Parfümeriekette Douglas holt Ex-Hugo-Boss-Chef in die Geschäftsführung – Börsengang wird wahrscheinlicher

Der ehemalige Chef von Hugo Boss wird zum 1. Mai neuer Finanzchef der Parfümeriekette Douglas.
Düsseldorf Mit einem erneuten Umbau der Geschäftsführung gelingt Douglas ein überraschender Coup: Der ehemalige Chef von Hugo Boss, Mark Langer, wird neuer Finanzchef der Parfümeriekette. Er wird den Job bereits am 1. Mai antreten.
Der Zeitpunkt des Wechsels überrascht auf den ersten Blick. Der bisherige Finanzchef Matthias Born hatte gerade erst im Auftrag des Eigentümers, des Private-Equity-Fonds CVC, eine umfassende Refinanzierung des Unternehmens erfolgreich abgeschlossen. Born, der vor zwei Jahren zu Douglas gekommen war, wolle sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
In einem Brief an die Mitarbeiter, der dem Handelsblatt vorliegt, schreibt Douglas-Chefin Tina Müller, Langer sei ein sehr versierter Finanzchef, der gemeinsam mit dem Managementteam seinen Teil dazu beitragen werde die Strategie des Unternehmens weiter voranzutreiben. Sie freue sich sehr auf die Zusammenarbeit.
Langer hatte 18 Jahre für das börsennotierte Modeunternehmen Hugo Boss gearbeitet, war dort 2010 Finanzchef und 2016 Vorstandschef geworden. Im vergangenen Jahr gab er dort seinen Job auf, nachdem das Unternehmen infolge der Coronakrise stark unter Druck geraten war.
Dass CVC Langer als neuen Finanzchef zu Douglas holt, ist ein weiterer deutlicher Hinweis darauf, dass das Unternehmen in absehbarer Zeit an die Börse geführt werden soll, heißt es in Unternehmenskreisen. Damit sei aber wohl nicht mehr dieses Jahr, sondern eher im kommenden Jahr zu rechnen.
Zeichen stehen auf Börsengang
In die gleiche Richtung deuten auch Äußerungen von Douglas-Aufsichtsratschef Henning Kreke. Langer sei die richtige CFO-Persönlichkeit für die nächste Entwicklungsphase von Douglas. „Er hat eine herausragende Kapitalmarkterfahrung, ist bestens vernetzt und erfahren im Umgang mit internationalen Investoren“, betont Kreke, dessen Familie auch Minderheitseigentümerin von Douglas ist.
Langer hat auch Erfahrung in der Konsumgüterindustrie gesammelt. So hat er nach seinem Karrierestart bei der Unternehmensberatung McKinsey für den Konsumgüterhersteller Procter & Gamble gearbeitet.
CVC hatte 2015 die Mehrheit an Douglas übernommen und plant schon seit Längerem den Ausstieg über einen Börsengang. Doch die schwierige Geschäftslage infolge der Coronakrise hat diese Pläne gebremst. Nun soll die massive Digitalisierung des Unternehmens unter Chefin Tina Müller eine passende Börsenstory liefern.
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