Quartalszahlen Deutsche Post hebt nach Gewinnsprung die Prognose

Die Deutsche Post hat im ersten Quartal 2021 einen Gewinnsprung verzeichnet.
Düsseldorf Die Deutsche Post setzt ihren Höhenflug nach den Rekordergebnissen des vergangenen Jahres fort. Wie der Bonner Dax-Konzern am Freitagnachmittag mitteilte, verdreifachte sich in den ersten drei Monaten 2021 der Ertrag vor Steuern und Zinsen (Ebit) gegenüber dem Vorjahrsquartal. Insgesamt kamen 1,9 Milliarden Euro zusammen, nach vergleichsweise geringen 592 Millionen Euro im ersten Quartal 2020.
„Der Start in das neue Geschäftsjahr war so dynamisch wie noch nie“, kommentierte Vorstandschef Frank Appel das Ergebnis. „Das zeigt, dass wir unser Geschäft erfolgreich auf die richtigen Wachstumstreiber ausgerichtet haben.“
Gleichzeitig hob Appel den erst am 9. März veröffentlichten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr an. Das Konzern-Ebit für 2021 werde nun „deutlich“ über der zuletzt verkündeten Marke von 5,6 Milliarden Euro liegen. Beim freien Cashflow erwarte man ebenfalls „deutlich“ mehr als die zunächst prognostizierten 2,3 Milliarden Euro.
Wie der Bonner Logistikkonzern berichtet, blieb das an Privathaushalte zugestellte Paketvolumen in den ersten drei Monaten des Jahres unverändert hoch. Zudem zogen die Sendungsmengen an gewerbliche Empfänger, die im vergangenen Jahr stagnierten, wieder an.
Auch die Frachtsparte erholte sich. „Ein Jahr nach Beginn der Pandemie sehen wir eine deutliche Stabilisierung im Welthandel mit steigenden Luft- und Seefrachtvolumen“, sagte Appel. Der Betriebsgewinn der Sparte Global Forwarding/Freight, der 2020 unter einem um ein Zehntel eingebrochenen Transportvolumen gelitten hatte, verdreifachte sich im ersten Quartal auf 215 Millionen Euro. Auch die Lagerei-Sparte, deren Ergebnis im ersten Pandemie-Jahr wegen zeitweiser Betriebsschließungen unter Druck geraten war, stieg um rund 50 Prozent auf 165 Millionen Euro.
Die ohnehin stark wachsende Express-Sparte verdreifachte ihr Quartals-Ebit nahezu auf 955 Millionen Euro, im Post- und Paketgeschäft ging es von 334 auf 555 Millionen Euro nach oben. Auch das ausländische Paketgeschäft, das unter dem Namen E-Commerce Solutions geführt wird, glänzte mit einem Betriebsgewinn von 115 Millionen Euro. Die noch junge Konzerntochter hatte im Vorjahresquartal gerade einmal sechs Millionen Euro verdient.
Die positive Geschäftsentwicklung führt außerdem zu einer starken Cashflow-Entwicklung. So kam in den ersten drei Monaten 2021 rund eine Milliarde Euro an freiem Cashflow zusammen, während der Wert zwölf Monate zuvor noch bei minus 409 Millionen Euro gelegen hatte.
Die genauen Zahlen sollen zwar erst am 5. Mai 2021 veröffentlicht werden, die Aktie legte jedoch schon jetzt um rund zwei Prozent zu und markierte ein Allzeithoch von knapp 48 Euro.
Erst am Donnerstag hatten die Analysten von Goldman Sachs die Papiere zum Kauf empfohlen und ein Kursziel von 56 Euro gesetzt. Für 2021 rechnet Goldman-Experte Patrick Creuset mit einem Ebit der Deutschen Post in Höhe von sechs Milliarden Euro.
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