Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Philipp Schrempp und Tobias Schüle Foodspring-Gründer steigen aus – Neuer Chef kommt von Red Bull

Die beiden Gründer verlassen Foodspring eineinhalb Jahre nach der Übernahme durch Mars. Der künftige Chef stammt eigentlich aus dem Musikgeschäft.
11.03.2021 - 10:30 Uhr Kommentieren
Die beiden Foodspring-Gründer verlassen das Unternehmen. Quelle: Foodspring
Philipp Schrempp und Tobias Schüle

Die beiden Foodspring-Gründer verlassen das Unternehmen.

(Foto: Foodspring)

Hamburg, Düsseldorf Nur eineinhalb Jahre nach der Übernahme des Sportnahrungs-Start-ups Foodspring durch den Nahrungsmittelkonzern Mars verlassen die beiden Gründer Philipp Schrempp und Tobias Schüle das Berliner Unternehmen. Nachfolger wird der ehemalige Chef der Red-Bull-Mediensparte Gerrit Meier.

Den Wechsel an der Spitze teilte das Unternehmen seinen Mitarbeitern am Donnerstagvormittag mit. Der international erfahrene Meier soll das weltweite Wachstum vorantreiben.

Die Entscheidung über den neuen Chef sei zwischen Foodspring und dem Eigner Mars gemeinsam getroffen worden, betonten die beiden Gründer. Gerrit Meier stammt eigentlich aus dem Musikgeschäft. Er startete seine Karriere bei den Plattenfirmen Bertelsmann und EMI in New York und kümmerte sich später um Markenkooperationen bei Spotify.

Bis vor einem Jahr versuchte er sich daran, bei Red Bull Mediahouse einen globalen Fernsehsender aufzubauen. Mit Meiers Abgang hat der Getränkekonzern seine Medien-Ambitionen deutlich zurückgesteckt.

Er komme zu Foodspring als Teil „des nächsten Kapitels“ des Unternehmens, erklärte Meier in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Er wolle das globale Wachstum vorantreiben. Ziel sei es, weitere Märkte zu erschließen und neue Produkte zu entwickeln. Dazu sollen digitale Plattformen wie eine neue App beitragen.

Mars-Chef Grant Reid hat große Pläne mit seiner vor wenigen Jahren neu gegründeten Einheit „Edge“. Sie soll dem Schokoriegel-Konzern dabei helfen, Zukunftstrends zu erschließen. Der Einstieg des US-amerikanischen Familienunternehmens bei Foodspring deckt dabei das Feld personalisierte Ernährung ab. Foodspring verkauft vor allem über seinen eigenen Onlineshop Fitnessnahrung wie Riegel und Shakes für verschiedene Bedürfnisse von Muskelaufbau bis Abnehmen.

Für die globalen Ambitionen muss Foodspring allerdings deutlich wachsen: Vor der Übernahme kamen die Berliner laut Bundesanzeiger auf rund 54 Millionen Euro Umsatz und deutliche operative Verluste. Zu Reids 2019 ausgerufenem Ziel, den Konzernumsatz innerhalb von zehn Jahren auf 70 Milliarden Dollar verdoppeln zu wollen, trägt Foodspring bislang also wenig bei.

Gründer wollten ursprünglich bleiben

Nach dem Einstieg von Mars als Mehrheitseigner hatten Schrempp und Schüle im Gespräch mit dem Handelsblatt noch betont, in Berlin werde sich dadurch wenig ändern. Beide wollten ihre Marke selbst weiterführen.

Daraus wird nun nichts. „Nach mehr als acht Jahren unermüdlichem Einsatz, in denen wir unsere Vision für Foodspring verwirklicht haben, werden wir beide erst einmal eine Auszeit nehmen“, teilten sie auf Anfrage mit. Anschließend wollten sie als Mentoren oder Angel-Investoren junge Gründer unterstützen. Einen Monat lang arbeiten sie zudem Meier ein und bleiben bis zum Jahresende als Berater an Bord.

Konzernen gelingt es nach der Übernahme von größeren Start-ups selten, die Gründer längere Jahre zu binden – auch wenn die Absicht beim Kauf oft besteht. Zuletzt etwa verließen die Gründer des schnellen Lieferdienstes Liefery den Logistiker Hermes, der drei Jahre zuvor eingestiegen war.

Oft unterscheiden sich die Kulturen zwischen Konzernen und Start-ups zu stark. Mars hat eine besonders ausgeprägte eigene Kultur: Die Inhaberfamilie Mars ist stark im 1911 gegründeten Unternehmen engagiert, was für US-Verhältnisse ungewöhnlich ist. Schon lange bevor Kulturwandel in anderen Konzernen ein großes Thema wurde, hatte Mars bereits eine eigene Agenda entwickelt – die „Five Principles“: Qualität, Verantwortung, Gegenseitigkeit, Effizienz und Freiheit.

Mit so viel Tradition können Schrempp und Schüle offenbar nicht so viel anfangen: „Für uns als Gründer schlägt das Herz für Innovation und Schaffung von Disruption. Daher wollen wir uns einer neuen Herausforderung widmen“, erklärten sie.

Mehr: Nach der Übernahme durch Mars steht Foodspring vor einer ungewissen Zukunft

Startseite
Mehr zu: Philipp Schrempp und Tobias Schüle - Foodspring-Gründer steigen aus – Neuer Chef kommt von Red Bull
0 Kommentare zu "Philipp Schrempp und Tobias Schüle: Foodspring-Gründer steigen aus – Neuer Chef kommt von Red Bull"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%