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Online-Handel & E-Commerce Der Klempner aus dem Netz

Immer mehr Deutsche kaufen im Internet ein. Ein Feld des Online-Shoppens aber liegt laut einer Studie noch nahezu brach: Dienstleistungen. Doch gerade denen könnte die Zukunft im Netz gehören, meinen Experten.
25.11.2014 - 09:33 Uhr 2 Kommentare
Quelle: Getty Images
(Foto: Getty Images)

Düsseldorf Man möchte meinen, das Internet sei das Lieblingshobby der Deutschen. Mehr als 55 Millionen Bundesbürger surfen regelmäßig im Netz. Das sind knapp 80 Prozent der Bevölkerung. Diese Zahl haben ARD und ZDF in diesem Jahr in einer gemeinsamen Studie gemessen.

Angesichts des hohen Online-Zuspruchs sagen Experten seit geraumer Zeit voraus, dass die Menschen hierzulande ihr Konsum- und Kaufverhalten zunehmend ins Netz verlagern werden. In einigen Bereichen ist das bereits der Fall. Flüge, Bahnfahrten, Hotelübernachtungen – all das wird heutzutage schon oftmals Internet gebucht. Der Hightech-Anbieter Bitcom hat gemessen, dass zwei von drei Internetnutzern über 14 Jahre (63 Prozent) ihre Reisen online buchen. Das sind insgesamt 34 Millionen Deutsche.

In einer anderen Sparte aber liegt E-Commerce noch weitestgehend brach. Das Marktforschungsunternehmen Konzept & Markt kommt in einer aktuellen Studie zu dem Ergebnis, dass der Kauf von Dienstleistungen im Netz, wie etwa handwerkliche Tätigkeiten oder Reinigungsarbeiten, für Verbraucher so gut wie keine Rolle spielt.

In der repräsentativen Umfrage unter mehr als 8.000 Online-Käufern gaben 85 Prozent der Befragten an, noch nie Gebrauch von solchen Angeboten gemacht zu haben. „Das Wissen über Online-Dienstleistungen ist sehr gering ausgeprägt. Das ist ein völlig unterentwickelter Markt“, sagt Studienleiter Ottmar Franzen. Das Oberthema der Studie war die Erforschung des Shoppingverhaltens von Internet-Nutzern.

Als Online-Dienstleistungen haben die Marktforscher jene Angebote definiert, „die von Personen durchgeführt werden und nicht maschinell ersetzbar sind“, erläutert Franzen. Als Beispiele werden Handwerker-Arbeiten, Reinigungsservices, Landschaftspflege, Pflegedienste und Kinderbetreuung genannt. Eine sehr eng gefasste Gruppe, die zudem von stark lokalbezogenen Angeboten lebt.

Ein Ehepaar aus Düsseldorf, das sein Eigenheim sanieren will, wird keine Handwerker aus München ordern. Es sucht im Umfeld nach Angeboten. Und Familien, die auf häusliche Pflege angewiesen sind, benötigen Service aus nächster Nähe.   

Genau an diesem Punkt stoßen die meisten Online-Dienstleistungen an ihre Grenzen. „Es gelingt nicht, Suchende und Anbieter zusammen zu bringen“, sagt Mario Fischer, Direktor des tms Instituts für Technik & Marktstrategien in Nürnberg. „Verbraucher finden viel zu wenige Angebote.“

Wie E-Commerce richtig funktioniert
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2 Kommentare zu "Online-Handel & E-Commerce: Der Klempner aus dem Netz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Herr Fischer in Ihrem Artikel: „Es gelingt nicht, Suchende und Anbieter zusammen zu bringen“
    Das ist richtig, auch wenn es schon einige Versuche dazu gab und gibt – man denke an MyHammer oder diverse Online-Branchenbücher. Nur suchen die wenigsten Kunden den billigsten Anbieter und auch die regionale Nähe spielt nur selten die entscheidende Rolle.
    Vielmehr werden passende Dienstleister gesucht, Anbieter die nachweislich in der Lage sind die persönlichen Ansprüche an die zu erbringende Leistung zu erfüllen. Bei den meisten Dienstleistungen geht also um deutlich mehr Kriterien als Preis und regionale Nähe. Dies ist zumindest eine Möglichkeit warum Suchende und Anbieter bisher nur selten im Web zusammenfinden.

    Einen branchenübergreifenden Ansatz hierzu verfolgt done.by – eine Onlineplattform die derzeit in der geschlossenen Beta testet. Hier werden künftig Dienstleister auf Basis nachgewiesener Projekt-Referenzen nach einer Vielzahl branchenspezifischer Kriterien filterbar. Im Umkehrschluss werden Dienstleister von potentiellen Kunden als passender Partner gefunden…

  • Trotz Online: Wenn wir alle wollen, daß die Innenstädte und Vorstadtzentren nicht veröden, müssen wir bewußt den lokalen Handel vor Ort stärken. Das geht nur durch konkretes Kaufverhalten.

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