Reisekonzern Thomas Cook will mehr finanziellen Spielraum

Das Thomas-Cook-Logo an einer Filiale in Brighton, Großbritannien.
London Der angeschlagene deutsch-britische Reisekonzern Thomas Cook will seinen finanziellen Spielraum mit neuen Krediten verbessern. Am Montag bestätigte Europas zweitgrößter Anbieter entsprechende Medienberichte. Thomas Cook sei in fortgeschrittenen Gesprächen mit Kreditgebern. In diesem Zusammenhang werde auch der Verkauf von Flugzeugen mit gleichzeitiger Rückvermietung der Maschinen geprüft. Die älteste Touristikfirma der Welt war vergangenes Jahr in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste im November mit einer Finanzspritze von Gläubigern über Wasser gehalten werden. Der TUI -Konkurrent hat einen Schuldenberg von 890 Millionen Pfund angehäuft. Allein im vergangenen Jahr geriet das 170 Jahre alte Traditionsunternehmen mit drei Gewinnwarnungen in die Schlagzeilen.
Eine Sprecherin der Royal Bank of Scotland sagte am Sonntag, ihr Geldhaus führe Gespräche mit Thomas Cook über mehr finanziellen Spielraum. Im Gegenzug könnten von dem Unternehmen wegen der angespannten Lage jedoch hohe Zinsen verlangt werden. Die „Sunday Times“ berichtete, der Reisekonzern stehe kurz davor, sich 1,2 Milliarden Pfund zu sichern. Eine den Verhandlungen nahestehende Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Restrukturierung könne auch den Einstieg einer Bank bei Thomas Cook beinhalten.
Thomas Cook gilt vor allem bei Familien mit kleinen Kindern als beliebter Reiseanbieter. Die Schuldenkrise und hohe Arbeitslosigkeit in vielen EU-Ländern nagt insbesondere an diesem Geschäft. Die März-Buchungen fielen nach einer großen Werbekampagne wieder besser aus. Im Mai wird Thomas Cook seine Halb-Jahres-Ergebnisse veröffentlichen. In Deutschland ist der Konzern mit Marken wie Neckermann, Bucher und Öger Tours vertreten.
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