Werner Otto wird am 13.August 1909 als Sohn eines Lebensmittelgroßhändlers in Seelow, Brandenburg, geboren. Nach einer Kaufmannslehre führt er unter anderem eine Schuhfabrik.
Werner Otto besuchte in Prenzlau das humanistische Gymnasium und wollte eine Zeit lang Schriftsteller werden, versuchte sich auch an zeitkritischen Romanen, musste dann aber nach dem Zusammenbruch des elterlichen Geschäfts mit 17 Jahren vorzeitig das Gymnasium verlassen und absolvierte stattdessen eine kaufmännische Lehre in Angermünde.
Seine Berufslaufbahn begann Otto als selbstständiger Einzelhandelskaufmann in Stettin. Seine Sympathien für den einstigen NS-Ideologen Otto Strasser, für den er Flugblätter über die deutsch-tschechische Grenze ins nationalsozialistische Deutschland schmuggelte, brachten ihm eine zweijährige Haftstrafe ein.
Nach deren Verbüßung kaufte er in Berlin mit dem kleinen mütterlichen Erbe einen Zigarrenladen. Das Kriegsende erlebte Otto als Obergefreiter mit einer Kopfverletzung in einem Wehrmachtslazarett. Wenig später kam er als mittelloser Flüchtling nach Hamburg.
In seinem Bemühen, für sich und seine Familie in Hamburg eine neue Existenz aufzubauen, versuchte es Otto zunächst mit einer kleinen Schuhfabrik, in der zuletzt 150 Mann arbeiteten. 1948 musste er das kleine Unternehmen wieder aufgeben, da es sich nach der Währungsreform im Wettbewerb mit den Großen der Branche nicht halten ließ.
Otto gründet 1949 mit einem Startkapital von 6 000 DM einen Versandhandel. Die Firma expandiert, setzt bald Milliarden um.
Mit dem Sammelbestellsystem beschritt Otto neue Wege im Vertrieb. Als einer der ersten Versender verzichtete er auf Nachnahmesendungen und belieferte seine Kunden gegen Rechnung. Entgegen anderen Vorbildern setzte er von Anfang an weniger auf niedrige Preise als auf Qualität. Damit befreite er die Versandhaus-Branche vom Geruch des Kleine-Leute-Handels und eroberte sich neue Käuferschichten.
1953 setzte Ottos Versandhaus bereits 5 Mio. DM um, 1955 waren es 28 Mio. DM. Von 1965 an lag der Otto-Versand mit der Höhe seiner Zuwachsrate fast immer an der Spitze seiner renommierten Konkurrenten. Allein in der Zeit von 1965 bis 1967 konnte er seinen Umsatz verdoppeln, und zwar nicht durch Zukäufe, sondern durch Expansion des vorhandenen Geschäfts.
Der erste Otto-Katalog, der 1950 vorgestellt wurde, umfasste ganze 16 Seiten, 1977 zählte der Hauptkatalog bereits ein warenhausähnliches Sortiment mit ca. 50.000 Artikelpositionen auf.
Otto, der von sich selbst sagt, dass ihm die Freiheit ein höheres Gut sei als die Sicherheit, bewies als Unternehmer immer wieder erstaunliche Flexibilität. Als seine fünf Warenhäuser (das letzte wurde 1973 in Mülheim eröffnet) nicht den erwarteten Erfolg brachten, vermietete er sie 1974/1975 an die Horten AG. Ebenso verkaufte er kurz entschlossen eine Kette von Autowaschanlagen mit unbefriedigender Rendite.
Das Kapital für die rasante Expansion seines Unternehmens beschaffte sich O. gemäß dem unternehmerischen Grundsatz "Teile und wachse": Er nahm starke Partner in seine Unternehmungen auf, ohne jedoch die unternehmerische Führung abzugeben.
Bereits Anfang der 60er Jahre hatte er 50 % des Kapitals der Otto-Versand GmbH & Co an die in der E. Brost & J. Funke GmbH & Co KG, Essen, vertretenen Inhaberfamilien der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (25 %), die Gesellschaft für Handelsbeteiligungen mbH, Hamburg (15 %) und an die KG Aurum, Beteiligungs GmbH & Co KG, Hamburg (10 %) verkauft. An der Konzernholding Otto AG für Beteiligungen blieb die Familie Otto weiterhin mit 50 % beteiligt. Seit dem 31. Dez. 2007 gehört der Otto-Konzern durch einen Rückkauf wieder zu 100 % der Gründerfamilie.
1966 zieht er sich weit gehend aus der direkten Unternehmensführung zurück und übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz.
Mit dem durch die Anteilsveräußerung gewonnenen finanziellen Spielraum engagierte sich Otto auf dem zukunftsträchtigen Feld des Baus von Einkaufszentren. Diese Interessen wurden in der ECE-Projektmanagement GmbH vereinigt, die 1980 bereits 13 Einkaufszentren managte.
1981 wird Otto zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats auf Lebenszeit ernannt. Sohn Michael wird Vorstandschef. Werner Ottomacht sich einen Namen als Stifter und Mäzen.
Das "Manager Magazin" veröffentlicht seine diesjährige Liste der 300 reichsten Deutschen. Wie in den Vorjahren wird das Ranking von den Aldi-Brüdern Karl Albrecht mit einem geschätzten Vermögen in Höhe von 17,35 Mrd. Euro und Theo Albrecht mit 16,75 Mrd. Euro angeführt. Dahinter belegt Dieter Schwarz mit 11 Mrd. Euro den dritten, die Familie von Werner Otto mit 8,15 Mrd. Euro den vierten Platz.
Werner Otto stirbt am 21.12.2011 im Alter von 102 Jahren im Kreise seiner Familie in Berlin.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Elbe Partner-Gründer Ramin Ghalibaf hat wohl eien Teil von der RTS gekauften Sachen wieder zurückgekauf und H.Brehm hat sich auch wieder seine arbeit gesichert mal sehen ob das gut geht da H.Brehm ein Mann für Insolvenzen isthttp://www.linkedin.com/pub/dir/Holger/Brehm
Das einzige was die Mitarbeiter wissen ist das dieTs 24 geschlossen wird zum 01.08.12 da noch kein Sozialplan steht bzw. stand.
Jetzt müsste der Sozialplan stehen und den Mitarbeitern werden wohl diese Woche ihre Kündigungen erhalten.
RTS wird wohl darauf bestehen dass die Mitarbeiter noch durch den Insolvenzverwalter gekündigt werden um allen Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen
RTS der Käufer von Profectis wird dann die Firma (einige wenige Mitarbeiter) übernehmen.
Das heißt so sieht es für mich aus das die Mitarbeiter wohl nicht mehr an das Geld ihrer geleisteten Arbeit kommen werden.
Hätte die Firma so wie es die Betriebsvereinbarung vorgesehen hat schon ab September den Mitarbeitern ihre Überstunden ausgezahlt hätte die Firma da schon den Finger heben müssen.
Statt dessen sollten die überstundend an ab März prozentual ausgezahlt werden man beachte das aber im Februar dann der Finger gehoben wurde.
Ach ich vergas das der Herr Brehm ja von Profectis kam und zur Bedingung dafür das er Ts 24 führen würde ein Auto zur Bedingungen hatte (kein Auto von der Stange), auch wurde Herr Brehm öfters vor der Insolvenz bei profectis gesehen.
Stand oder steht Herr Brehm auf der gehaltsliste bei profectis oder der RTS gruppe und wollte man das Ts 24 untergeht wir werden es sehen ob er dort wieder auftaucht.
Schade um die guten Leute die ihre Arbeit verlieren durch die schlechte Geschäftsführung
Auch wenn einige Darstellungen des Handelsblatts nicht 100%-ig der Wahrheit entsprechen, sollte man nicht vergessen, wer hier wirklich schuld an der Misere ist. Die Berichterstattung des Herrn Iwersen hat nicht im Geringsten etwas mit den Managementfehlern der Vergangenheit zu tun. Die "saloppe" Entsorgung der ehemaligen Tochter durch den Großkonzern Otto bleibt,- egal wie man es betrachtet,- eine große Sauerei....
Durch die Berichterstattung im Handelsblatt wurde die Zerschlagung der TS24 deutlich vorangetrieben und nie sachlich diskuttiert! Da fragt man sich wirklich, woher das Handelsblatt ständig diese "neuen" Informationen hatte?! Man kann dies alles Willkür nennen...