhandelsumsatz von insgesamt rund 493 Milliarden Euro im laufenden Jahr auf knapp zehn Prozent weiter steigen. Mit einem erwarteten Online-Umsatz von 48,7 Milliarden Euro soll sich das Geschäft dann seit 2011 (24,4 Milliarden Euro) innerhalb von nur wenigen Jahren verdoppelt haben. Noch zur Jahrtausendwende hatte der Online-Umsatz mit lediglich 1,3 Milliarden Euro nur eine geringe Rolle gespielt.

Einkaufen ohne Kassen und Warteschlangen
Die neue Amazon-Idee
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Nie mehr Schlange stehen, sondern mit dem vollen Einkaufswagen einfach aus dem Laden laufen: Das verspricht eine neue Idee des Onlineriesen Amazon – ein Supermarkt in Seattle mit dem Namen „Amazon Go“.

(Foto: Reuters)
Sensoren erkenne die gewählten Produkte
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In Seattle im US-Bundesstaat Washington präsentierte der Konzern am Montag den Prototyp eines Supermarkts, in dem Kunden alles mitnehmen können, ohne eine Kasse zu passieren. Die in dem rund 170 Quadratmeter großen Laden eingebaute Technologie „erkennt automatisch, wenn Produkte aus den Regalen genommen werden“, erklärte das Unternehmen. Sensoren ermöglichen es dem Kunden also, die gewünschten Produkte auszusuchen und dann mit einer App über ihre Amazon-Konten abzurechnen

(Foto: Screenshot Youtube - Amazon)
Der Kassenzettel wird nachgereicht
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Nur beim Betreten des Ladens muss das Smartphone am Eingang gescannt werden. Beim Verlassen des Geschäfts werde der Einkauf dann über einen virtuellen Warenkorb abgebucht. „Wenn du mit dem Einkaufen fertig bist, kannst du das Geschäft einfach verlassen“, erklärte das Unternehmen. Anschließend werde das Amazon-Konto des Kunden mit dem entsprechenden Betrag belastet und ein Kassenzettel verschickt. Angeboten werden Grundnahrungsmittel wie Brot und Milch, Fertiggerichte und Kochboxen mit Zutaten für bestimmte Gerichte.

(Foto: Screenshot Youtube - Amazon)
Hier darf nicht jeder rein
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Allerdings darf nicht jeder in den neuen Supermarkt. Vorerst können nur Angestellte des Konzerns, der in Seattle seinen Hauptsitz hat, Amazon Go nutzen.

(Foto: Reuters)
Ab 2017 für alle Kunden geöffnet
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Anfang 2017 soll der Laden, der auch frische Menüs anbietet, dann für alle anderen Kunden geöffnet werden. Ob weitere Filialen geplant sind, war zunächst unklar.

(Foto: Reuters)
Amazon erobert die analoge Welt
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Amazon bietet in den USA und London bereits den Lebensmittel-Lieferdienst Amazon Fresh an. Dabei handelt es sich um eine für 15 Dollar pro Monat erhältliche Zusatzoption für Abonnenten des jährlich 99 Dollar kostenden Prime-Service. Zudem betreibt Amazon in Seattle seit dem vergangenen Jahr bereits einen Buchladen; weitere Standorte in anderen Städten sind angekündigt. Laut „Wall Street Journal“ will der Konzern außerdem in den nächsten Wochen testweise zwei Drive-in-Läden eröffnen, ebenfalls in Seattle.

(Foto: Reuters)
Druck für die traditionellen Kaufhausketten
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Sollte sich der Onlinekonzern dazu entscheiden, im großen Stil ins Supermarktgeschäft einzusteigen, würde dies erheblichen Druck auf traditionelle Lebensmittelhändler und Kaufhausketten wie Wal-Mart ausüben. Bislang kaufen die meisten Verbraucher die Dinge des täglichen Bedarfs bei solchen Anbietern ein.

(Foto: AFP)

Fachleute mahnen, dass sich nun angesichts des rasanten Wachstums der Netz-Konkurrenz auch der stationäre Handel wandeln müsse. Mehr Einkaufserlebnis und mehr Service – so lautet die Devise. „Bewertungssysteme finden im stationären Handel überhaupt nicht statt“, erklärt Prothmann. Und auch der Umtausch sei bei vielen Onlineanbietern mittlerweile so einfach, dass einige daraus bereits ein regelrechtes Geschäftsmodell gemacht hätten. Motto: Wer viel bestellt, schickt am Ende doch nicht alles zurück.

Mit der angekündigten Offensive des weltgrößten Onlinehändlers Amazon ist nun auch der Lebensmittelmarkt verstärkt ins Visier geraten. Dabei ist das Geschäft mit Produkten wie Reis, Obst oder Olivenöl für viele Händler interessant. Bei einer von der Unternehmensberatung Ernst & Young vorgelegten Befragung von 1400 Bundesbürgern hatten Gutverdiener überdurchschnittlich oft angegeben, Lebensmittel in Onlineshops zu bestellen. Besonders gefragt seien dabei etwa Wein und Sekt, heißt es in der vom HDE vorgelegten Untersuchung.

Immerhin rund zehn Millionen Verbraucher kaufen laut den Zahlen der Ernst-&-Young-Studie gelegentlich Lebensmittel online. Gerade einmal 1,4 Prozent der Konsumenten – oder 580.000 Verbraucher – bestellen demnach mindestens die Hälfte ihrer Lebensmittel im Netz.

Während auch Luxusartikel im Internet nach Erkenntnissen des Onlinehandels-Verbands zunehmend gefragt sind, stehen viele Händler bei dem Thema nach Erfahrungen des Internet-Juweliers Maximilian Hemmerle „immer noch auf der Bremse“. „Das Thema online ist oft das nervige Stiefkind“, meint er. Doch eine persönliche Beratung ganz ohne Call-Center-Atmosphäre sei auch im Internet-Shop möglich. „Irgendwann kommt jede Branche dran.“

  • dpa
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