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Reisebranche Hoffnung durch Impfungen und Öffnungen: Tourismus-Aktien im Aufwind

Die Reisebranche macht sich Hoffnungen auf eine wirtschaftliche und virologische Erholung im Sommer. Die Tui prescht vor – auch Lufthansa profitiert.
26.04.2021 - 20:13 Uhr Kommentieren
Der Reisekonzern Tui hat sein Angebot für die kommenden Wochen deutlich ausgebaut, in der Hoffnung auf einen raschen Fortschritt bei den Covid-Impfungen. Quelle: imagoArnulfHettrich
Jet der Ferienfluggesellschaft Tuifly

Der Reisekonzern Tui hat sein Angebot für die kommenden Wochen deutlich ausgebaut, in der Hoffnung auf einen raschen Fortschritt bei den Covid-Impfungen.

(Foto: imagoArnulfHettrich)

Frankfurt Die fortschreitende Impfkampagne in der EU und sinkende Infektionszahlen in klassischen Reiseländern machen der von der Pandemie gebeutelten Reisebranche vorsichtige Hoffnung auf Erholung. Am Montag preschte der Touristikkonzern Tui bereits mit einem deutlich ausgebauten Programm vor.

Ab dem 1. Mai will das Unternehmen nach den guten Erfahrungen mit Mallorca an Ostern auch die Balearen-Inseln Ibiza und Formentera ansteuern. Am 5. Mai sollen Flüge ins portugiesische Faro abheben. Für Mitte Mai stehen griechische Ziele wie Kreta, Rhodos, Kos, Korfu und der westliche Peloponnes im Programm. Der Aktienkurs des Konzerns legte bis Montagnachmittag um mehr als fünf Prozent zu.

Der vorsichtige Optimismus beruht einerseits auf den in Europa und auch in Deutschland erkennbaren Fortschritten bei den Impfungen. Die Zahl der gelieferten Impfdosen wird im zweiten Quartal deutlich steigen. Die Hausärzte werden intensiver in die Kampagne eingebunden. Und bis Anfang Juni soll die Impfreihenfolge aufgehoben werden. Damit könnte sich jeder impfen lassen – auch Reisewillige.

Zum Zweiten zeichnet sich ab, dass zusehends Staaten ihre Grenzen sukzessive öffnen. Griechenland hat bereits die Quarantänepflicht für Urlauber aus EU-Ländern gestrichen. Das gilt für Touristen, die eine vollständige Impfung nachweisen können, alternativ einen negativen PCR-Test.

Auch Portugal lässt Touristen ohne einwöchige Isolation ins Land, wenn sie einen negativen Test vorweisen können. In vielen Regionen dürfen dort aufgrund niedriger Infektionszahlen seit Kurzem auch Restaurants und Konzerthäuser wieder öffnen. Ähnlich ist die Situation in Belgien, wo jetzt wieder Reisende ins Land gelassen werden, die aus privaten Gründen kommen.

Restaurants dürfen hier zumindest im Außenbereich öffnen. Zudem soll es in Italien und Frankreich Lockerungen geben. Die Reisebranche, allen voran die Tui, nimmt das begierig auf.

Tui baut ihr Angebot deutlich aus

„Der Osterurlaub auf Mallorca hat gezeigt, dass Pauschalreisen keinen Einfluss auf das Pandemiegeschehen haben. Die Inzidenz auf Mallorca ist auf dem gleichen niedrigen Niveau wie vor den ersten Anreisen, die Hygienekonzepte funktionieren“, begründete Marek Andryszak, der Chef von Tui Deutschland, den Ausbau des Angebots. Reisende würden sich vorbildlich verhalten, das habe sich über Ostern auf der spanischen Insel gezeigt.

„Mit der angekündigten Impfung für jeden ab Juni, dem priorisierten Impfen der Tourismusangestellten in den Urlaubsorten und dem digitalen grünen Corona-Nachweis ist der Grundstein für eine gute Urlaubssaison gelegt“, zeigte sich Andryszak zuversichtlich.

Der wegen der Pandemie angeschlagene Konzern musste mehrfach Staatshilfe in Anspruch nehmen. Auch, weil die zweite und dritte Viruswelle eine Anpassung der Pläne für den Neustart erfordert haben. Über Ostern hatte die Öffnung von Mallorca für einen kurzfristigen Nachfrageschub gesorgt, der aber recht bald wieder nachgelassen hatte.

Dennoch hatte sich Tui-Chef Friedrich Joussen bereits vor einigen Tagen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa zuversichtlich für den Sommer gezeigt: „Ich weiß nicht, was die Politik in den nächsten Wochen entscheidet. Was ich aber sehe, sind einige gute Signale und Entwicklungen – in Heimat- wie Zielländern der Kunden.“

Die Reisebranche glaubt, dass Urlaub wieder möglich ist, und verweist auf die positiven Erfahrungen, die über Ostern auf der Baleareninsel gemacht wurden. Quelle: dpa
Lockerungen auf Mallorca

Die Reisebranche glaubt, dass Urlaub wieder möglich ist, und verweist auf die positiven Erfahrungen, die über Ostern auf der Baleareninsel gemacht wurden.

(Foto: dpa)

Nach Angaben von Tui-Deutschlandchef Andryszak sind an vielen Urlaubsorten die Vorbereitungen mittlerweile so weit gediehen, dass sicherer Urlaub möglich werde. „Wir stehen in engem Austausch mit den Hoteliers und den Regierungen in den Destinationen, die sich intensiv auf die Ankunft der Gäste vorbereitet haben“, sagte er Die Hygienestandards in den Hotels seien hoch, die erforderlichen Tests vor der Rückreise seien sichergestellt.

Neue Hoffnung gibt es zudem beim Transatlantikverkehr. So sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Interview mit der „New York Times“, dass die Europäische Union bald ihre Grenzen für geimpfte US-Touristen öffnen werde: „Eines ist klar: Alle 27 Mitgliedstaaten werden ausnahmslos alle anerkennen, die mit Vakzinen geimpft wurden, die von der EU-Arzneimittelbehörde Ema genehmigt wurden.“

In den USA sollen bis Juni bis zu 70 Prozent der Erwachsenen geimpft sein. In der Luftfahrtbranche wird erwartet, dass bei einem entsprechenden Impfnachweis auch die USA in absehbarer Zeit ihre Grenzen wieder öffnen werden. Davon dürfte nicht zuletzt Lufthansa profitieren, die etwa am Heimatflughafen Frankfurt stark von den Verbindungen nach Nordamerika abhängt. Auch der Aktienkurs des ehemaligen Dax-Konzerns legte deutlich um bis zu drei Prozent zu.

Um die neue Hoffnung nicht sofort wieder im Keim zu ersticken, mahnt die Branche allerdings die deutsche Politik, nun ihrerseits beim Thema Freiheiten für Geimpfte nicht hinter den Rest der Welt zurückzufallen. „Es ist richtig und notwendig, dass auch im Bereich Reisen Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden sollen“, sagte Matthias von Randow, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), am Montag.

Für immunisierte Einreisende aus Risikoländern und aus Hochinzidenzgebieten solle die Quarantäne wie vorgeschlagen ersatzlos entfallen. „Es wäre völlig unverhältnismäßig, immunisierte Reisende weiter in Quarantäne zu schicken.“

Mehr: Digitaler Impfpass, Tests vor Abflug, flexible Airlines: So kann der Sommerurlaub funktionieren.

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