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Rewe, Aldi und Co. Supermärkte entdecken den Tierschutz

Die Zustände in manchen Mastbetrieben für Schwein, Huhn und Co. verderben vielen Verbrauchern den Appetit. Tierschutz spielt deshalb eine wachsende Rolle für deutsche Einzelhändler. Doch beim Thema Preis hakt es.
11.08.2015 - 19:40 Uhr 1 Kommentar
Eine steigende Zahl an Verbrauchern kritisiert die Zustände in manchen Mastbetrieben. Die Supermarktketten und Discounter denken um. Quelle: ap
Ferkel im Schweinezuchtbetrieb

Eine steigende Zahl an Verbrauchern kritisiert die Zustände in manchen Mastbetrieben. Die Supermarktketten und Discounter denken um.

(Foto: ap)

Köln Deutschlands große Lebensmittelhändler entdecken den Tierschutz für sich. Rewe will nicht länger hinnehmen, das Millionen männliche Ferkel in den ersten Tagen nach ihrer Geburt ohne Betäubung kastriert werden. Aldi Süd sucht nach Wegen, den Legehennen das Kürzen der Schnäbel zu ersparen. Und praktisch alle großen Supermarktketten und Discounter sind Mitglieder der „Initiative Tierwohl“, die Bauern mit Hilfe einer Umlage für bessere Haltungsbedingungen bezahlen will.

Der Hintergrund ist offensichtlich. Immer mehr Verbrauchern verderben die Zustände in manchen Mastbetrieben den Appetit. „Der Tierschutz hat am Markt lange keine besondere Rolle gespielt. Aber jetzt ist der Druck deutlich gestiegen“, meint Achim Spiller, Professor für Lebensmittelmarketing an de Universität Göttingen.

Eines der ersten Unternehmen, welches das Thema Tierschutz für sich entdeckte, war Spiller zufolge Aldi Süd. Der Discounter hat nicht nur den Einsatz von Eiern aus Käfighaltung bei allen von ihm verkauften Lebensmitteln generell untersagt, sondern auch einen Maßnahmenplan zur Verbesserung der Aufzuchtbedingungen von Barbarieenten entwickelt und Forschungsprojekte zum schnellstmöglichen Ausstieg aus dem Schnabelkürzen bei Legehennen gemacht.

Rewe kündigte am Dienstag an, ab 2017 bei seinen Eigenmarken kein Frischfleisch mehr zu verkaufen, das von betäubungslos kastrierten Schweinen stamme. Die für die Tiere schmerzhafte Prozedur passe „einfach nicht mehr in die heutige Zeit“. Laut Rewe werden in Deutschland zurzeit noch jährlich rund 20 Millionen männliche Ferkel in den ersten Tagen nach ihrer Geburt betäubungslos kastriert, um zu verhindern, dass sich der unangenehme Ebergeruch ausbildet.

Mit seinem Schritt steht Rewe nicht allein. Lidl akzeptiert nach eigenen Angaben bereits seit 2014 kein Frischfleisch von betäubungslos kastrierten Tieren mehr. Und Aldi Nord und Süd beschlossen im Frühjahr ebenfalls, diese Praxis ab 2017 bei ihren Lieferanten nicht mehr zu dulden. Das deutsche Tierschutzgesetz sieht ein Verbot erst ab 2019 vor.

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