Quartalszahlen Online-Shopping-Boom beschert Ebay starke Zuwächse in Coronakrise

Die Online-Handelsplattform kann von der Coronakrise zum 25. Geburtstag des Unternehmens profitieren - ein Überblick.
San Jose Bei der Online-Handelsplattform Ebay brummt während der Corona-Pandemie das Geschäft. Im zweiten Quartal legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 18 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) zu, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Das gesamte abgewickelte Verkaufsvolumen der Plattform kletterte um 26 Prozent auf 27,1 Milliarden Dollar.
Weil im Kampf gegen das Coronavirus Geschäfte geschlossen wurden, kauften viele Verbraucher stattdessen im Internet ein. Acht Millionen neue Kunden seien in den drei Monaten bis Ende Juni hinzugekommen, verkündete Ebay-Chef Jamie Iannone. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 740 Millionen Dollar (632 Mio Euro), das waren 85 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit Kursgewinnen, drehte dann jedoch ins Minus, obwohl die Zahlen deutlich über den Prognosen lagen.
Das US-Auktionshaus blickt nach den guten Quartalszahlen auch optimistischer auf das Gesamtjahr. Das Unternehmen hob seine Prognose an und rechnet nun mit einem Nettoumsatz im Gesamtjahr zwischen 10,56 und 10,75 Milliarden Dollar. Das entspreche einem Wachstum von zwölf bis 14 Prozent. Auch im dritten Quartal dürfte es besser laufen als von Analysten erwartet werde.
Erst vergangene Woche hatte Ebay unter dem Druck der aktivistischen Investoren Elliott Management und Starboard Value seine Kleinanzeigensparte an die norwegische Adevinta für 9,2 Milliarden Dollar verkauft.
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Gewinneinbrüche bei Visa und Starbucks
Der Kreditkarten-Gigant Visa musste hingegen im jüngsten Geschäftsquartal deutliche Abstriche aufgrund der Corona-Pandemie mache. Der Nettogewinn brach in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro) ein, wie Visa am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Umsatz ging um 17 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar zurück.
Visa verdient wie die Konkurrenten Mastercard und American Express an Gebühren, die bei Kartenzahlungen anfallen, und bekommt sinkende Ausgabebereitschaft während Wirtschaftskrisen deshalb deutlich zu spüren. Bei Anlegern kamen die Quartalszahlen nicht gut an, die Aktie verbuchte nachbörslich zunächst Kursverluste. Der Gewinn übertraf zwar die Markterwartungen, aber beim Umsatz lag Visa etwas drunter.
Auch die weltgrößte Café-Kette Starbucks geriet wegen hoher Belastungen durch die Corona-Pandemie in die roten Zahlen. In den drei Monaten bis Ende Juni sorgten Filialschließungen und Verkaufseinbußen für einen Nettoverlust von 678 Millionen Dollar (578 Mio Euro), wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse sanken um 38 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar, der flächenbereinigte Umsatz ging weltweit um 40 Prozent zurück.
Trotz der starken Abstriche schlug sich Starbucks noch erheblich besser als von Analysten erwartet. Zudem betonte Vorstandschef Kevin Johnson, dass sich das Geschäft kontinuierlich erhole und die meisten Filialen rund um den Globus inzwischen wieder geöffnet seien. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursgewinnen. Das Unternehmen hatte Investoren bereits im Juni vor milliardenschweren Sonderbelastungen in der Coronakrise gewarnt.
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