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Promi-Produkte beim Discounter Heidi Klum macht Lidl zum Laufsteg

Lidl springt auf den Zug der Promis im Discounter auf und startet heute den Verkauf der Fashion-Kollektion „Esmara by Heidi Klum: Heidi & the City“. Was Lidl die teure Zusammenarbeit mit dem Supermodel bringt.
18.09.2017 - 10:52 Uhr Kommentieren
Modeln für Lidl: Promis als Werbegesicht zu engagieren, liegt bei Discountern im Trend. Quelle: obs
Heidi Klum

Modeln für Lidl: Promis als Werbegesicht zu engagieren, liegt bei Discountern im Trend.

(Foto: obs)

Düsseldorf Ein königsblauer Pullover, dazu ein Bleistiftrock in Leopardenoptik und ein schickes Umhängetäschchen: Die neue, rund 80-teilige Kollektion, die Heidi Klum für Lidl höchstpersönlich designt hat,  liegt seit heute Morgen in allen 28 Lidl-Ländern auf den Aktionstischen jeder einzelnen Filiale.

In ausgewählten Großstädten wie Hamburg oder Berlin hat der Discounter sogar Umkleiden und lebensgroße Klum-Pappaufsteller aufgestellt – für ein richtiges Shoppingerlebnis. Lidl ist nicht der erste Discounter, der auf Promis setzt: Erst letzte Woche brachte Konkurrent Aldi Süd seine Kollektion mit Sängerin Anastacia raus. Aber wofür brauchen Lebensmittel-Discounter die Unterstützung der Stars?

Im Fall Lidl gibt es wohl gleich mehrere Beweggründe. Einer davon dürfte der geplante Präsenzausbau in den USA sein, wo der Discounter bisher weitestgehend unbekannt ist: „Die Kollektion ,Heidi & the City‘ ist eine Hommage an New York“, heißt es auf der Unternehmens-Website. Heidi Klum lebt und arbeitet seit knapp 20 Jahren in den USA und ist dort ein gefeierter Megastar – also eine Top-Unterstützung für Lidl, um ein gutes Image aufzubauen. Sie hatte die Kollektion Anfang September höchstpersönlich auf der New York Fashion Week präsentiert.

Das sind die Discounter der Zukunft
Lidl mit neuem Filialkonzept
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In Verona in Norditalien betreibt Lidl zwei Filialen, die zum Vorbild für neue Märkte auch in Deutschland werden sollen. Lidl-Chef Sven Seidel betonte im Handelsblatt-Interview, dass das Unternehmen sehr viel von den Erfahrungen im Ausland lernen kann: „Die Innovation kommt daher, dass sich die Zentrale mit den Ländern reibt und die Essenz dessen, was an neuen Erfahrungen gesammelt wird, für das gesamte Unternehmen nutzbar macht.“

(Foto: Lidl)
Der Eingang
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Allein schon auf der Fläche des großzügigen Eingangsbereichs der italienischen Pilot-Märkte hätte man früher fast einen gesamten Discounter gebaut.

(Foto: Lidl)
Der Verkaufsraum
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Breite Gänge, der Verzicht auf die abgehängte Decke, warme Farbtöne: In der Filiale will Lidl den Kunden künftig ein „großzügiges Raumgefühl“ geben. Das ist in deutschen Märkten meist noch anders. „Wenn Sie sich so manche Filialen älteren Baujahrs anschauen, dann ist vielerorts schon alles sehr kleinteilig“, räumt auch Lidl-Chef Seidel ein.

(Foto: Lidl)
Die Präsentation
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Auch bei der Präsentation der Waren erinnert nicht mehr viel an alte Zeiten, wo Artikel in Kartons auf Paletten standen. Die Kunden erwarten bald noch mehr Markenartikel und hochwertige Frischwaren. Trotzdem wird die Zahl der Artikel auch in Zukunft deutlich unter der der Supermärkte liegen.

(Foto: Lidl)
Die Backstationen
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Noch mehr Wert wird künftig auf frische Backwaren gelegt. Nur die Bedientheken wird man auch in Zukunft in einem Lidl vergeblich suchen. In irgendeiner Form muss sich Discount ja noch vom Supermarkt unterscheiden.

(Foto: Lidl)
Die Kunden-WC
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Eine überraschende Neuerung: Bei Neu- und größeren Umbauten will Lidl bald auch in deutschen Märkten Toiletten für Kunden anbieten.

(Foto: Lidl)
Die Wickeltische
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Erleichterung für junge Mütter und Väter: Sogar einen Wickeltisch für die jüngsten Kunden soll es in Zukunft im Discounter geben.

(Foto: Lidl)

Und genau dort müssen die massentauglichen High-Fashion-Stücke auch besonders punkten. Seit Juni dieses Jahres hat Lidl 30 Filialen in Virginia, North Carolina, South Carolina und Georgia hochgezogen. Bis Mitte 2018 sind dutzende weitere Märkte an der Ostküste geplant.

Obwohl die Filialen jenseits des großen Teichs groß und modern sind, über frische Backwaren und eine Weinauswahl verfügen, sind sie auch dort Discounter: eine reduzierte Auswahl an Lebensmitteln, die in Kartons in den Regalen stehen, wenig Service und natürlich niedrige Preise. Letzteres gilt auch für die Heidi-Klum-Designerstücke, die gegen 8 bis 30 Dollar erhältlich sind. In Deutschland kosten sie 8 bis 30 Euro, eine Lederjacke gibt es für 60 Euro.

So günstig die Produkte auch sein mögen – für den Deal mit Heidi Klum wird Lidl relativ tief in die Tasche gegriffen haben. Stammkunden, die den Discounter gerade wegen ihrer günstigen Preise regelmäßig besuchen, dürften irritiert sein – passen die großen Werbekampagnen der letzten Monate und die Zusammenarbeit mit Promis doch eigentlich nicht ins Geschäftsmodell von Lebensmittel-Discountern. Jan Bock, Einkaufsleiter Lidl Deutschland, sieht das anders: „Durch die Zusammenarbeit mit Heidi Klum und die daraus entstandene Kollektion zeigt Lidl, dass das Unternehmen immer wieder neue Wege geht und dennoch seinem Grundsatz ,Gute Qualität zu attraktiven Preisen‘ treu bleibt.“

Lidl-Kunden müssen sich also nicht darum sorgen, dass sich die Klum-Kooperation auf die Preise des Standard-Sortiments niederschlagen. Vielmehr geht es dem Unternehmen darum, ein langfristiges Wachstum zu sichern: „Mit der Kollektion hoffen wir natürlich, auch neue Kunden und Fashionliebhaber für unsere Modekollektionen und Lidl zu gewinnen“, sagt Bock. Mit dem Bau weiterer Filialen haben Lidl und auch Aldi in Deutschland wenig Wachstumsaussichten, zu hoch ist hier bereits die Dichte an Märkten.

Warum es ausgerechnet das Topmodel wurde, das für Lidl wirbt, erklärt der Einkaufsleiter: „Heidi Klum ist eine selbstbewusste, dynamische Unternehmerin, die unsere Markenwerte ideal stützt und optimal ergänzt.“ Sie verkörpere Lebensfreude, sei inspirierend und passe mit ihrer natürlich Art ideal zu Lidl und seinen Kundinnen, so Bock. Und Klum kennt sich aus mit Mode. Ein Bereich, der für Lidl, das seit 2008 Kleidung verkauft, immer wichtiger wird.

Diese Händler machen Deutschland satt
Platz 10: Globus
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Die Supermarktkette aus dem Saarland entwickelte bereits 1966 ein Konzept, das einem modernen Supermarkt ähnelt. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 18.500 Mitarbeiter in 46 SB-Warenhäusern. Im Jahr 2015 erreichte die Globus-Gruppe einen Umsatz von 4,82 Milliarden Euro.

Quelle: TradeDimensions

(Foto: Imago)
Platz 9: Rossmann
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Die Drogeriekette kann den Umsatz mit Lebensmitteln im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Waren es 2014 noch 5,41 Milliarden Euro, machte Rossmann im vergangenen Jahr 5,75 Milliarden Euro Umsatz. Die Drogeriekette von Dirk Roßmann verkauft vor allem Bio-Lebensmittel und Wein.

(Foto: dapd)
Platz 8 : dm
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Der erste dm-Markt eröffnete 1973 in Karlsruhe. Heute ist dm in zwölf europäischen Ländern mit über 3.200 Marken präsent. Mit 7,03 Milliarden Euro Umsatz dürfte der Drogeriekonzern durchaus zufrieden auf das vergangene Jahr zurückblicken.

(Foto: dpa)
Platz 7: Tengelmann
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2015 gehörte die Handelskette aus Mühlheim an der Ruhr noch zu den größten Lebensmittelhändlern der Republik mit einem Umsatz von 7,7 Milliarden Euro im Jahr 2015. Im März 2016 wurde allerdings die Übernahme durch den Konkurrenten Edeka von Wirtschaftsminister Gabriel genehmigt.

(Foto: ap)
Platz 6: Lekkerland
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Der Handelsriese mit Sitz in Frechen beliefert vor allem die Shops von Tankstellen und kleine Büdchen. Das Geschäft mit dem Spontan- und Spätkauf katapultiert Lekkerland unter die größten Händler mit einem Umsatz von 9,08 Milliarden Euro.

Platz 5: Metro-Gruppe
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Zum Dax-Konzern gehört mit Metro Cash&Carry nicht nur der führende Lebensmittel-Großhändler, sondern auch die real-Supermärkte. Damit nehmen die Düsseldorfer unter Deutschlands Lebensmittelhändlern eine führende Position ein. Dennoch büßte die Gruppe im Vergleich zu 2014 mehr als drei Milliarden Euro ein und brachte es im vergangenen Jahr auf einen Umsatz in Höhe von 26,13 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür ist der Verkauf der Warenhaussparte Galeria Kaufhof.

(Foto: dpa)
Platz 4: Aldi
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Beim Lebensmittelabsatz landet der Discounter auch in diesem Jahr nicht auf dem Treppchen – überholt aber Metro und landet auf Platz vier. Der Umsatz stieg 2015 auf 27,8 Milliarden Euro. Aldi Nord und Aldi Süd legten gemeinsam um 1,5 Prozent zu.

(Foto: dpa)

Laut einem Ranking der Textilwirtschaft von 2016 zählt Lidl mit seinem Angebot zu einem der führenden Textileinzelhändler im Modemarkt. Die sich daraus ergebenden Chancen möchte das Unternehmen nutzen: „Auch wenn Lidl kein klassischer Fashion-Retailer ist, möchten wir unseren Mode‐Bereich ausbauen, um unseren Kunden mehr Vielfalt und modische Trends zu liefern, sodass der Einkauf bei Lidl zu einem Rundum-Erlebnis wird.“ Die Kooperation mit Heidi Klum ist Teil dieser neuen Mode-Offensive von Lidl, „um die Textilsparte auf die nächste Ebene zu heben und Fashion statt nur ‚Textil‘ zu bieten.“

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