René Benko Talent für Häuser und Investoren

Immer auf das richtige Pferd gesetzt.
Düsseldorf Das Organigramm der Signa Holding GmbH ist eine Augenweide für alle, die es gern kompliziert haben. Etwa 50 Firmen in elf Hierarchiestufen listet die Firmendatenbank Marcus auf. Scheinbar ungeordnet finden sich Kaufhaus-Immobilien in Österreich und Deutschland neben Beratungsfirmen und Holdinggesellschaften wieder.
Einen Blick dafür haben sollte René Benko. Der Tiroler, der an diesem Mittwoch 38 Jahre alt wird, hat ein Talent für Immobilien – und für Investoren. Mit dem Geld des Tankstellenerben Karl Kovarik baute der Sohn eines Gemeindebeamten und einer Erzieherin sein Immobilienimperium Signa auf. Zu Luxuswohnungen kam 2004 das Innsbrucker Kaufhaus Tyrol hinzu. Mit dessen Umbau begründete Benko seinen Ruf als erfolgreicher Einzelhandelsinvestor.
Im Jahr 2008 lernte Benko den griechischen Reeder George Economou kennen, der sich großzügig an Signa beteiligte und Benko den Schritt ins Ausland ermöglichte. Economou hat inzwischen die Mehrheit an der Holding; Benko hat jedoch eine neuerliche Aufstockung durch seine Familienstiftung angekündigt. Karstadt ist Benkos bislang größter Prüfstein. 2012 kaufte er für 1,1 Milliarden Euro 17 Karstadt-Immobilien. Kurz zuvor hatte Metro sein Kaufangebot für die Warenhauskette Kaufhof, für die Benko gut zwei Milliarden Euro geboten hatte, abgelehnt. Die Düsseldorfer sahen die Finanzierung als nicht gesichert an.
Inzwischen ist Benko Eigner der Karstadt-Gruppe. Und zu den Investoren in seinen Projekten zählen bekannte Namen wie Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und der Berater Roland Berger. Ihnen muss Benko, der offiziell als Vorsitzender des Beirats der Signa Holding agiert, nun beweisen, dass er den Durchblick behält.
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