Reiseveranstalter Thomas Cook fährt in Hochsaison nur wenig Gewinn ein

Krise bei Thomas Cook: Das Unternehmen baute allein in Großbritannien 2500 Stellen ab und schloss unrentable Reisebüros.
London Der angeschlagene Reiseveranstalter Thomas Cook verdient in der wichtigen Sommer-Urlaubssaison bislang kaum Geld. In den drei Monaten bis Ende Juni sei ein operativer Gewinn (Ebit) von einer Million Pfund erwirtschaftet worden, wie der britische Rivale des europäischen Marktführers Tui am Donnerstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte hier wegen des laufenden Konzernumbaus noch ein Minus von 45 Millionen Pfund gestanden.
Der Sommer ist entscheidend für Reiseunternehmen: Dann erzielen die Firmen üblicherweise einen Großteil des gesamten Jahresgewinn - im Winter schlagen dagegen häufig Verluste zu Buche. Derzeit seien 85 Prozent der Reisen für den Sommer bereits verkauft worden, hieß es. In Deutschland ist Thomas Cook unter anderem mit den Reisefirmen Neckermann und Öger Tours sowie dem Ferienflieger Condor vertreten.
Der mit 172 Jahren älteste Touristikkonzern der Welt kämpft seit rund zwei Jahren mit rückläufigen Umsätzen. Die politischen Unruhen in nordafrikanischen Staaten wie Tunesien, Ägypten und Marokko ließen das Geschäft mit Reisen dorthin einbrechen. Firmenchefin Harriet Green senkte massiv Kosten, baute allein in Großbritannien 2500 Stellen ab und schloss unrentable Reisebüros. Wichtiger Erfolg: Der Schuldenberg konnte in den vergangenen zwölf Monaten auf 452 Millionen Pfund halbiert werden. Anleger honorierte die Fortschritte: Die Thomas-Cook-Aktien stiegen an der Londoner Börse um zwei Prozent.
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